Kapitel 9♡

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Nach dem Gespräch mit Shannon hatte ich mich etwas entspannt und mir ausnahmsweise auch ein alkoholisches Getränk bestellt.
Ich war mir nicht sicher, ob es das richtige war, aber ich wollte in dem Moment auch nicht mehr so viel nachdenken, sondern die Zeit einfach genießen.
Ich wusste schließlich nicht, ob ich sie jemals wieder sehen würde.
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Jared und Tomo kamen wieder zurück zu uns, als wären sie nie für circa zehn Minuten weggewesen.
Da Shannon noch auf Jareds Platz saß, stand dieser hinter ihm und legte seine Hände auf Shannons Schultern.
"Was machst du auf meinem Platz? Bist du heute doch nicht derjenige, der durchgehend genervt ist?"
Jared begann zu lächeln und Shannon tat es ihm gleich.
"Ich habe mich eben ein wenig mit dieser Dame unterhalten..", er zeigte auf mich, "...und sie scheint ganz nett zu sein. Da hab ich mir gedacht, bin ich doch auch mal nett... Ausnahmsweise."
Mit einem Zwinkern stand Shannon auf und setzte sich zurück.
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Jared ließ sich mit einem "Ist alles in Ordnung?" auf seinem Hocker fallen.
Ich nickte. "Besser könnte es nicht sein. Ich meine, dein Bruder hat sich eben bei mir entschuldigt."
Ich nahm einen Schluck von meinem Mojito, der mir sehr stark vorkam.
"Und bei dir?"
Ich drehte mich etwas zu ihm, um ihn besser erkennen zu können.
Das Licht in diesem Café war schrecklich. Es war nicht hell, aber auch nicht dunkel. "Ja, alles gut. ich musste nur kurz an die frische Luft. Nach Konzerten habe ich das manchmal, dass mir ein wenig schwindelig ist und da hilft nur das."
Er lächelte wieder.
Ich nickte. So ganz glaubte ich ihm das nicht. Ich denke nicht, dass Tomo jedes mal mit geht, wenn er so etwas hat. Da musste noch etwas anderes hinter stecken.
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Jared deutete auf mein Getränk. "Was ist das?"
"Mojito."
Er runzelte die Stirn.
"Aber sagtest du nicht, dass du nicht gerne trinkst?", er stütze seinen Kopf auf seiner Hand ab.
"Ja, mache ich auch nicht gerne, aber heute, zur Feier des Tages, trinke ich. Außerdem will Shannon das bezahlen."
Ich zuckte mit den Schultern. 
"Na dann ist das natürlich verständlich."
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Für ein paar Augenblicke herrschte Stille. Ich schaute auf Jareds Finger, welche in regelmäßigen Abständen gegen sein Glas tippten.
Seine Haut sah samtweich und fein aus.
So, als würde man darin versinken, wenn man sie berührte.
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Anscheinend starrte ich so lange auf sie, dass mich alle drei anschauten.
Erst, als Shannon sich laut räusperte und mir seine Hand unter mein Gesicht hielt, erwachte ich aus meiner Abwesenheit. "Meine Hände sind auch ganz schön.", sagte er mit einem großen Grinsen im Gesicht.
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Jared fing lauthals an zu lachen und ich schaute nur beschämt zu Boden.
Ich hasse es, wenn so etwas passiert.
"Aber das muss dir doch nicht peinlich sein.", sagte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.
Ich versuchte ihm ein gekünsteltes Lächeln entgegen zu bringen, damit er nicht sah, wie verletzt ich in Wirklichkeit war.
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Ich atmete einmal tief ein und trank mein Getränk aus.
Mehr als die Hälfte war noch drin und genauso fühlte es sich auch an.
Mein Hals brannte.
Jetzt wusste ich, dass deutlich mehr Alkohol enthalten war, als üblich.
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I am Home || Jared Leto Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt