Trösten hilft

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Eren erbrach sich ein zweites mal, während ich die Treppe hoch stolperte. Hilfesuchend sah er mich an, mit ein wenig Scham. „Alles gut Eren. Ist nicht schlimm, ich helfe dir." Eren sagte nichts, sondern übergab sich erneut. Ich packte ihn am Nacken und zog ihn über die Bettkante. „Du musst dich aufrichten. Los Eren, sei stark!" rief ich ruhig und klopfte auf seinen Rücken. Er fühlte sich mit Sicherheit vergiftet... Ich hielt den Eimer unter seinen Kopf. Atmete tief durch. „Lass es raus!" sagte ich und sofort beugte er sich vor, brach zweimal und das nicht gerade wenig, oder gar leise. Kotzen konnte der Typ schonmal nicht. In seiner Hektik traft er den Eimer nur beim letzten mal. Ich fand das weniger Schlimm, stellte den Eimer beiseite und legte Eren vorsichtig auf den Rücken. Er musste Luft holen. Seine Atmung funktionierte und ging schnell. „Noch übel?" fragte ich. Eren schüttelte langsam den Kopf. Ich machte mich zuerst daran, das Erbrochene aufzuwischen und den Eimer zu leeren. Es war definitiv das Rührei gewesen. (😂)

Wieder oben bei ihm angekommen, gab ich ihm die Globolie und wischte sein Gesicht sauber. Er war zwar nicht mehr kochend heiss, aber hatte noch deutlich Fieber. ‚Überreaktion.' dachte ich und legte ihm einen Waschlappen auf die Stirn. Dann machte ich ihm die Wadenwickel und untersuchte seine Wunde. Sie Eiterte. „Na klasse." dachte ich und erklärte Eren, dass ich an die Wunde musste. Ich packte mir Desinfektionsmittel und ebenfalls Jodsalbe, und verarztete Eren, so gut es ging. Er hatte Schmerzen, das merkte man ihm an. Er saß da vor mir, die Zähne zusammen beissend. Vorsichtig verband ich die Wunde, strich sanft über seine Rückenmuskeln und massierte Entspannend seinen Nacken. „Sorry für's Ziehen." sagte ich lächelnd, während ich auf einigen Muskelknoten massierend herumdrückte. Er war sehr verspannt. „Ach, dafür brauchst du dich nicht entschuldigen.. Ich muss mich eher bedanken. Du bist hervorragend im Verarzten." sagte er dankend. „Ach, nur Grundwissen." lächelte ich und liess ihn herab ins Kissen sinken. Langsam atmete er auf. „Du hast Fieber und dein Magen spielt wegen der Nahrung verrückt. Wir werden bald einkaufen gehen müssen und Bioprodukte holen." erklärte ich ihm. Eren nickte. Auch wenn er keine Ahnung hatte, was das war. Ich erklärte ihm, was Bio bedeutete und was anders daran war. Eren hörte aufmerksam zu. Dann sah ich, wie an Eren's Wange Tränen herab liefen. Viele Tränen. „Eren..?" fragte ich leise. „Ich habe so eine Angst.." weinte er und ich strich seine Tränen weg. Ich verstand. Und gleichzeitig hätte ich losbrüllen können. „Eren, mach dir bitte jetzt Gedanken um dich und deine Gesundheit. Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich alles tue, um dir zu helfen!" sagte ich. „Versprochen..?" Ich überlegte kurz, dann stand ich auf und salutierte, meine Faust geballt auf meine Herzseite legend. Eren lächelte auf und seine Tränen wurden allmählich weniger. Er war ganz blass, bat mich, bei ihm zu bleiben. Ich blieb und flitzte dennoch nur kurz nach unten um Ronja zu holen. Schnurrend legte sie sich neben Eren. Am Ende lagen die beiden Schnarchend zusammen im Bett, ich saß daneben und las mein Buch. Irgendwann nahm ich mein Handy, steckte die Kopfhörer ein und tippte auf einen der Songs, welche mir vorgeschlagen wurden. Alleine der Anfang lies mich wieder traurig fühlen. Langsame, dunkle Töne mit Klavier zusammen liessen mein Herz langsam schlagen. Ich fühlte mich leer, doch schrak auf und riss mir die Kopfhörer aus den Ohren.

„(Y/N), was ist los...?" fragte Eren mich leise. Ich schluckte und lächelte ihn an. „Ich bin nur ein bisschen traurig." sagte ich und wischte mir durch mein Gesicht. Eren blickte mich schief an. Ich wußte sofort, dass er es bemerkte. „Du bist nicht nur etwas traurig." sagte er sich räuspernd. „Ja, mag sein.." erwiderte ich und mein Lächeln verschwand. „Was ist das?" fragte er und deutete auf mein Handy. Die Musik spielte noch. „Damit kann man Kontakte knüpfen, Musik hören.." erklärte ich. „Hier." ich hielt ihm die Kopfhörer hin.

Aus einer anderen WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt