Zweifel

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Er sah mich zwar an, und anscheinend überlegte er, ob er mich nicht noch einmal bitten sollte. Doch anscheinend war ihm aufgefallen, dass er mir dieses Versprechen nicht entlocken konnte, denn er kam auf mich zu und legte mir seinen Arm um die Taille und zog mich weiter an ihn heran. Ein Lächeln lag mir auf den Lippen, den diese Handlung von ihm war so unerwartet und so ungewohnt. Er signalisierte so, dass ich zu ihm gehörte, was mir definitiv gefiel.

Mein Blick glitt von Jake zu dem Haus, auf das wir zu schritten. Ich wollte mir gerade einreden, dass ich nicht jeder Schritt, denn wir uns dem Haus nährten nervöser wurde, doch ich gab es auf, denn mir war durchaus bewusst, was von der Aussage von Billy abhing. Was würde ich tun, wenn er nichts wusste? Doch die entscheidendere Frage, die ich mir stellen sollte war, was würde ich tun, wenn er doch eine Antwort hatte? Über diese Möglich und meine darauffolgende Handlung hatte ich noch nicht nachgedacht. Doch was würde ich tun? Würde ich mich auf den Weg machen, um das Rudel meines Vaters zu finden? Oder würde ich mich mit der Aussage zufriedengeben? Wahrscheinlich nicht, so wie ich mich kannte. Ich wusste nicht, wovor ich Angst hatte. Doch irgendetwas war da, vor dem ich große Angst hatte.

Es ist vielleicht einfach deine Angst, dass sie dir Dinge über deine Eltern erzählen könnten, die dir nicht gefallen könnten; stellte Jake neben mir fest. Er hatte sicherlich meinen Gedanken gelauscht. Hatte er womöglich recht? Wollte ich nicht die Aussagen des Rudels hören, weil sie mir meine Vorstellungen kaputt machen könnten.

"Was ist, wenn sie mir Dinge erzählen, die mich an der Meinung über meine Eltern zweifeln lassen?" fragte ich Jake und sah ihn an. Er sah mich liebevoll an. "Carlisle hat dir viel über deine Mutter erzählt und du hasst dir deine Meinung über sie gebildet. Deine Mutter hat sich deinen Vater ausgesucht und du glaubst doch nicht, dass deine Mutter sich auf ihn eingelassen hätte, wenn er nicht der beste Kerl des Universums gewesen wäre?" fragte Jake mich.

Er hatte Recht. Meine Mutter war eine liebevolle, selbstbewusste Frau gewesen, die sich ganz sicher nichts von einem Wolf hätte vorschreiben lassen. Sie hatte sich meinen Vater ausgesucht, da sie seinen Charakter liebte und ihn als Menschen vergötterte. "Sie hätte sich nichts vorschrieben lassen," sagte ich beiläufig. Es war die Antwort auf Jakes Frage, aber noch mehr war es eine Aufhebung meiner Zweifel.

"Wir sollten hören gehen, was dein Vater weiß," sagte ich, denn plötzlich konnte ich die Antwort auf meine Frage kaum noch erwarten.

Jake sah mich an und nickte. Wir gingen die restlichen Schritte zum Haus. Als wir vor der Tür standen brauchte ich einige Sekunden, bis ich gegen die Holztür Klopfte. Mein Herz, was normalerweise so langsam schlug, dass ein Arzt mich führ Tot halten würde schlug nun doppelt so schnell. Die Nervosität hatte sich nicht mit meinen Aufmunternden Gedanken beseitigt. Es dauerte fast eine Ewigkeit gefühlt, bis Billy die Tür öffnete. Er sah er mich, dann seinen Sohn an.

"Jacob, hast du nicht einen Schlüssel?" fragte er seinen Sohn. Dieser sah seinen Vater an. Und sagte dann: "Bei einem Attentat auf dich wollte ich so höfflich sein und and er Tür klopfen."

Billy sah seinen Sohn und dann mich an. "Dieser Attentat kommt doch sicher von dir, Lizzy," sagte er und sah mich an. Mich störte diese Feindseligkeit, mit der mich angesprochen hatte, als ob ich Jake brauchen würde, um ihm eine Frage zu stellen. "Stimmt," sagte ich etwas aggressiver als beabsichtigt. "Doch ich bitte doch etwas um Respekt und nicht um so viel Feindseligkeit. Als bitte glaub nicht, dass ich mich nicht trauen würde dich auch ohne Jake zu fragen. Denn du kennst mich lange genug um zu wissen, dass dies nicht meine Art ist, sich hinter jemanden zu verstecken."

Er sah mich mit erhobenem Haupte an und überlegte glaube ich einen Moment lang, ob er uns hineinbitten sollten, oder nicht. Doch nach kurzem Blick zu Jake und mir sagte er: "Kommt rein." Er wollte uns nicht helfen, dass wusste ich mit Sicherheit, doch er wusste auch, deshalb ich nicht lockerlassen würde. Wahrscheinlich hatte er sich deshalb dafür entschieden sich eine Frage jetzt anzuhören, bevor ich ihn immer weiter nerven würde.

Er rollte von der Tür zurück, sodass wir beide eintreten konnten. Erst ich und dann Jake betraten das Haus. Das erste, was mir auffiel war, dass es sehr stark nach Wolf roch. Auch Jake scheint den starken Geruch zu riechen, denn er drehte sich zu seinem Vater um. "Warum war Sam hier?" fraget er ihn. Sein Vater sah ihn an. "Sam hat mir von eurem Abkommen erzählt, antwortete er Jake. Das Abkommen? Dieses Stand doch schon sehr lange zwischen den Rudeln. Warum erzählte Sam ihm erst jetzt davon? Dieses Abkommen steht schon seit Wochen," stellte Jake ebenfalls fest. "Warum erzählt er dir erst jetzt davon?"

Billy sah mich an und dann wieder zu seinem Sohn. "Weil Embry und Quil nicht mehr bei dem Rudel waren, weshalb ich Sam gefragt habe, was los ist," erklärte Billy sich. "Und da hat Sam mir von eurer Vereinbarung zwischen den Rudeln erzählt."

"Und du hellst diese Abkommen für nicht gut," stellte ich fest. Nun blickte Billy mich an. "Nein, Lizzy. Ich finde dieses Abkommen gut, denn so hat dieses Rudel den Schutz vor Vampiren, wie deiner Familie, den sie brauchen," erklärte er mir. Ein Knurren entwich meiner Kehle. Wie konnte er es wagen und meine Familie als die Bösen darzustellen. "Wag es nicht meine Familie als die Bösen darzustellen, denn Sam war e, der den Befehl gegeben hat meine Familie anzugreifen, obwohl das Abkommen nicht verletzt worden war. Und Jake hätte Sam töten dürfen, wenn ich ihn davon nicht abgehalten hätte," knurrte ich ihn an. "Also wage es nicht uns als die Bösen darzustellen."

Auf meine Antwort sagte Billy nichts. Er sag mich einfach nur an. "Was wollt ihr von mir?" fragte er schließlich. Ich funkelte ihn mit meinen Augen an. "Kennst du ein Wolfsrudel in Kanada?" fragte Jake an meiner Stelle. Ich war immer noch damit beschäftigt mich zu beruhigen. "Im Süd Westen von Kanada," fügte ich hinzu.

Billy sah mich ein wenig überrascht an. "Warum willst du das Wissen?" fragte er. Sollte ich ihm sagen, warum ich diese Antwort so dringend brauchte, oder würde er mir diese Antwort verweigern, wenn er meinen wahren Grund wisse.

"Ich muss jemand finden," sagte ich. "Es ist wirklich wichtig." Versuchte ich so nah an der Wahrheit zu bleiben, ohne, dass er mein genaues Motiv wusste. "Ich kenne einen Bekannten, der in dieser Region lebt," sagte Billy schlicht, ohne zu erwähnen ob er ein Wolf ist oder nicht. "Gehört er zu einem Rudel?" fragte ich schnell nach.

Billy überlegte einen kurzen Moment, ob er mir die Antwort sagen sollte. "Sagen wir es so, er war einmal in einem Rudel," erzählte er uns. Als gab es eine Hoffnung auf die Antwort die ich suchte. "Könntest du den Kontakt zwischen uns aufbauen?" fragte ich so nett ich konnte.

Billy sah ein letztes Mal zu seinem Sohn, dieser nickte nur mit dem Kopf. "Ich könnte es versuchen, doch ob er euch treffen will, kann ich euch nicht sagen," sagte Billy.

On both Sides - VergeltungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt