Mein Frieden.

9 Kapitel

Auf eine merkwürdige Art und Weise war ich wach, aber gleichzeitig auch in einer tiefen Schwärze gefangen.
Ich fühle meinen Körper nicht mehr, aber weiss doch gleichzeitig, dass er noch da ist.
* Was ist eigentlich passiert?*
Auf einmal fassen zwei kleine zierliche Hände nach mir und heben mich hoch, diese Hände laufen mit mir herrum und reden auch noch..
* Also, die Hände reden jetzt nicht, ich schätze mal, dass es die Person ist, die zu diesen misteriösen Händen gehört.*
Was sie reden höre ich nicht, doch ich spürte, wie wir aus dem Haus rausgingen und einen langen Weg folgten.
Auf eine art Schallwellenübertragung, sendeten mir alle Gegenständen an denen wir vorrüber liefen ihre Gefühle, ihren Hass, ihre Angst, ihren Schmerz aus.
Ich konnte nichts dagegen tun, nur ihren Schmerz in mir aufnehmen und hoffen, dass er vergeht.

"Was denkst du ist mit ihr geschehen, seid du sie zum Haus geschickt hast?"

Wärend ich weiter in meinem Schwebezustand festhing fingen die Hände und eine weitere Person ein Gespräch über mich an, was ich, nicht wissend ob es real oder nur meine eigene verkorkste Fantasie war, mit Freuden belauschte.
* Wenn man bedenkt, dass ich noch in dieser halb Leben- halb Todstarre war, bleibt mir ja nichts anderes übrig als zuzuhören....*

"Ich weiß es nicht genau und um ehlich zu seien, will ich es auch nicht genau wissen.... Ich kann mir nur für sie hoffen, dass sie nicht die Tode ihrer Brüder und ihrer Mutter mit ansehen musste..."
Mein Körper wurd plötzlich fester umschlungen, so wie ein Kuscheltier, was dem umarmenden Kind trost spenden soll.

" Ich fühle mit dir...a.."

" Schatz, was ist los, warum machst du so ein bekümmertes Gesicht?"
Für einige Zeit hörte ich nur leise Atemzüge und wollte mich schon der verlockenden Schwärze ganz und gar hingeben, doch auf einmal redeten sie wieder weiter.

" Sie ist doch noch so jung und hatt schon so viel Last auf ihren Schultern. Jetzt muss sie auch noch damit zurecht kommen, dass das ganze Dorf abgeschlachtet wurde, sie keine Bleibe mehr hat und ...und.."

"Hör auf so sensibel zu sein, du bist doch sonst nicht so wehleidig!
Zu der Bleibe, sie kann doch erstmal bei uns schlafen. Mit dem Dorf und den abgeschlachte wird es schon schwieriger, doch wir kriegen es ihr irgentwie schon verklickert, dass sie uns rechen muss!"

"Rechen?!... Bist du jetzt komplett Hirnverbrand??!!! Sie muss uns nicht rechen, sie muss um die Ihren trauern dürfen, ein neues friedliches Leben in Liebe und Harmonie aufbauen und unsere Sibbe, unseren Clan vor dem Ende bewahren."
Die vorher weichen Hände die mich trugen, bohrten sich jetzt regelrecht in meine Haut.

" Also wenn ich auf einmal Hirnverbrand bin, bist du ein großer Spassdie...Leben in Liebe und Harmonie aufbauen???? Was für eine Harmonie. Unser Leben wurde zerstört, alle Verträge sind nun hinfällig und es ist ihre Pflicht als zukünftige Clanführerin den anderen Dörfern zu zeigen, dass wir gefährlicher sind, als sie denken! Dass sie nicht machen können was sie WOLLEN!"
Das letzte Wort schrie die Stimme, die zu den Händen gehört, die wiederrum mein Arm zerquetscht.
*sollte ich mir Sorgen machen? Ich glaube schon, doch in meinen Zustand wollte kein fester Gedanke verankert bleiben...ich wollte nur noch schlafen und aus diesem Albtraum aufwachen*
Auf einmal senke sich mein Körper richtung erde und ich wurde behutsam hingelegt...
* Mein Körper war näher an der Erde als gedacht..mmmhh...*

"Schatz?"

"Mmmh?"

" Sei bitte nicht beleidigt, ich wollte dich nicht so anmachen..ich..ich bin einfach nur ziemlich angespannt."

Meine Augenlieder flatterten und als ich es endlich schaffte sie zu öffnen, sah ich zwei Frauen in einer innigen Umarmung.
Die eine war groß, von schlanker Statur und hatte kurze schwarze Haare. Die andere war klein, einen etwas muskolöseren Körperbau als die andere. Als die große den Kopf zu einem Kuss neigte, schloss ich schnell wieder mekne Augen und hoffte inständig, dass es nur ein Traum war und ich nicht eben gerade zwei erwachsene in einen so intimen Moment hinterhältig beobachtet habe.

"Ich liebe dich, du bist meine ewig blühende Blume"