Jake und ich liefen durch den Wald. Es war diese Nacht ein wunderschöner klarer Himmel, sodass man den Mond und die Sterne gut sehen konnte. Viel Zeit blieb mir nicht den wunderschönen Himmel anzusehen, denn Jake und ich rannte immer verfolgt durch den anderen durch den Wald. Kurz vor einer Lichtung verlangsamte ich mich, sodass ich auf der Lichtung zum stehen kam. Jake, der vor mir lief wand sich kurz zu mir um, als er die Lichtung schon fast überquert hatte. Er verlangsamte sich ebenfalls und kam wieder auf die Lichtung zu mir. "Was willst du hier?" fragte er in seinem Kopf. Ich sah nach oben. „Sieh dir diese unglaublichen Sterne an," antwortete ich. „Wir sollten sie genießen." Nach diesem Satz verwandelte ich mich zurück. Ich ging zur Mitte der Lichtung und setzte mich in das hohe Graß. Jake stand immer noch verwandelt an seiner Stelle und sah mich an.
„Was?" fragte ich ihn und wollte damit bezwecken, dass er mir sagte, warum er nicht zu mir kam. Er kam auf mich zu. „Wie war das mit meinen Klamotten," sagte er in meinem Kopf. Ich prustete los. Stimmt er hatte ja bei seiner Verwandlung seine Kleidung zerstört. Ich stand wieder auf und gab ihm meinen Cardigan, denn ich anhatte. Er sah mich an. „Wird dir nicht kalt werden?" fragte er mich.
„Jake, ich bin ein Vampir und ein Wolf. Mir wird so schnell nicht kalt," gab ich ihm die Bestätigung dafür, dass er meinen Cardigan nehmen durfte. „Ich guck auch weg," fügte ich hinzu, falls er Angst hatte, dass ich ihm irgendetwas weggucken würde. Ich hielt ihm meinen Cardigan vor die Nase. „Bitte nimm ihn," bat ich ihn. Ich bückte mich und legte ihn vor seine Füße, danach drehte ich mich um und setzte mich wieder in die Mitte der Lichtung. Meine Aufmerksamkeit galt dem Himmel und nicht Jake.
Neben mir spürte ich, wie Jake zu mir kam, denn er legte seinen Kopf auf meine ausgestreckten Beine. Ich sah ihn kurz an. Als er mir zulächelte sah ich nach oben in die Sterne. „Kennst du die legende über die Wölfe, die nach dem Tot in den Himmel kommen und dort über andere Wölfe als Sterne wachen?" fragte ich Jake. Ich richtete meinen Blick auf ihn, um seine Antwort abzuwarten.
„Nein, die kenne ich nicht," sagte Jake und sah weiter in den Sternhimmel. „Wie lautet sie denn?" Auch ich sah wieder in den Himmel. „Mein Dad hat mir davon erzählt. Ursprünglich hat er diese Legende von meiner leiblichen Mutter. Und ich denke, dass sie es von meinem leiblichen Vater hat," versuchte ich ihm den Gang der Legende zu erklären. „Es heißt, dass die Seele eines jeder Wolf, der jemals gelebt hat nach seinem Tot in den Himmel gelangt. Hier haben die Seelen einen besonderen Stellenwert, denn sie bewachen als Sterne die lebenden Wölfe," erzählte ich ihm von der Legende. „Wäre dies nicht schön, wenn es wahr wäre?" fragte ich Jake.
Dieser sah mich von meinen Beinen aus an. „Dies würde bedeuten, dass dort oben Generationen von Wölfen sind und uns allen zusehen," stellte er etwas deprimiert fest.
„Ja ist das nicht eine schöne Vorstellung," sagte ich und dachte hierbei an eine ganz bestimmte Person. Es würde bedeuten, dass mein Vater dort oben ist und auf mich aufpasst, dass er nichts in meinem Leben verpasst hat.
Es war für mich eine wunderschöne Vorstellung, denn so würde wenigstens er ein Teil dieses Lebens sein. Nicht so wie meine Mutter, die konnte nichts von meinem Leben mitbegleiten. Dies lag einfach daran, dass es für Vampire keinen Himmel gab.
„Dies würde aber auch bedeuten, dass sie uns bei unseren Fehlern zusehen," wand Jake ein. Ich schmunzelte. „Aber er ist wenigstens da und sieht, was seine Tochter verbockt," wand ich ein und sah nach oben. Egal ob ich Fehler mache und er diese sieht, oder ob ich einfach nur lebe, mich würde es freuen, wenn er mir dabei zugucken würde. Doch es war eine Legende an der ich festhalten konnte, die mir etwas Hoffnung gab.
„Wie viel weißt du über deine leiblichen Eltern?" fragte mich Jake und sah mich dabei an. Ich überlegte, ob es gut war ihm nun die Geschichte meiner Eltern zu erzählen. Doch ich glaubte, dass Jake und ich nun lange genug zusammen waren, dass er mehr über mich und meine Eltern erfahren sollte.
„Wo soll ich da bloß anfangen,"sagte ich und überlegte ich, wo ich wirklich anfangen sollte zu erzählen. Was war für Jake relevant zu wissen und was nicht.
„Rebekka Lombard, dass ist der Name meiner Mutter. Ich kann dir nur so viel erzählen, wie ich selber weiß. Carlisle hat mir zwar viel erzählt, doch er kann sie auch nur als Freundin und wusste auch nicht alles über sie," versuchte ich ihm die Situation zu erklären.
Jake sah mich an und nickte, was das Zeichen für mich war weiter zu erzählen. „Sie ist im Jahr 1605 geboren worden erzählte mir mein Vater. Sie wusste nicht mehr viel aus ihrem früheren Leben, wie so viele andere Vampire nach ihrer Verwandlung auch," erzählte ich weiter.
„Wie Carlisle musste meine Mutter nach ihrer Verwandlung alleine klar kommen in ihrem neuen Leben, da ihr Erschaffer nicht da war um ihr alles beizubringen. Irgendwie hat sie es geschafft ein normales Leben zu führen. Ich frage mich bis heute, wie sie oder auch Carlisle es geschafft haben in ihrem neuen Leben ohne Führung so weit zu kommen," sprach ich meine Gedanken laut aus.
„Ungefähr um 1800 bekam meine Mutter Benjamin mit einem anderen Vampir, dessen Namen ich nicht kenne. Nun lebt er bei einem Freund meiner Mutter in Ägypten," mehr würde ich zu diesem Zeitpunkt nicht über meinen Bruder erzählen, denn dies würde zu diesem Punkt viel zu lange dauern.
„Carlisle und meine Mutter lernten sich im Jahr 1853 kennen. Sie verbrachten in den ersten zwei Jahren viel Zeit zusammen, doch nicht wie ein Liebespaar, sondern wie Freunde. Nach drei Jahren trennten sie sich wieder doch blieben immer in Kontakt. Sie schrieben sich und trafen sich alle zehn Jahre um sich auszutauschen," erzählte ich ihm die Kurzfassung über das, was mein Vater erzählt hatte.
„Meine Mutter suchte meinen Dad auf, um ihn zu bitten auf mich aufzupassen, da war ich grade einmal ein paar Wochen alt. Meine Mutter meinte, dass sie etwas mit den Volturie zu klären hätte und ich dabei nicht im Weg sein sollte. Der Grund, warum sie von den Volturie angegriffen worden sind bin ich," traurig sah ich nach oben zu den Sternen.
„Sie sind getötet worden, da jemand den Volturie erzählt hatte, dass ich ein unsterbliches Kind sei. Du musst wissen, dass dies eines der schlimmsten Vergehen ist, was man unter ihrer Führung begehen kann. Sie haben versucht es ihnen zu erklären, zu erklären, dass ich ein Baby war, was wachsen würde, doch sie glaubten ihnen nicht," ich wusste, dass es nicht meine Schuld war, dass sie nicht mehr am leben waren. Es war die Fehlentscheidung der Volturie gewesen, die sie getötet hatte. Und dafür würden die Volturie leiden.
„Und was ist mit deinem Dad?" fragte Jake nach. Ich schmunzelte: „Das erzählen ich dir ein anderes mal."
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On both Sides - Vergeltung
FanfictionTeil 2: Leseprobe: „Du solltest dir nicht so viele Sorgen machen. Es wird alles gut werden," sagte Edward mitfühlend. Ich sah zu ihm herüber. „Wie bist du damit umgegangen, dass Bella vielleicht nicht mehr da sein wird?" fragte ich ihn. Er sah mich...