Entdeckt

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„Das kann ich dir auch nicht sagen.. Ich weiß nur, dass du nicht alleine sein solltest, weswegen ich erstmal bei dir bleibe. Keine Sorge, wir machen das schon." erwiderte ich beruhigend. Eren lächelte müde und schwach. Seine Augen fielen beinahe zu. „Geh ruhig Schlafen. Ich werde mich ans Fenster setzen." sagte ich und Eren schlüpfte langsam unter seine Decke. „Dan.. ke..." sagte er noch, bevor er einschlief. Ronja blickte den Schlafenden an, legte sich an ihn und schlief ebenfalls. Ich setzte mich ans Fenster und sah in die Nacht. Sterne waren am Himmel zu sehen. Ich fragte mich, was wohl die anderen machten.. Was ER wohl gerade tat.. Bei dem Gedanken schluckte ich, bremste meine Emotionen und versuchte, leise in meine Hand zu weinen.

Am dem Abend biss ich mir so stark in die Hand, dass ich sofort einen starken Bluterguss bekam und meine Hand anfing zu Schmerzen. Meine Eltern waren zum Glück mit meinem Bruder ans Meer gefahren. Ich hatte es am Nachmittag im Brief gelesen, den sie mir hinterlassen hatten. Es kam unerwartet, fuhr meine Familie doch nie in den Urlaub. Aber ich war froh, denn so konnte Eren hier bleiben. Und ich war nicht alleine. Nach unzähligen Bissen verlor ich meine Kraft und schleppte mich langsam neben Eren und meine Katze. Die beiden schliefen Seelenruhig und schnarchten leise. Ich sah dem Jungen ins Gesicht. Eren erinnerte mich daran, wie friedlich es sein kann, zu Leben. Und für einen kleinen, kurzen Moment, vergaß ich die Schmerzen in Arm und Seele, versank in Erens Duft und schloss die Augen. Es ging mir... Gut. Auf einmal, als wäre das Eben nie gewesen.. Ich fragte mich warum, doch mein Gehirn war zu müde, um mir das zu beantworten. Lächelnd sah ich auf Eren's geschlossene Augen und fiel in tiefen Schlaf.

Ich wurde durch das Sonnenlicht geweckt, welches in meine Augen fiel. Es war warm und ich rieb mir leise den Schlaf aus den Augen. „Guten Morgen.." murmelte Eren tief und lies mich aufschrecken. Ich hatte ganz vergessen, dass er hier war. „Eehm, Guten Morgen.." sagte ich leise und streckte mich kurz. „Du hast verwuschelte Haare." grinste Eren und stand auf. Trotz des lockeren Shirts zeichneten sich seine Muskeln darunter gut sichtbar ab. Ich schluckte. Und schüttelte danach direkt meinen Kopf, um die komischen Gedanken loszuwerden. Er drehte sich zu mir und sah mich leicht besorgt an. „Hey, alles in Ordnung..?" fragte er und setzte sich auf das Bett. Mein Herz schlug direkt schneller und nervös fuhr ich mit der Hand durch meine Haare. Sein Blick wanderte zu meinem Blauen Handgelenk. Sofort zuckte ich zurück und verkniff mir die Tränen. Verdammt. Wie dumm konnte ein Mensch das nur zeigen?! Naja, normalerweise war am nächsten Morgen auch niemand hier... „Was ist das?!" fragte er Ernst, seine große Hand nahm meine vorsichtig und drehte mein Handgelenk hoch. Ich sah beschämt weg, wollte ihm nicht in die Augen sehen, doch fühlte die Wärme, die von ihm und der Sonne ausging.

„(Y/N), was ist das? Warst du das?" fragte er nochmal und sah mich an. Ich erwiderte seinen Blick nicht, da ich wirklich Scham in mir fühlte. Das erste mal in meinem Leben schämte ich mich dafür. Ansonsten war es mir immer egal gewesen, doch jetzt.. „Was juckt es dich?" zischte ich und zog meine Hand davon. Erschrocken sah er mich an. „Hey hey, kein Grund mich so anzupampen!" zischte er sauer zurück. Ich blickte ihn an. Er war sehr erschrocken und dennoch sah man es ihm nicht an, seine Augen ruhten gereizt auf meinen. Dann, auf einmal, gab ich nach. Und ich spürte, dass sein Verhalten mir gegenüber das richtige war. „Entschuldige Eren. Ist nur noch ein bisschen viel für mich. Alles momentan.." „Ist ja kein Problem. Möchtest du was zu Essen machen? Ich hab echt Hunger und keine Ahnung, wie man in hier kocht.." Ich grinste. Ich war froh, dass er mich nicht weiter befragte.

Aus einer anderen WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt