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Jemand klingelt am frühen Morgen an der Tür. "Es ist offen, treten Sie nur ein", bittet Tims Vater die Gäste in die Villa.
Doch die Personen die eintreten sehen nicht so aus, als wollten sie einen Kaffee trinken.
"Kann ich ihnen helfen", fragt Aaron Bose die Polizisten, die sich bereits skeptisch umschauen. Einer von ihnen holt einen Schein hervor. "Wir haben von einem Zeugen erfahren, dass ihr Sohn der Täter eines Überfalls ist".
"Mein Sohn? Das muss ein Missverständnis sein. Er hat die letzen Tage sein Zimmer so gut wie gar nicht mehr verlassen!"
"Der Überfall fand mitten in der Nacht statt. Wissen Sie, ob ihr Sohn das Haus Nachts ab und an mal verlässt?"
"Ich würde sagen Nein".
"Aber Sie wissen es nicht?"
"Nun ja, ich schlafe um die Zeit sicherlich schon".
"Würden Sie uns bitte in das Zimmer ihres Sohnes führen?"
"Natürlich!"

Ich werde schon wieder unsanft aus meinem Schlaf gerissen und bin dazu noch schweißgebadet und zittere noch ein wenig. Doch man scheint nicht auf meine Antwort zu warten, ob man eintreten kann. Die Tür wird einfach aufgerissen.
"Dad, was soll das-", ich stocke, als ich sehe, wie Polizisten in mein Zimmer kommen.
Ich liege nur in Unterwäsche unter meiner Decke und weiß nicht wie ich reagieren soll. Ich setze mich bloß auf und schaue den Fremden dabei zu, wie sie mein Zimmer durchsuchen. Meinen Vater kann ich vor meiner Tür stehen sehen. Ich werfe ihm einen unschuldigen Blick zu, und frage ihn in Gedanken, was hier los ist. Er schaut bloß enttäuscht zu Boden.
Einer der Polizisten leuchtet mit seiner Taschenlampe unter mein Bett und holt einen Schuhkarton hervor.
Er stellt ihn auf den Tisch und wirft mir einen skeptischen Blick zu. Doch ich reagiere vor lauter Aufregung schon auf gar nichts mehr. Ich befolge bloß jeden einzelnen Schritt den sie tätigen und hoffe, dass sie nichts finden, was sie nicht finden sollten...
Der Polizist öffnet den Schuhkarton.
...denn den Inhalt des Schuhkartons habe ich schon längst woanders versteckt.
Er macht den Karton wieder zu und lässt ihn einfach auf dem Tisch stehen.
Mein Zimmer habe ich auch längst aufgeräumt und gelüftet.

"Ich brauch jetzt was härteres!"
Zu Hause angekommen räume ich zu aller erst mein Zimmer in aller Schnelle auf. Das meiste Zeugs schmeiße ich dabei eigentlich bloß in eines der vielen unbenutzten Zimmer und reiße das Fenster in meinem Zimmer auf, um zu lüften. Dann hole ich den Schuhkarton von unter meinem Bett hervor.
Darin befindet sich das ganze bisher gestohlene Geld und die Drogen.
Ich lege das neue Geld dazu. Nur die Drogen lasse ich draußen. Aber nicht das Gras.
Auf meinem Tisch breite ich zwei Fläschchen, ein Tuch  und eine Spritze aus. Ich schraube das erste Fläschchen auf und kippe ein wenig von dem Inhalt auf das Tuch. Es ist Desinfektionsmittel. In das andere Fläschchen stecke ich die Spritze und ziehe den Inhalt in sie hinein. Dann reibe ich mir mit dem Tuch die Stelle am Oberarm sauber, an der ich die Spritze ansetze.
Das Geld und die Drogen lasse ich doch auch noch schnell an einer anderen Stelle verschwinden, bevor ich, wegen der gespritzten Droge, krampfhaft auf meinem Bett zusammenbreche.

Der Polizist, der mich schon die ganze Zeit so skeptisch anschaut, kommt plötzlich auf mich zu. "Alles in Ordnung bei dir?" Ich nicke bloß.
Er schaut mir tief in die Augen und mustert mich. "Ich bin bloß aufgeregt!", sage ich mit zitternder Stimme. "Zittern auch deine Augen immer so, wenn du aufgeregt bist?" Bevor ich ihm eine Antwort geben kann legt er seine Hand auf meine Stirn. Sie ist danach komplett nass von meinem Schweiß. Er schaut zum Fenster und mustert dann meinen Körper.
"Du liegst nur in Unterwäsche im Bett und es ist Arschkalt hier drinnen-".
"Das Fenster war die ganze Nacht offen!", unterbreche ich ihn.
"-und du schwitzt unnormal stark", beendet er seinen Satz anschließend.
"Ich bin bestimmt krank!"
"Oder du stehst unter Drogen", widerspricht er mir.
Seine Kollegen geben ihm ein Zeichen, dass sie nichts gefunden haben.
Zunächst bin ich erleichtert. Dann werden sie jetzt bestimmt gehen.
Aber: "Ich würde abschließend noch einen Drogentest machen."

The Lodge 2 | bxb (abg.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt