Kapitel 5 - Freitag

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PoV Palle

Müde gähnend rührte ich meinen allmorgendlichen Kaffe um. Ich war gerade aufgestanden und so lehnte ich nur in Boxerschorts und T-shirt bekleidet an meiner Küchenablage und fuhr mir durch meine ungemachten Haare. Trotz meiner Müdigkeit war ich ein bisschen aufgeregt. Heute würde Manu kommen. Endlich würde ich ihn persönlich kennenlernen. Wir hatten ausgemacht dass ich ihn vom Bahnhof abholen würde. Treffen wollten wir uns vor dem Dom, da sich dieser ja in unmittelbarer Nähe beim Bahnhof befand. Seufzend ließ ich meinen Blick über das Chaos in der Küche schweifen. Ich muss hier definitiv noch etwas aufräumen, bevor Manu kommt. Auch das Gästezimmer müsste nochmal gesaugt werden. Frühet hatte Peter darin geschlafen, aber da ich ja jetzt alleine hier wohnte, brauchte ich es nicht mehr und hatte es zum Gästezimmer umfunktioniert. Die Wohnung war eigentlich echt zu groß für eine Person. Ich nahm den letzten Schluck von meinem, inzwischen nur noch lauwarmen, Kaffe und stellte die Tasse in die Spüle. Okay, ich hatte zwei Stunden um die Wohnung halbwegs in Ordnung zu bringen und mich fertig zu machen. Das sollte reichen. Ich beschloss mit der Küche anzufangen. Zuerst fegte ich den Boden, räumte dann etwas auf und wusch das dreckige Geschirr ab. Sah doch schon gleich viel besser aus. Anschließend saugte ich das Gästezimmer und räumte noch ein bisschen im Wohnzimmer auf. Mein Aufnahmezimmer, welches ein einziger Gerümpelhaufen gewesen war, brachte ich ebenfalls in einen vorzeigbaren Zustand. Mein Schlafzimmer war bereits relativ ordentlich. Okay, die Wohnung war fertig, jetzt ich. Ich schnappte mir ein paar frische Klamotten und verschwand im Bad, wo ich mich erst einmal unter die Dusche begab. Ich genoss das angenehm prickelnde Gefühl, welches das warme Wasser auf meiner Haut hinterließ. Nachdem ich das Shampoo aus meinen Haaren gewaschen hatte, stieg ich aus der Dusche, trocknete mich ab, zog mich an und machte meine Haare. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, ja, ich sah vorzeigbar aus. Plötzlich fiel mir ein dass ich ja noch das vorbereitete Video für heute Mittag hochladen musste. Also ging ich nochmal an meinen Computer und ließ das Video rändern, bis es hochgeladen war. Dann checkte ich ein bisschen die neuesten Videos aus und sah, dass Manu vor 2 Stunden ein neues Video hochgeladen hatte. Er hatte also auch für heute Mittag schon vorgesorgt. Bestimmt hatte er seinen Laptop mit ein paar für das Wochenende vorbereiteten Videos mit. Ich bin so gespannt wie er aussieht. Mein Handy riss mich mit einem lauten Vibrieren aus meinen Gedanken. "1 neue Nachricht von 'Mänjuel' " Aufgeregt öffnete ich den Chat und las. "Hey Palle, bin in ca 15 min da. Mach dich bereit für die einzig wahre Maschine😁" ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. "Ok. Bis gleich du Maschine😉" tippte ich. Gut, es ging los. Ich warf mir eine Jacke über, zog mir Schuhe an, checkte ob ich Handy, Schlüssel und Portmonaie hatte und machte mich dann auf den Weg. Ich würde mit der S-bahn zur Station Neumarkt fahren und dann das letzte kleine Stück zum Dom laufen.
Gesagt, getan. 18 min später, stand ich vor dem hohen Gebäude. Ich ließ meinen Blick über die vielen Menschen streifen und überlegte, wer von ihnen wohl Manuel war. Wie sollte ich ihn denn erkennen, wenn ich nicht wusste wie er aussah? Plötzlich legten sich von hinten zwei Hände vor meine Augen und ich hörte ein "Wer bin ich?" dicht an meinem Ohr. Diese Stimme würde ich unter tausenden wiedererkennen. Es war Manu. Wie automatisch begann ich zu grinsen. "Ich weiß nicht." sagte ich gespielt ratlos. "Vielleicht die einzigartige Maschine?" Bei meinen Worte begann er zu lachen und nahm seine Hände von meinen Augen. Ich drehte mich zu ihm um und schloss ihn fest in meine Arme, wobei ich ihn fast umwarf. Es war schön endlich meinen besten Freund umarmen zu können, obwohl ich vielleicht etwas stürmisch war. "Hey Manu." nuschelte ich glücklich. "Hi." erwiderte er, überfordert von meinem Überfall. Ich schob ihn ein Stück weg um ihn zu betrachten. Er war wirklich hübsch. Einzelne Strähnen seiner schulterlangen, kastanienbraunen Haare fielen ihm ins Gesicht und bildeten einen schönen Kontrast zu seiner blassen Haut. Zwei schöne, grüne Augen, welche von einer Brille umrandet wurden funkelten mir glücklich entgegen und seine schmalen, feinen Lippen zierte ein Lächeln. Seine Stupsnase, welche mit zarten Sommersprossen übersät war, verlieh seinen Zügen etwas spitzbübisches. "Können wir dann los, wenn du fertig mit Starren bist?" grinste er frech. "Ist ja schon gut." auch ich musste bei seinen Worten grinsen. Mit einem Wink meiner Hand bedeutete ich ihm, mir zu folgen und wir setzten uns in Bewegung. "Köln ist echt schön." bemerkte er schließlich nachdem wir eine Weile schweigend nebeneinander hergelaufen waren. Ich nickte. "Ja. Ich mag die Stadt auch sehr." Wir verfielen wieder in Schweigen. Was war bloß los mit uns? Im TS redeten wir sonst auch immer stundenlang und jetzt bekamen wir nichtmal ein bisschen Smalltalk auf die Reihe. Manu schien außerdem irgendwie schüchterner als sonst. Außer sein Kommentar als ich ihn gerade angestarrt hatte. "Wie war eigentlich die Fahrt?" fragte ich um das Gespräch etwas anzukurbeln. "Ganz gut eigentlich. Ich hatte nur so ne nervige Frau neben mir die wohl Langeweile hatte und mich die ganze Zeit vollgequatscht hat. Hab dann irgendwann meine Kopfhörer zur Hilfe genommen." lachte er. Ich stieg in sein Lachen ein, verstummte jedoch als mir auf einmal ein etwa 16 jähriges Mädchen auf der anderen Straßenseite auffiel, welche einen FreedomSquad Pulli anhatte. Sie hatte mich entdeckt und ein ungläubigen, freudiges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Mist. Normalerweise freute ich mich immer Zuschauer zu treffen, doch was war mit Manu? Seine Identität sollte ja möglichst so geheim bleiben wie jetzt und wenn ein Fan uns ansprechen würde bestand die Gefahr dass er erkannt wurde. Er schien sie nun ebenfalls bemerkt zu haben und sah mich hilfesuchend an. Da ich aber genau so wenig Ahnung hatte was wir tun könnten wie er, zuckte ich nur ratlos mit den Schultern und blickte wieder zu dem Mädchen, welches nun auf uns zu kam.

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Gerade getroffen und schon kommen die ersten Probleme...

Trust and Treason [Kürbistumor/Zomdado]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt