Alle Zeit der Welt

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Bella und Jake standen mit dem Rücken zu mir. Sie waren wahrscheinlich so auf ihr Gespräch fokussiert, dass sie nicht bemerkten, dass ich wieder im Wohnzimmer war. Neben mich stellte sich Edward, der anscheinend auch gerade den Raum erst wieder betreten hatte.

"Sie sorgt sich nur um ihn," sagte Edward. "Es geht nicht gegen dich, sondern sie will nur das er glücklich ist." Nach diesem Satz drehten sich Jake und Bella zu mir und Edward um. Jake hatte diese Strahlen in den Augen, als er mich ansah. Bella hingegen war es sichtlich peinlich, dass ihr wieder nicht aufgefallen war, dass ich jedes Wort mitgehört habe.

Edward hatte also wieder einmal meinen Gedanken gelauscht. Ich nahm Bella nicht übel, dass sie sich um ihren Freund sorgte, mich störte die Art und weiße wie Bella diese Verbindung sah. Sie tat nämlich so als sei meine Verbindung mit Jake völlig unmöglich. "Ihr versteht vielleicht, was es bedeutet einen anderen Menschen zu lieben, doch ihr werdet niemals verstehen, was es bedeutet auf jemanden geprägt zu sein," reagierte ich auf seine Antwort und sah hierbei Jake und Bella an. "Jake und meine Beziehung ist so viel mehr als nur reine Liebe," nun sah ich Bella an. "Wir sind zwei Menschen, die füreinander geboren worden sind."

Hinter uns sprang plötzlich die Tür auf und Alice kam mit den anderen zur Tür hinein. Sie tänzelte auf Bella zu und nahm sie in den Arm. Etwas verwirrt sah Bella Alice an. Jake kam zu mir herüber und stellte sich neben mich. Als sich Alice von Bella löste sagte sie: "Happy Birthday."

Bell sah sie verwirrt an. "Ich habe aufgehört älter zu werden." Ich begann zu kichern. Natürlich war sie das, doch sie musste doch wissen, dass Alice Überraschungen über alles liebte. "Wir feiern aber trotzdem," sagte Alice entzückt. "Also reg dich ab." Sie hatte sich so viel Mühe mit Bellas Geschenk gemacht, dass ich es Verstand, warum Alice darauf bestand es Bella zu zeigen. Meine Mutter hatte auch ein glückliches Lächeln auf den Lippen, da sie genau wusste, dass Bella ihr Geschenk lieben würde.

"Alles Gute," sagte Alice und hielt Bella einen Schlüssel hin. Ich wusste, dass dieser Schlüssel für ein kleines Haus in der Nähe von diesem Haus stand. Es war selbsterrichtet von uns, sowie selbst eingerichtet von Alice. Edward kannte es schon, da Alice uns allen schon eine kleine Führung durch das Haus verschafft hat.

"Wofür ist der?" fragte Bella verwirrt. Alle grinsten. "Geh es dir doch ansehen," sagte Jasper hinter Alice. Bella sah zu mir. Mir war klar, dass sie auf Nessie anspielte. "Keine Sorge, Bella. Nessie bleibt bei uns wir passen auf sie auf," sagte ich zu ihr und hoffte, dass sie nun ohne Sorge ihr Geschenk in Empfang nehmen konnte. Bella sah erst Nessie, dann mich und zu letztes Edward an. Sie streckte die Hand nach ihm aus, was ein Zeichen dafür war, das er ihr Folgen sollte. Er ergriff ihre Hand und die beiden in Begleitung von Alice verließen das Haus.

Als die drei aus dem Raum waren quickte Nessie auf meinem Arm. "Kann ich sie nehmen?" fragte mich die Stimme von Rose. Ich sah sie an. Mir war bewusst, dass zur Zeit einer ihrer größten Träume zum zweiten Mal in erfüll ging. Nessie war ein kleines Kind, dass sie aufziehen konnte. Etwas was sie niemals haben würde.

Ich grinste sie an und übergab ihr Nessie dann. Sie grinste wie ein Honigkuchenpferd. Es war schön für mich zu sehen, wie glücklich Rose war. Schließlich drehte ich mich zu Jake um und fragte: "Wollen wir etwas laufen gehen?"

Mir war aufgefallen, dass Jake und ich noch nie so richtig entspannt draußen zusammenlaufen waren. Wir waren immer in Eile gewesen oder standen uns noch nicht so nah, wie wir es nun tun.

Jake warf Rose einen Blick zu und nickte dann. Ich begann zu strahlen und ergriff seine Hand. Rose sah nicht auf, als wir den Raum verließen, denn sie war viel zu beschäftigt mit der Kleinen.

Als Jake und ich auf der Veranda standen sprang ich von den Stufen und verwandelte mich im Flug. Als ich verwandelt auf dem Boden aufkam sah ich zu Veranda und sah Jake, der mich belustigt ansah. "Was ist?" fragte ich in meinem Kopf und setzte darauf, dass Jake meinen Gedanken lauschte. Er lachte. "Du bist wunderschön," sagte er und kam die Veranda hinunter. Ich legte den Kopf schief, was so viel bedeutet, wie: "Vielen Danke."

Natürlich wusste ich, dass ich schön war, dies wurde von meiner Natur als Vampir vorgegeben. Mir bedeutete es meistens nichts, wenn dies andere Menschen zu mir sagten, doch wenn Jake es sagte bedeute es mir die Welt.

Er kam Neher auf mich zu. Als er genau vor mir stand musste er zu mir aufschauen, damit er mir in die Augen sehen konnte. "Wir sollten los," dachte ich in meinem Kopf. "Wir haben doch alle Zeit der Welt, Lizzy," sagte Jake zu mir. Für jeden anderen wäre dieser Satz vielleicht das schönste gewesen, was ein Junge zu einem Mädchen sagen konnte, doch mir hielt es vor Augen, dass genau dies nicht der Fall war. Jake und ich hatten nur eine begrenzte Zeit zusammen auf diesem Planeten. Und diese Zeit wollte ich mit vollen Zügen ausleben.

"Nein, Jacob. Wir haben nicht alle Zeit der Welt," dachte ich. "Denn irgendwann werde ich dich verlieren." Jake sah zu Boden, da er diese eine kleine Tatsache vergessen hatte. "Vielleicht gibt es einen Weg," sagte er und sah mich an.

Mir war klar, über was er da nachdachte. Er wollte so werden wie ich. Unsterblich. Ein Hybrid. Doch bisher gab es nur ein Wesen, wie mich, wodurch keine wahrheitsgemäßen Überlieferungen vorhanden waren, nachdem eine Verwandlung in einen Hybriden funktionieren würden. Außerdem würde ich es niemals zulassen, dass Jake so wird wie ich, denn das würde für ihn bedeuten, dass auch er jeden Tag mit dem Verlangen nach Blut zu kämpfen hätte. Nein, diesen Kampf würde ich ihn niemals aussetzten.

"Lizzy, wir sollten vielleicht nicht so viel über das nachdenken, was wir tun, wenn wir getrennt werden, wir sollten uns vielmehr damit beschäftigen, was jetzt und hier ist," sagte Jake und sah mir dabei tief in die Augen.

Jake hatte Recht, wir sollten uns darauf konzentrieren, was nun war und nicht auf das, was sein wird. Doch ein kleiner Teil in meinem Kopf dachte immer noch über die Verwandlung in einen Hybriden nach.

"Sollen wir?" fragte ich. Jake machte einen Satz und verwandelte sich in einen Wolf. Ich lachte innerlich. "Jake, deine Sachen sind jetzt kaputt," lachte ich ihn aus. Er lachte ebenfalls. "Das war es mir wert, dich wieder zum Lachen zu bekommen," konterte er.

Ich sah ihn an und machte dann einen Satz nach vorne. Jake hinter mir rannte mir hinterher in den Wald.

On both Sides - VergeltungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt