Gespräch

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Ich stand auch, um nun endlich meinen Tag zu beginnen. Mein Plan war es Lea zu suchen, da ich mit ihr reden wollte. Durch das Gespräch mit Edward war mir klar geworden, dass ich eine Freundin brauchte, mit der ich alles besprechen konnte, was ich musste. Und ich hatte sehr viel, über das ich reden musste.

Als ich gerade in der Tür stand, kamen Bella und ihr Vater aus dem Wohnzimmer. Erst sah mich Bella, dann sah mich ihr Vater. "Dad," sagte Bella. "Darf ich dir Lizzy vorstellen." Bella und Charly sahen mich beide an. "Er hat mich sicher auf eurer Hochzeit gesehen," sagte ich zu Bella.

"Hallo, Charly," hörte ich die Stimme von Jake hinter mir. Kurz darauf spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Charly sah auf die Hand auf meiner Schulter. Anscheint wusste er nicht, dass Jake nun eine Freundin hatte. "Elisabeth Cullen?" fragte Charly. "Genau, dass bin ich," sagte ich und streckte ihm meine Hand hin. Er ergriff sie und sagte: "Sie sehen nicht so aus, wie Billy sie beschrieben hat."

Das konnte ich mir vorstellen. Ich zwang mir ein Lächeln auf. "Ich hoffe doch, dass es eine positive Überraschung ist. Ich bin nicht das, was Billy sich für seinen Sohn vorgestellt hat," sagte ich mit einem gezwungenen Lächeln auf dem Mund. Bevor wir diese Unterhaltung weiter führen konnte sagte ich in Jakes Richtung. "Ich werde mich mit Leah treffen," sagte ich und wand mich dann zum Gehen.

Sie würden das hier auch ohne mich hinbekommen. Ich würde nur noch meiner Mom Bescheid geben, dass ich nun erst einmal laufen war. Nicht, dass sie sich noch sorgen machen würde.

"Mom!" rief ich, da ich sie gerade nicht ausmachen konnte. "Sie ist gerade in der Stadt," hörte ich meinen Vater sagen, als ich auf der letzten Stufe der Treppe war. "Könntest du ihr bitte sagen, dass ich mich mit Leah treffe?" fragte ich in seine Richtung. Er sah mich an. "Glaubst du sie schafft es ohne dich?" fragte er mich. Ein kleines Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. "Dad, du glaubst doch nicht, dass ich sie da oben alleine lassen würde, wenn ich mir nicht zu einhundert Prozent sicher bin, dass sie es schaffen würde," sagte ich mit einem Lächeln. Er sah mich nur an und ein kleines Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Es war allerdings kein Lächeln, was seine Augen erreichte.

Irgendetwas war los. Mein Dad machte sich sorgen. "Was ist los?" fragte ich ihn und trat die letzte Stufe herunter. Sein Lächeln erstarb wieder. "Dad?" fragte ich ein weiteres Mal nach. Er sah zur Treppe. Ich sah ihm hinterher. Charley und Bella Kamen gerade die Treppe hinunter. Wodurch ist wusste, dass nun nicht der richtige Zeitpunkt war. "Fahren Sie vorsichtig," sagte ich zu Charley. "Dad, wolltest du nicht mit mir etwas kurz essen?" fragte ich meinen Dad. Dieser sah mich an. Er lächelte Charley an und sagte: "Wir sehen uns sicherlich noch, Charley."

Dad sah mich an und wir gingen in die Küche. Ich wollte wissen, was genau los war, bevor ich zu Leah fuhr. Als wir in der Küche standen fragte ich erneut, doch diesmal deutlich leiser, sodass uns Charley nicht hören konnte. "Was ist los, Dad?"

Dad sah mich mit seinem nachdenklichen Gesichtsausdruck an, sodass ich ganz genau wusste, dass er überlegte, ob er mich einweihen sollte oder nicht. Doch anscheint wusste er, dass ich es so oder so erfahren würde und deshalb sagte er: "Ich mache mir um das Wachstumsverhalten von Renesme sorgen. Sie wächst viel zu schnell. Und ich weis nicht, ob das Wachstum irgendwann langsamer wird, oder ob sie nur kurz Zeit hat."

Natürlich wusste ich direkt, was er mit "kurz Zeit" meinte. Er wollte damit sagen, dass er nicht wusste, ob sie vielleicht sterben würde. Keiner von uns würde das wollen. "Dad, hast du hierzu irgendetwas herausfinden können? Wir müssen ihr doch helfen," sagte ich zu ihm. Mein Dad schüttelte seinen Kopf und sah mich an. "Wir können erst einmal nur abwarten und schauen, ob es sich verlangsamt," versuchte er mir seine Erkenntnisse mitzuteilen. Ich zweifelte nicht an der Aussage meines Dads. Mir war bewusst, dass er wahrscheinlich tausende Bücherverschlungen hatte, um auch wirklich alles heraus zu finden. Und wenn er sagte er wusste nicht, wann es aufhören würde glaubte ich ihm.

Ich schwieg, denn ich wusste nicht, wie ich meinen Vater aufbauen sollte. Was sollte ich auch schon sagen. Egal was ich sagen würde, es würde an der Situation nichts ändern. Doch trotz, dass alles was ich nun sagen würde nichts ändern würde, wollte ich ihm wenigsten etwas Zuversicht zusprechen. "Wir werden das als Familie schaffen, Dad. Wir haben bis jetzt alle Schwierigkeiten als Familie überstanden. Dieses Mal wird es nicht anders sein," versuchte ich einen guten Zuspruch zu finden.

Doch egal was ich gesagt hätte, es hätte sich alles falsch angehört. "Ich wollte mich mit Leah treffen, doch danach werde ich einmal ein wenig recherchieren, mal sehen, ob mir noch etwas einfällt," sagte ich und trat auf meinen Vater zu. Vorsichtig gab ich meinen Dad einen Kuss auf die Wange. Somit wollte ich ihm zeigen, dass wir zusammenhalten würden. Vorsichtig trat ich zu der Tür, die zur Garage führte.

Ich wusste, dass ich eigentlich laufen wollte, doch irgendwie wollte ich mit Leah sprechen, ohne dieses Wolf Ding zwischen uns zu haben. Ich schnappte mir meinen Autoschlüssel und stieg in mein Auto ein. Ich hoffte, als ich losfuhr, dass Leah auch da sein würde. Doch ich brauchte ein wenig Abstand zu diesem Haus. Musste mit jemanden reden, der nicht zu dieser Familie gehörte.

Der weg zum Reservat war nicht so lang, doch ich hatte genug Zeit um über die Worte der letzten Tage nachzudenken. Ich hatte so viel mit Leah zu besprechen. Ich brauchte ihren Rat, ihre Meinung. Auch wenn sie mir sagt, dass mein Leben total verkorkst war. Mein Körper schreite nach einer zweiten Meinung, nach der Meinung einer Freundin.

Als ich den Eingang des Reservats erreichte wurde mir bewusst, dass ich gar nicht wusste, wo Leah wohnte. Doch es würde auch nicht schwer sein, dies heraus zu finden. Als ich gerade das Fenster herunter machte sah ich eine Frau im mittleren Alter neben meinem Auto hergehen. "Entschuldigen Sie," sagte ich und stieg aus dem Auto aus. Die Frau drehte sich zu mir um. Als sie mich sah weiteten sich ihre Augen. Ich wusste nicht warum, aber anscheinend hatte sie nicht mit einer fremden gerechnet. "Könnten sie mir sagen, wo Leah und Seth wohnen?" fragte ich sie höflich. Die Frau beäugte mich von oben bis unten. "Wer sind sie denn?" fragte sie mich. "Ich bin eine Freundin von den beiden," antwortete ich. Mir war bewusst, dass sie eigentlich meinen Namen wissen wollte, doch sobald sie meinen Nachnamen hören würde, würde sie mir nicht sagen was ich wollte.

Die Frau beäugte mich noch einmal. "Sie fahren geradeaus und dann links. Es ist das dritte Haus auf der rechten Seite," sagte sie misstrauisch. Ich lächelte sie an. "Vielen Dank," bedankte ich mich bei ihr. Sie sah mich skeptisch an versuchte aber trotzdem ein Lächeln auf ihr Gesicht zu bekommen.

Ich ging zu meinem Auto zurück und fuhr nach den Angaben der Frau zu dem Haus von Leah und Seth.

On both Sides - VergeltungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt