Auf die Probe gestellt

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Es war nicht schwer das heranfahrende Auto zu hören. Charley war fast bei uns angekommen. Nun wurde es Zeit wieder hinein zu gehen, auch wenn mir dies nicht gefiel. Ich würde Bella und Edward nicht im Stich lassen. Ohne ein Wort zu sagen ging ich wieder hinein. Mir war klar, dass Edward mir folgte. Ich atmete einmal tief durch, als ich die oberste Stufe der Treppe erreichte. Meine Aufgabe bestand nun darin, mich zu konzentrieren. Ich konnte es mir nicht leisten mich ablenken zu lassen, und so das Leben von Charly in Gefahr zu bringen.

"Wir schaffen das," sagte ich ehr zu mir selber, als zu Edward hinter mir. Mein Plan war es mich ein wenig zu beruhigen, nach der Aktion mit Bella. Als ich ins Wohnzimmer trat sah ich Jake und Bella mit einander reden. Es war ein Gespräch, wie es Freunde führten. Sie lachte, weil er ihr etwas erzählt hatte. Komischerweise machte sich in mir keine Eifersucht, sondern so etwas wie Zufriedenheit breit. Ich musste auch mal wieder mit jemanden reden, der nicht zu dieser Familie gehörte. Ich brauchte eine Freundin, und ich wusste auch genau, wenn ich mir schnappen würde. Doch dies hatte im Moment Zeit. Wir mussten uns erst einmal um Charly kümmern.

"Dein Dad wird jeden Moment hier sein," sagte ich in den Raum, damit Bella sich bereit machte. Sie sah mich an und erhob sich dann. Edward ging zu ihr und nahm sie in den Arm. Du schaffst das, sagte er und versuchte so ihre Nervosität zu lindern. Ich werde nach nebenan gehen, dass ich im Notfall eingreifen werde. Fall etwas passiert, werde ich dich stoppen, sodass dein Vater nichts bemerken wird, schilderte ich Bella mein mögliches vorgehen. Sie nickte mir zu und ich ging in den Nebenraum. Ich würde Bellas die nächsten Minuten spüren müssen. Das bedeutet für mich ich durfte keine falsche Bewegung machen, denn dann würde ich sie kontrollieren, und das würde ihr normalen Handel einschränken. Es würde bedeuten, dass unser Plan so normal wie möglich aufzutreten scheitern würde. Dies durfte ich auf keinen Fall riskieren.

Um mich und meine Nerven etwas zu beruhigen setzte ich mich in einen Sessel, der in einer Ecke des Raumes stand. Du schaffst das. Mir selbst Mut zu zusprechen half ein wenig. Jake trat in den Raum und sah Anscheint, dass ich nervös war. "Lizzy?" fragte er. "Geht es dir gut?"

Was eine Frage. Ich versuche uns nur nicht alle auffliegen zu lassen, das war alles. "Es geht schon," antwortete ich ihm. Ich wollte ihn nicht unnötig beunruhigen, deswegen sagte ich ihm nicht, wie nervös ich eigentlich war. Wobei mir eigentlich ganz bewusst war, dass er meine Lüge sofort enttarnt haben wird, denn er fühlte sicherlich, wie nervös ich eigentlich war.

"Du weißt, dass du mich nicht belügen kannst," sagte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Diese Aussage zaubert mir ein kurzes Lächeln auf die Lippen. "Meine Fähigkeiten sind unberechenbar. Ich muss nur eine falsche Bewegung machen und Bella wird leiden," versuchte ich ihm meine Nervosität zu schildern. "Womit habe ich diese Fähigkeit verdient? Ich weis nicht einmal ob ich es schaffe Bellas Blut von dem von Edward oder Charly zu unterscheiden. Ich wei0 nicht, wie dies bei Vampiren funktioniert."

Meine Angst über das, was gleich passieren könnte laut auszusprechen half etwas um in meinem Kopf die gewünschte Konzentration zu bekommen. "Hallo Charly," hörte ich meinen Vater unten an der Tür sagen. Jetzt geht es los. Konzentrier dich.

Ich schoss meine Augen, um mich noch besser konzentrieren zu können. Meine Aufgabe war es nun Bellas Blut von den anderen in diesem Haus zu finden. Es war nicht leicht ihr Blut zu finden. Doch es war auch nicht unmöglich. Ihr Blut war viel jünger, als das der anderen in diesem Haus. Ich musste nur nach dem Blut von einem Vampir suchen, dass noch ziemlich frisch war. Leichter gesagt, als getan. Da ich noch nicht so lange mit dem Blut von Vampiren zu tun hatte, wusste ich die Unterschiede, beziehungsweise die Feinheiten nicht ganz genau.

Trotzdem versuchte ich mit jedem Körper mit Blut, Kontakt aufzunehmen. Ich musste das Blut in meinem eigenen Körper spüren, um entscheiden zu können, ob es nun das richtige war oder nicht. Was mir auf viel war, dass jedes Blut etwas unterschiedlich war. Ich glaubte ein Muster in jedem Blut zu finden. Je älter das Blut war, des so langsamer floss es. Das erste Blut, was ich gespürt hatte, war das meines Vaters, wahrscheinlich deshalb, weil ich vor kurzer Zeit Kontrolle über sein Blut hatte. Als ich merkte, dass es nicht das richtige Blut war konzentrierte ich mich auf ein anderes, was mir auch ein wenig vertraut vorkam. Bella. Als ich die Zuordnung erkannte war ich innerlich ziemlich erleichtert. Nun musste mein Körper nur noch bei diesem Blut bleiben.

Um eine Beschäftigung zu haben und nichts falsch zu machen, beobachtete ich Bellas Blut. Ich musste mehr über Blut von Vampiren lernen, damit ich auch meine Fähigkeiten besser kontrollieren konnten. Das Blut hatte einen ganz entscheiden Unterschied zu dem Blut eines Menschen. Es fühlte sich ganz anderes an. Ich hatte schon oft Blut in meinem Körper gespürt, doch Vampirblut war etwas ganz anderes. Jedes Blut eines Menschen gehörte zu dieser Person, doch bei dem Blut eines Vampires fühlte es sich falsch an. Als würde es nicht zu diesem Körper gehören. Meine Vermutung war, dass es das Tierblut den Körper eines Vampires war, was es mir ermöglichte, ihren Körper zu kontrollieren.

Mein eigenes Blut hatte etwas ganz Eigenes an sich. Es bestand aus drei Bestandteilen. Der erste Bestandteil gehörte wie bei Bella irgendwie nicht zu diesem Körper. Dann gab es den einen Teil, der irgendwie zu mir gehörte, wie die Sterne an den Himmel gehörten, und der letzte Teil meines Blutes hatte etwas raues wildes. Diese Zusammensetzt ergaben eine Mischung, die als Chaotisch bezeichnen würde.

Als sich Stimmen in meinen Kopf einschlichen, bemerkte ich, was eigentlich meine Aufgabe war. Ich sollte eigentlich Bella im Auge habe, bevor sich noch etwas tat, was sie bereuen würde. Doch an ihrem Blut konnte ich nur erkennen, dass sie angespannt war, aber nicht aggressiv oder durstig. Bella hatte sich perfekt im Griff.

Ich schlug meine Augen auf, da ich nicht davon ausging, dass Bella etwas Schlimmes tun würde. Wenn sie es bis hier hingeschafft hatte, dann würde sie nichts mehr machen.

Ich sah mich um in dem Raum. Edward stand mit Nessie auf dem Arm neben Jake. Es sah irgendwie absurd aus, diese beiden Männer neben einander zu sehen. "Was ist?" fragte Edward schnell, als ich ihn ansah. "Es ist nichts," sagte ich und beruhigte ihn damit ungemein. "Nur ich glaube, wenn sie es bis hier hingeschafft hat, dann schafft sie das auch ohne mich zu Ende zu bringen."

Jake sah zu mir und hatte anscheinend auch die Luft angehalten. "Sie ist stark, Jungs. Sie schafft das," versuchte ich beide noch einmal zu beruhigen.

On both Sides - VergeltungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt