Carly

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Ich war mit meiner Familie nach oben ins Wohnzimmer gegangen. Bellas Vorbereitungen für Charleys eintreffen amüsierten mich. Es war lächerlich Bella auf dieses Treffen vorbereiten zu wollen. Charley würde schon an ihrem Aussehen merken, dass sie nun etwas anderes war.

"Eure Versuche, das Offensichtliche zu Verstecken werden nicht bringen. Charley wird schon an ihrem Aussehen sehen, dass sie anders ist," sagte Emmett, der ausgesprochen hatte, was ich ebenfalls gedacht habe.

Ich lehnte mich am Sofa zurück, um mir das Schauspiel anzusehen. Jake kam zu mir rüber und setzte sich neben mich. "Glaubst du, dass sie es schaffen wird?" fragte Jake mich per Gedanken. Ich sah ihn an. "Charley ist ihr Vater. Sie wird ihm nichts tun," antwortete ich ihm.

"Doch manchmal ist der Hunger größer, als die Zuneigung," antwortete mir Jake. Als er dies gedacht hatte fragte ich mich, ob er dies auch bei mir befürchtete. Hatte er wirklich Angst, dass ich ihm etwas tun würde? "Selbst, wenn sie es nicht schafft, was ich nicht glaube, werde ich genau im Nebenraum sein und sie davon abhalten ihren eigenen Vater zu töten," antwortete ich ihm wieder.

Um mich wieder auf andere Gedanken zu bringen und um nicht darüber nachzudenken, ob Jake Angst vor mir hatte, sah ich mir das Schauspiel weiter an. Bella war gerade dabei die Anweisungen von meiner Familie alle zu erfüllen, damit sie sich verhielt, wie ein Mensch. Für mich war dies eine Irrvorstellung, dass auch nur irgendjemand glauben konnte, dass Bella nur irgendetwas von ihrem alten ich hatte.

"Das ist vollkommender Irrsinn," sagte ich in die Runde. "Carly wird schon, wenn er Bella sieht wissen, dass sie nicht mehr so ist, wie früher." Edward sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. "Hättest du verhindert, dass Seth diesen Mist baut, dann hätten wir dieses Problem nicht," sagte Edward mit zusammengebissenen Zähnen. Ein Knurren entwich meiner Kehle und zeigte ganz deutlich, dass Edward sich zurücknehmen sollte. "Edward, noch ein Wort davon, was ich hätte tun können um dies zu verhindern und ich reise dir deinen Kopf ab," fauchte ich ihn an. "Lizzy!" schrie Bella. "Wie kannst du so etwas sagen. Früher warst du nicht so Skrupellos."

Über das Wort Skrupellos musste ich ein wenig lachen. Waren sie es nicht gewesen, die mir gegenüber Skrupellos handelten? Ich ging ein paar Schritte auf sie zu. "Wie du, so ich dir," sagte ich zu ihr.

Ich drehte mich von ihr weg. "Carly wird nichts passieren," sagte ich in die Runde. "Ich werde im Nebenraum bleiben, sodass ich im Notfall eingreifen kann. Obwohl ich so viel Vertrauen in Bella habe, dass ich nicht davon ausgehe, dass etwas passiert."

Trotz meiner Drohung gegen Edward, wollte ich nicht, dass jemanden etwas in dieser Familie passierte. Es war schließlich immer noch meine Familie. Und seine Familie lässt man nicht im Stich, egal was passiert.

"Solange Carly noch nicht hier ist werde ich etwas raus gehen," sagte ich vor allem in Jakes Richtung. "Ich werde reinkommen, sobald er die Einfahrt hochfährt."

Ich ging zur Treppe und sah mich zu Jake um, in der Hoffnung, dass er mir folgen würde. Allerdings saß er immer noch auf dem Sofa. Als er meinen Blick sah sagte er: "Geh schon ich wollte noch kurz mit Bella sprechen." Ja natürlich. Bella!

Ich wand mich zum gehen und ging die Treppe herunter. Mein Körper und mein Kopf verlangten nach etwas Luft. Nach dieser Auseinandersetzung brauchte ich etwas Luft, um wieder klare Gedanken fassen zu können.

Es war befreiend, als ich die Tür zum Garten aufmachte und die frische Luft in meinem Körper spürte. Meine Gedanken mussten sich neu ordnen. Ich musste meine Wut auf meinen Bruder runterschlucken und an etwas anderes denken. Edward und ich hatten früher ein enges Verhältnis zueinander. Doch dieses hatte sich sehr geändert.

Edward und ich stritten nur noch. Wir waren nicht einer Meinung. Wir hatten uns auseinandergelebt. Vielleicht war ich zu lange weg gewesen. Vielleicht kannte meine Familie mich gar nicht mehr richtig. Ich fühlte mich, nach diesen Gedanken, wie ein Eindringling in diesem Haus. Als würde ich geduldet sein, aber nicht mehr richtig dazu gehören. Das erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich alleine. Es war ein hässliches und grausames Gefühl, was ich nicht erneut haben wollte.

"Lizzy?" fragte eine Stimme hinter mir. Als ich mein Kopf drehte sah ich Edward hinter mir stehen. Ich drehte mich zu ihm um. "Hör mal, Lizzy," begann er. "Ich wollte mich für meine Worte von eben entschuldigen. Ich weiß, dass es zurzeit für dich nicht einfach ist."

Ich atmete einmal aus, bevor ich antwortete. "Edward, ohne jetzt wertend oder angreifend zu sein. Mein Leben ist nicht schwer, es wurde mir, durch eurer rücksichtsloses Verhalten schwer gemacht," antwortete ich ihm. "Mir ist bewusst, dass du nur deine Familie schützen möchtest, doch du kannst bei denen Entscheidungen nicht deine andere Familie außen vorlassen."

Ich sah ihn an, um seine Antwort abzuwarten, doch er sagte nicht. "Mir ist auch bewusst, dass wir beide uns ziemlich verändert haben," sagte ich, um ihm zu zeigen, dass es okay war, wenn wir nicht immer einer Meinung waren. "Früher waren wir so gleich. Hatten die gleiche Meinung und konnten immer auf den anderen zählen. Doch unsere Leben haben sich verändert. Ich war eine lange Zeit weg, du hast Bella kennen und lieben gelernt. Ich habe nun ein Rudel und Jake ist auch noch da." Ich machte erneut eine kleine Pause.

"Wir sollten nicht versuchen unsere alte Beziehung zu erzwingen, Edward. Wir sollten versuchen eine neue frische Beziehung unter den neuen Gegebenheiten aufzubauen," setzte ich erneut an.

"Ich denke du hast Recht," gestand Edward. "Aber gib nicht dir die Schuld daran, dass es zurzeit in unserer Familie schlecht läuft. Die Situation macht es schwierig. Wir sind alle angespannt, da kannst du nichts für."

"Doch vielleicht haben wir, durch mein weg gehen vergessen, wie eine Familie zu denken. Wir sollten die Verbringung zueinander vielleicht erneuern. Baseball oder Football wäre bald eine Möglichkeit," schlug ich vor.

"Wir sind eine Familie, vergiss das niemals, Lizzy," versuchte mir Edward meine Gedanken auszureden.

Familie. Genau das waren wir. Für immer und ewig. Doch wie stark spiele Jake eine Rolle in diesem immer und ewig?

On both Sides - VergeltungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt