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Am nächsten Morgen wachte ich glücklich über den Ausgang des gestrigen Abends auf und ging nachdem kurz im Badezimmer war, runter und stellte dann fest, dass es gerade mal kurz nach 8 Uhr morgen war. Da meine Eltern schon beide auf der Arbeit und die beiden kleinen im Kindergarten waren, war ich erstmal alleine unten und genoss die Ruhe mit einer Tasse Tee auf der Terrasse. Der Tag war noch ganz frisch und irgendwie fühlte ich mich richtig motiviert etwas zu machen, weshalb ich spontan beschloss mich in meine Sportsachen zu werfen und nach gefühlten Jahren mal etwas laufen zu gehen.

Nachdem ich umgezogen war machte ich mir noch schnell eine gute Playlist, nahm mir eine Flasche Wasser mit und lief los. Da ich echt wenig Kondition hatte, blieb es bei der Nachbarschaft, die ich beim Laufen sah, da ich nach guten 10 Minuten schon wieder nach Hause musste. Vielleicht würde ich das jetzt in den Ferien noch öfter machen, dachte ich mir.

Als ich wieder Zuhause war, waren auch Rose und Harry wach und saßen Kaffee trinkend in der Küche. Ich teilte den beiden stolz mit, dass ich Laufen war und ging daraufhin sofort hoch um duschen zu gehen, wobei mir Harrys Blicke natürlich nicht entgangen sind während ich vor ihm stand.

Etwas später beschlossen wir zu dritt etwas shoppen zu gehen, beziehungsweise wollte Rose shoppen und Harry wollte nicht alleine Zuhause bleiben. Für mich war die Situation sehr seltsam, ob es für ihn genauso war, konnte ich schlecht einschätzen aber ich denke mal schon, da es ja auch nicht alle Tage vorkommt, dass man etwas mit der Schwester seiner Freundin hat.

Harry fuhr den Wagen und ich saß hinter Rose, sodass ich die ganze Fahrt in die Stadt über einen großartigen Blick auf ihn hatte, wie er konzentriert am Steuer saß und einfach super gut aussah. Seine muskulösen tätowierten Arme kamen gut zum Vorschein und weckten in mir den Drang, sie mit meinen Fingern zu berühren und seine unzähligen Tattoos nachzufahren, aber das sollte erstmal nur ein Wunsch bleiben, da wir uns sowas in der Nähe von Rose natürlich nicht erlauben können. Schade eigentlich, am liebsten wäre ich mit ihm ganz alleine weggefahren, ohne Rose und sonst wen. Nur wir zwei.

Während Harry den Wagen parkte, gingen meine Schwester und ich schon einmal langsam vor.

„Ich finde es übrigens ganz toll, wie gut du dich mit Harry verstehst." sagte sie plötzlich, „das wollte ich dir schon länger sagen." Ich war etwas irritiert darüber, dass sie damit so plötzlich herausplatzte und gleich auch beschämt, da sie ja gar nicht weiß, wie gut wir uns eigentlich verstehen, weshalb sofort die gesamte Ladung an Schuldgefühlen auf mich hereinfiel. Versucht ganz normal zu sein und mich bloß nicht auffällig zu verhalten, antwortete ich ihr dann, nach einer gefühlt viel zu langen Pause.

„Ja klar, er ist ja auch super nett." sagte ich bevor ich sie anlächelte.

„Ja, das stimmt. Aber das heißt ja nichts, Nathan möchtest du ja auch nicht und dabei fand ich auch super nett." meinte sie daraufhin scherzhaft. Ach Nathan, Roses Ex. Mit ihm war sie vor Harry zusammen, beziehungsweise war es die letzte ernstere Beziehung vor ihm, aber er war einfach nur seltsam, ich weiß nicht aber bei ihm hatte ich immer ein schlechtes Gefühl.

„Oh Gott, Nathan war ja auch verdammt merkwürdig. Sei froh, dass du ihn los bist."

„Und übrigens finde ich es ganz toll, dass du in Harry schon eine Vertrauensperson siehst." Ich verstand nur Bahnhof.

„Was genau meinst du jetzt, Rose?"

„Na ja, er hat mir von eurem Gespräch gestern Abend in deinem Zimmer erzählt. Keine Sorge er ist nicht ins Detail gegangen, er hat lediglich gesagt, dass du ihm von Ryan erzählt hast und das freut mich. Ich kenn das, es gibt Dinge die will man loswerden, aber nur vielleicht nicht bei der engsten Familie. Und es gibt Sachen, bei denen kann auch keine Beste Freundin einem helfen."

„Ach so, das meinst du. Ja, er hatte wirklich ein offenes Ohr für mich und es war gut mal mit jemanden zu reden." Es tat mir leid ihr so schamlos ins Gesicht zu lügen, allerdings wäre die Wahrheit über gestern Abend um einiges schlimmer als diese kleine Lüge. Und bevor ich meine Gedanken weiter führen konnte, kam Harry auch schon gut gelaunt wieder. Er zwinkerte mir zu während er mit der Sonne um die Wette strahlte und ich würde wieder ganz rot. Mein ganzer Bauch kribbelte und diese kleine Geste reichte schon aus um ihm noch mehr zu verfallen.

Wir liefen nebeneinander her während Rose und Harry in ein Gespräch vertieft waren. Ich hingegeben war in meinen eigenen Gedanken versunken und lauschte ab und zu nur mal um Harrys Stimme zu hören, sodass ich gar nicht merkte, dass wir schon am ersten Laden angekommen waren. Wir standen vor Topshop und bummelten ein wenig durch die Gänge, in denen Rose und ich und immer mehr Kleidung zum anprobieren raussuchten. Nachdem unsere Hände dann schließlich voll waren gingen wir in die Umkleide, wo wir Harry auf einen Hocker setzten und ihn dort warten ließen bis wir fertig waren. Ein wenig Leid tat er mir schon, aber andersrum freute ich mich auch riesig etwas Zeit mit ihm verbringen zu dürfen, auch wenn es nicht ganz so war, wie ich es mir vorstellen würde. Es war aber trotzdem schön.

Ich hatte gerade ein Top mit einem relativ tiefem Ausschnitt und eine dunkle Jeans anprobiert und wollte es Rose zeigen, weil ich mir bei dem Top etwas unsicher war, weshalb ich meinen Kopf aus der Umkleide streckte und nach Rose rief.

„Wow, das sieht ja total erwachsen aus!" Meinte sie staunend.

„Ich bin ja auch fast 18." Lachte ich.

„Also, ich an deiner Stelle würde es kaufen. Das Top sieht echt gut aus und die Hose sowieso!" Sie zeigte mir noch ein Kleid, welches sie anprobiert hat, allerdings sah das super seltsam aus, weshalb wir es beide fast gleichzeitig ablehnten.

„Du, ich gehe schon mal raus, ich wollte mir mal kurz was zu trinken holen, sonst verdurste ich noch. Aber ich schick Harry eben zu zu dir, dann seid ihr zwei nicht so alleine."

„Okay. Kannst du mir auch was mitbringen?" Sie nickte meine Frage ab und war dann auch schon verschwunden. Ich wartete im Rahmen der Kabine auf Harry und lächelte unwillkürlich als ich ihn um die Ecke kommen sah. Er trug ein graues Shirt mit einer dunklen Jeans und sah aus, als könnte er hier als Model angestellt sein.

„Wow." Sagte er während er mit seinen Augen meinen Körper auf und ab fuhr. Ich hatte ganz vergessen, dass ich immer noch dieses Top trug, was mich allerdings auch nicht wirklich störte, da ich seine Aufmerksamkeit schon irgendwie genoss. Unter seinem Blick musste ich mir auf dir Unterlippe beißen, um meine Gefühle gerade etwas zu regulieren.

„Das Top sieht an dir so scharf aus." Sagte er so nah mit seinen vollen Lippen an meinem Ohr, dass sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreite, durch seine tiefe Stimme. Er sah sich kurz um, was ich ernst nicht ganz deuten konnte, bis er dann schnell mit mir in die Kabine gekommen ist.

Er drückte mich sofort gegen die Wand und küsste mich stürmisch während er eine Hand an meine Wange und die andere in meinen Nacken legte. Mit meinen Händen zog ich ihn näher an mich heran und fuhr dann seinen trainierten Rücken auf und ab. Kurz darauf löste er sich von mir und grinste mich an, sodass man seine Grübchen sehen konnte.

„Wofür war das denn?" fragte ich spielerisch, während ich an seinen Locken spielte.

„Du sahst beziehungsweise siehst einfach so heiss aus in diesen Sachen, da konnte ich nicht anders." ich kicherte kurz über seine Aussage und sah ihm dann wieder in die Augen.

„Ich glaube wir sollten jetzt gehen." sagte ich schweren Herzens und löste mich von ihm. Er gab mir einen schnellen Kuss und verließ dann die Umkleidekabine.

Als wir an der Kasse waren, bezahlte er spontan meine zwei Teile, mit der Begründung, dass sie ihm ja auch was nützen, wenn ich sie trage, was ich lachend abwarf.

„Das ich das bezahlt habe, bleibt aber zwischen uns, Baby, ja?"

„Natürlich, Harry." Nachdem ich das sagte, sah ich auch schon Rose vor der Tür stehen.

„Sehr gut." sagte er knapp, was ihn in irgendeiner Weise bestimmt wirken ließ.

Als wir wieder zu dritt waren, gingen wir noch in ein paar Läden und fuhren gegen 7 Uhr wieder nach Hause.

control freak ; harry styles Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt