Aus einer anderen Welt

Gefühle

Eren strich mit seinem Finger an meinen Handgelenksknochen entlang. Ich schluckte und sah in seine Augen. Noch nie in meinem Leben war ich so verliebt gewesen und noch nie hatte ich so eine große Angst, einen Menschen zu verlieren. Gleichzeitig wollte ich mich losreißen, da ich ihn gerade überhaupt nicht verstand. Er legte seinen Kopf in meinen Nacken und atmete tief ein. Langsam wanderte sein Gesicht zu meinem, bis sich seine Lippen auf meine legten. Mein Herz explodierte. Mein Fleisch brannte auf, während mein Puls eine neue Dimension einnahm. Sein Griff wurde fester, seine Lippen fordernder und sein Geruch betörte meine Sinne. Ich wußte mir nicht zu helfen, reagierte zögernd, bis ich den Kuss schliesslich langsam und ängstlich erwiderte. Eren spürte es und drückte sich an mich. Sein Herz raste ebenfalls und auch sein Atem war schwer, strömte heiss gegen meine Haut. Ich verlor mich komplett, riss mich los und legte meine Arme um ihn. Seine Hände legten sich um meinen Hinterkopf, strichen über meinen Rücken. Ich hätte ewig so bleiben können. Doch ich wußte, dass wir eine Verantwortung trugen, für uns beide. Und ich wollte Vorsichtig sein. Irgendwann lies Eren von mir ab und strich mir sanft über meine pochenden Wangen. „Ich hab dich so vermisst.." flüsterte er und nahm mich in seine starken Arme. Ich drückte ihn an ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. So warm.. „Hast mich ganz schön lange warten lassen Süße.." seufzte er und zwinkerte mich an. Ich grinste und klopfte seinen Kopf. „Baka. Wir sollten langsam zurück.." sagte ich und wandte mich um, wollte zu den anderen, als Eren mich an der Hüfte zurück zog und noch einen Kuss auf meine Lippen legte. „Ich würde das gerne mal wiederholen. Ab und zu, oder auch gerne des öfteren.." Ich bekam eine Gänsehaut. Seine Stimme war plötzlich rau und unglaublich verführend. ‚Fuck' dachte ich, als ich Wärme in meinem Unterleib spürte und lief Rot an. „K-können wir jetzt BITTE zurück?.." flehte ich ihn an. Eren grinste.

Wie kamen zurück zu den anderen, welche schon zu warten schienen. „Na endlich. Ihr solltet keine Nummer schieben.." Ich funkelte Jean an, er war zwar mein Kumpel, durfte dennoch noch nicht zu weit gehen. „Pass auf, was du..." „Hey hey, schon okay (Y/N)." meinte Eren zu mir und drückte meine Hand. „Er ist bloß neidisch!" flüsterte er und ich musste kichern, während die anderen aufstanden. „Du, dürfen wir dich was fragen..?" fragte Armin mich zögernd. „Klar, warum nicht?" sagte und war offen für alle Fragen. „Na gut.. Dann bist du es!" schrie er und tippte mich an, rannte bis zur Tür. Was sollte das denn jetzt? Wir sind doch nicht hier, um.. Ich spürte ihre Blicke. Na gut, Abwechslung schadet nicht. Erst wußte ich nicht, was ich tuen sollte, doch dann zündete mein Verstand und ich, sowie der Rest rannten nach draußen. Alleine das lies mich brüllen vor lachen. Da ich der Fänger war, die anderen das Spiel kannten und vor mir fliehen mussten, flüchteten alle Hals über Kopf. Kurz gesagt..

Eren lies sofort meine Hand los, zischte hinter mir her und lief kichernd zu Armin. Dennoch stolperte er über einen Eimer und plumpste zu Boden, bevor er sich aufrichtete und weiterlief.

Ymir saß erst nur da, begriff aber dann und schnappte sich Historia, welche verdutzt auf dem Arm ihrer besten Freundin hing und protestierend rief: „YMIR, LASS MICH DOCH AUCH MAL LAUFEN!"

Connie und Sasha waren das Chaos pur. Während Sasha sich die Reste ihres Essens reinstopfte, fiel Connie rücklings von der Bank und wie sollte es anders sein, stolperte Sasha über ihn, zog ihn SOFORT wieder hoch und rannte mit ihm stolpernd zu Armin.

Jean lief als einziger laut lachend, vollkommen normal zur Tür.

Mikasa stand bereits neben Armin. Natürlich.

Warum die Tür nicht aufging? Ganz einfach.

Armin war vor lauter Hast und Hetzte gegen die Tür gewummst, rieb sich den Kopf und musste dennoch lachen. Doch als die anderen kamen und die Tür öffneten, flitzten alle nach draussen.

Schreiend vor lachen lief ich hinter ihnen her, hielt Ausschau nach ihnen und flitzte als erstes Jean hinterher. Mein Gott, was war ich langsam. Ich atmete jetzt schon schwer und hatte überhaupt keine Kondition. ‚Dann eben anders. Drehen wir doch mal den Spiess!' dachte ich und sprang schnell in einen Busch.