Geruch

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Ich hörte die Schritte von Edward und Bella, als sie über den Fluss sprangen. Es wurde Zeit Bella in Augenschein zu nehmen, um zu sehen, ob sie für Nessi bereit war. "Sie werden gleich hier sein," sagte ich zu Jake, der mich mit großen Augen ansah. "Bist du dafür bereit?" Ich sah ihn an. Er war unentschlossen, dass konnte ich an seinen Augen sehen. In seinem Kopf wägte er die beiden Seiten ab.

"Es wird besser für euch beide sein," versuchte ich seine Entscheidung zu beeinflussen. "Bella und du werdet eine neue oder andere Beziehung führen. Sie wird nie wieder die alte sein. Es wird wirklich besser für euch sein." Er schien sich meine Worte durch den Kopf gehen zu lassen. Schließlich nickte er. "Wahrscheinlich hast du Recht," warf er ein. Vorsichtig ging ich auf ihn zu und streckte ihm meine Hand hin. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Fröhlich nahm er meine Hand. Bevor wir gingen um Bella und Edward in Empfang zu nehmen kreuzten wir unsere Finger ineinander.

Zusammen gingen wir an der Veranda vorbei und blieben kurz vor dem Wald stehen. Hier war ein guter Platz um mir Bella genau anzusehen. Ich musste entscheiden, ob es für meine Familie sicher war, wenn sie in das Haus kommen würde. Ob sie Nessie sehen durfte lag nicht in meinem Entscheidungsbereich, dies war Edwards Entscheidung, die er zu fällen hatte.

Neben mir spürte ich, wie Jakes Atmung schneller wurde. Er war nervös. "Beruhig dich," sagte ich zu ihm gewandt. Nervös sagte er: "Was, wenn mein Blut sie in Versuchung bringt?" Lachend nahm ich seinen Kopf in meine Hände. "Du glaubst doch nicht, dass ich es zulassen würde, dass sie dir etwas antut," sagte ich lachend. Dies war ein Versprechen an ihn, was ich immer einhalten würde. Ich würde ihn vor allem beschützen. Auch vor mir selbst, wenn es nötig war.

In seinem Gesicht sah ich nicht die gewünschte Erleichterung. Er war immer noch angespannt. "Sie weiß immer noch, dass du ihr bester Freund bist," sagte ich um ihn zu beruhigen. "Sie hat eben nach dir gefragt." Mit großen Augen sah er mich an. Ich wusste ganz genau, was er nun sagen würde. "Warum hast du mir das nicht gesagt?" fragte er verwirrt. Warum? Ganz einfach, ich habe ihr klar gemacht, dass du mir gehörst und mir das peinlich war. "Verändert diese Erkenntnis irgendetwas?" fragte ich und löste meine Hände von seinem Gesicht.

"Jacob," hörte ich die Stimme von Bella sagen. Schnell sah ich zu ihr hinüber. Ihr Kleid war hinüber. Anscheinend hatte sie ein Raubtier gejagt und dieses hatte sich etwas gewährt, denn das Kleid hatte einen langen Riss auf der rechten Seite, sodass man ihren Oberschenkel beinahe komplett sehen konnte. Ich weitete die Augen ein wenig. Meine Eifersucht versuchte ich an die Seite zu schieben, um Edward und Bella eine Frage zu stellen. "Seid ihr euch sicher, dass Bella das schafft?"

Edward sah seine Frau an und war sich anscheinend nicht sicher, was er auf diese Frage antworten sollte. In meinem Inneren verlangte alles danach zu Jake zu sehen, doch ich wollte nicht sehen, wie er sie ansah. Reis dich zusammen. "Bella, vielleicht ist es besser, wenn du erst einmal meinen Geruch kennenlernst," schlug ich vor. Dies war eine gute Idee, denn Nessie roch ungefähr so stark nach Mensch, wie ich und wenn Bella es schaffen würde meine Geruch auszuhalten, ohne mich anzufallen, dann würde sie dies auch bei ihr schaffen.

Vorsichtig trat ich einen Schritt auf sie zu, damit sie meinen Geruch riechen konnte. An meinem Handgelenk spürte ich eine Hand, die mich festhielt. Ich sah hinter mich. Jake hielt mich fest und sah mich mit großen Augen an. "Bist du dir sicher, dass du das machen willst?" fragte er. Vorsichtige schloss ich meine Augen. "Ich versuche meine Familie zu beschützen, und da gehört sie nun mal jetzt zu," sagte ich und sah ihm in die dunklen Augen. In ihnen konnte ich so viel erkennen. Angst, Verständnis, doch vor allem Anerkennung.

Mir war nicht ganz bewusst, warum er mich für dies bewunderte. Es war eine Tat, die ich zum Schutz meiner Familie tat und dies war für mich selbstverständlich. Vorsichtig ging ich einen weiteren Schritt auf sie zu. Als sie sich sicher war, dass sie unter Kontrolle hatte trat auch sie einen Schritt auf mich zu. Mir war bewusst, dass mein Geruch etwas ganz anderes war, im Vergleich zu den ganz normalen Gerüchen. Jeder Mensch, sowie jeder Wolf und Vampir haben ihren eigenen Geruch, doch diese ähneln sich. Meiner hingegen war aus drei Komponenten zusammengesetzt.

"Sie riecht nicht so wie ich, wenn dich das erleichtert," sagte ich, da ich auf ihrem Gesicht einen Ausdruck wahrnahm, denn ich nicht deuten konnte. "Sie riecht etwas mehr nach Mensch, wie ich, doch ich bin die beste Probe für dich." Vorsichtig sah ich sie an, um zu sehen, wie sie reagierte.

Ich hätte mich echt allem gerechnet, doch ein Lächeln auf ihrem Gesicht hätte ich nicht erwartet. Verwirrt über ihre Reaktion sah ich sie an. "Warum lächelst du?" fragte ich sie. Schmunzelt sah sie mir in die Augen.

"Dein Geruch ist die perfekte Mischung aus allen drei Welten," erklärte sie. Ich sah sie ein wenig überrascht an. Natürlich war ich eine Mischung aus allen drei Welten, doch das ist selbstverständlich, da ich nun mal ein Hybrid bin. "Ich bin ein Hybrid, Bella," versuchte ich ihr klar zu machen. Ich wollte ihr nicht so vor den Kopf sagen, dass die klar ist, deshalb erklärte ich ihr einfach, was genau ich war.

"Du musst mir so viel erzählen, über deinesgleichen," sagte Bella fasziniert. Was? Meinesgleichen? Bin ich etwa ein aussätziges Tier? Ich bin doch kein Ding.

Für mich hatte sich diese Bezeichnung so Abwertend angehört.Meine Augen wurden zu schlitzen und ich musste mich zusammenreisen sie nicht gegen den nächstmöglichen Baum zu werfen. "Lizzy, ich glaube sie hat das nicht so gemeint," hörte ich die raue Stimme von Edward, der ganz genau wusste, dass seine Frau etwas Falsches gesagt hatte. Innerlich versuchte ich mich zu beruhigen und versuchte ihre Bezeichnung für mich auf ihre Aufregung zu schieben. Langsam beruhigte ich mich. Es war nicht ganz einfach, da mich dieser Begriff sehr gekränkt hat.

"Es gibt nur mich und Renesmee. Andere Hybriden sind uns nicht bekannt," erklärte ich ihr etwas gereizt. Ihre Augen weiteten sich. Sie sah mich erst erschrocken an und sah dann zu Edward. Dieser sah sie mitleidig und zustimmend an. Anscheinend war ihr dies nicht bewusst. Doch bis zu diesem Zeitpunkt habe ich und meine Familie noch keinem weiteren Hybriden gehört. Zwar haben wir Geschichten über Hybriden gelesen, doch diese waren meistens erfunden oder in Büchern zu finden.

Es gibt viele legenden oder Bücher über Übernatürliche Wesen, doch meistens befassen diese sich mit normalen Wesen. Es gibt nur selten Bücher, die wirklich auf Hybriden eingehen. Meißens ist dann noch das Problem einen Hybriden, wie mich zu finden, denn normalerweise sind Vampire und Wölfe ehr Feinde als Geliebte.

"Außerdem ist Renesmee ein ganz andere Hybrid, als ich. Bei uns werden einige Angewohnheiten anders sein," versuchte ich ihr die Problematik zu erklären. Es war nicht unmöglich uns beiden zu vergleichen, doch es würde Differenzen zwischen uns geben.

"Aber vielleicht solltest du sie erst einmal kennenlernen, um dir ein Bild von ihr zu machen," schlug die Stimme von Jack hinter mir vor. Dies war das Stichwort hinein zu gehen. Für mich sah ich keine Gefahr, dass Bella meiner Familie oder dem Baby schaden zufügen konnte, deswegen lies ich sie an mir vorbei gehen.

On both Sides - VergeltungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt