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Info: Teil 29 war sehr kurz und etwas komisch. Warum es so kurz ist, habe ich in dem teil auch schon erklärt, warum ich nicht genauer auf das Date eingegangen bin und warum ich Maria in so eine komische Szene gebracht habe, hat aber einen Sinn. Das klärt sich allerdings erst in The Lodge 3. Falls ich The Lodge 3 noch rausbringen werde :/ Noch kann ich dazu nichts sagen, aber ich will eben ehrlich sein und euch vorwarnen, dass die Serie hier eventuell abgesetzt wird oder es vielleicht Ewigkeiten dauern wird bis The Lodge 3 kommt.


Wie ich es Maria versprochen hatte, stehen wir nun vor dem Wald. Es ist dunkel und kühl, aber vor allem ist es still. Unangenehm still. "Und du willst da jetzt wirklich durchlaufen?", frage ich Maria noch einmal, in der Hoffnung, dass sie Nein sagt und wir doch etwas weniger gruseliges machen können. "Ich will da nicht einfach nur durchlaufen, ich will vom Weg abkommen, hast du das etwa schon vergessen?" "Nein, das habe ich nicht, leider."

Maria geht voraus. Anfangs noch auf dem Weg, doch mitten im Wald hält sie an und will nun vom Weg abkommen. Es ist noch immer unangenehm still, das macht mir Angst. Man hört höchstens wie der Wind durch die Blätter der Bäume weht. "Du hast doch eine Taschenlampe dabei, oder?" "Ja klar", antwortet Maria zum Glück, packt aber ein rostiges, altes Teil aus, das so wenig Licht von sich gibt, dass man es auch gleich hätte zu Hause liegen lassen können. "Mein Handy macht mehr Licht, Maria!" "Pack das wieder weg!", reagiert sie schnell, als ich mein Handy raushole. "Das zerstört den Flair." "Welchen Flair? Du machst die Sache nur noch gruseliger, als sie ohnehin schon ist!" 

Ich wünsche mir wirklich, ich hätte am Tag nicht zu Maria gesagt, dass das etwas für kleine Kinder sei, vom weg abzukommen und nach Abenteuern zu suchen. Das ist ihre Rache, sie hat bestimmt geplant, wie sie es jetzt möglichst gruselig gestalten kann.

Wir waten uns also durch Gestrüpp und feucht bis nasse Erde. Nur meine Schuhe leiden gerade noch mehr, als ich es tue.

"Was erhoffst du dir jetzt hier?", frage ich Maria, während ich meinen Fuß aus dem Schlamm zu ziehen versuche. Leider bin ich mit dem linken Bein so tief eingesunken, dass mein Schuh stecken bleibt, als ich mein Bein herausziehe. "Jetzt sei doch nicht so ein Langweiler und hinterfrag nicht alles! Genieße die Spannung." "Du meinst wohl eher Anspannung!"

Ich habe wohl kaum noch eine Wahl. Ich habe mir das selbst eingebrockt und ich will jetzt auch kein Spielverderber sein, also folge ich Maria weiterhin. Wir kommen immer weiter vom Weg ab und gehen immer tiefer in den Wald hinein. Die Bäume scheinen immer näher zu rücken, der Wald wird dichter und dementsprechend wird es auch immer dunkler. Während Maria sich wahrscheinlich schon wie in einem Abenteuer fühlt, ist mein einzigstes Abenteuer meinen Schuh, gefüllt mit Schlamm, zu tragen. "Maria, nicht so schnell, mir tut mein linker Fuß weh, ich bin schon in so viele Äste getreten und meine Socke kann ich auch schon vergessen. "Dann zieh den Schuh doch an." "Der ist voll mit Schlamm!", rufe ich ihr verzweifelt zu. Sie weiß, dass der Schuh voll mit Schlamm ist, sie hat gesehen, wie ich stecken geblieben bin und meinen Fuß nur ohne Schuh aus dem Schlamm ziehen konnte. Aber sie macht sich lustig über mich, das spüre ich.

Nach einer Weile ist Maria plötzlich außer sich vor Freude. "Schau mal da!", ruft sie. Ich schaue zu ihr, doch kann nichts erkennen, es ist immer noch viel zu dunkel. Sie leuchtet mit der Taschenlampe, nach vorn, aber diese Taschenlampe bringt einfach nichts. Ich komme näher an Maria heran und erkenne langsam Umrisse eines Gebäudes. "Ist das..." "Eine Hütte!", fällt mir Maria ins Wort. Sie packt ihr Handy aus. "Hey, ich dachte, das zerstört den Flair!" "Ich will doch nur wissen, wie spät es ist", entschuldigt sich Maria. "Schau mal, wir sind fast zwei Stunden gelaufen. Was macht eine Hütte mitten im Wald, zwei Stunden vom Weg entfernt?" "Vielleicht ist das ein Versteck oder so und man wollte nicht, dass es gefunden wird." "Lass uns mal näher rangehen!", sagt Maria ganz neugierig. "Lass das lieber, vielleicht ist jemand da und mir kommt das ziemlich merkwürdig vor. Ich hätte echt keine Lust hier auf jemanden zu treffen." Doch Maria hört nicht auf mich und nähert sich der Hütte immer mehr. "Vergiss was ich gesagt habe", Maria holt ihr Handy raus und macht die Taschenlampe an. " Na los, hol du deins auch raus!", fordert die mich auf. Das lasse ich mir von ihr ausnahmsweise nicht zwei mal sagen. Ich bin froh, wenn ich endlich mal etwas mehr sehen kann. "Das scheint der Hintereingang zu sein", flüstert Maria mir zu und stupst gegen die Tür, die sich knarzend einen Zentimeter nach innen bewegt. "Die ist ja offen", staunt sie und möchte sich das ganze nun genauer ansehen. "Maria, lass das! Selbst wenn niemand da ist, das ist Einbruch!" "So etwas sagt mir ja gerade der richtige. Spaß!" Trotzdem lässt sie es nicht sein und öffnet die Tür so weit, bis sie in die Hütte hineinleuchten kann. "Alles dunkel!" "Das hat nichts zu bedeuten, es kann trotzdem jemand da sein, der vielleicht schon schläft. Immerhin ist es kurz vor Mitternacht!" Doch Maria hört nicht mehr, sie schreitet ein. Ich bleibe draußen stehen. Ich will nicht wieder Ärger am Hals haben. "Hier wohnt niemand und es ist auch niemand da!", ruft Maria so laut, dass ich es nach draußen hören kann und im nächsten Moment gehen in der Hütte alle Lichter an.

Mein Herz bleibt für einen Moment förmlich stehen. Ich versuche so leise, wie nur möglich zu sein. Ich atme sogar nicht einmal mehr um zu einhundert Prozent still zu sein. Maria ist sowas von am Arsch, wenn sie jetzt erwischt wird, warum kommt sie nicht nach draußen gerannt. Ich will sie rufen und ihr sagen, dass wir noch schnell abhauen könnten, doch ich traue mich nicht auch nur einen Mucks von mir zu geben. Plötzlich nähert sich jemand der Hintertür, durch die Maria in das Haus reingegangen ist. Aber es kann nicht Maria sein, der Schatten nähert sich der Tür viel zu langsam. Wenn es Maria wäre, würde sie rennen, ganz bestimmt. Doch plötzlich steht Maria an der Tür, ganz gelassen und schaut mich verwundert an. "Hast du mich nicht gehört?", fragt sie. "Doch, schon.." "Warum kommst du dann nicht rein? Ich habe sogar den Lichtschalter gefunden." Mir fällt ein Stein vom Herzen und ich spüre, wie mein Herz langsam wieder schlägt. Also war es bloß Maria, die das Licht in der ganzen Hütte plötzlich angemacht hat.

Zu meiner Verwunderung steht die Hütte komplett leer, als ich mitten drinnen stehe. Es gibt bloß einen alten Karmin in der Wand und darauf liegt etwas, dass mir erst jetzt ins Auge fällt. "Was ist das da Maria?" "Was denn?" "Da liegt etwas auf dem Karmin." "Sieht aus wie ein altes Buch, zumindest ist es in staub gehüllt, wie eine Katzen in ihrem Fell." Sie stoppt kurz und schaut dann wieder von dem Buch weg, zu mir. "Sag bloß das weckt plötzlich dein Interesse, du bist schon echt komisch", lacht sie. Doch tatsächlich interessiert es mich schon, was das für ein Buch ist. Ich nehme es und wische mit meinem Ärmel einmal über den Staub. Das Buch sieht uralt aus und scheint auch nicht mehr in einem guten Zustand zu sein. "Schau mal Maria, was da auf dem Buch steht." Maria kommt zu mir rüber und schaut es sich an. "The Lodge", liest sie laut vor. Auf einmal ertönen laute Geräusche, von Metall, dass aneinander reibt und kratzt. "Woher kommt das?", fragt mich Maria erschrocken. "Keine Ahnung", sage ich. Es kommt auf jeden Fall aus der Hütte und nicht von draußen, das höre ich eindeutig. Die Sache ist nur die; es gibt nur diesen einen Raum. Es gibt auch kein Dachgeschoss, da das Dach schon die Decke dieses Raumes ist. Auch sonst gibt es keine weiteren Türen, außer den Hinter- und den Vordereingang.

"Lass uns lieber schnell abhauen!", sage ich verängstigt. Wir beide haben Angst und das Geräusch scheint sehr langsam immer lauter zu werden. Das Buch nehme ich mit und wir rennen aus der Hütte hinaus, zurück in den finsteren Wald. Ich werfe noch einen letzten Blick zurück. Über dem Vordereingang hängen Holzbuchstaben und bilden das Wort "The Lodge". Doch ich habe keine Zeit nachzudenken. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, bis wir aus diesem Wald draußen sind und das beängstigende Geräusch wird lauter.

Erst nachdem wir uns immer weiter von der Hütte entfernen wird es leiser. Uns verfolgt also nichts.

"Was ist das für ein Ort?"

Info: Da ich nun endlich am Schluss von The Lodge 2 angekommen bin, kann ich folgendes sagen: FALLS ich The Lodge 3 rausbringen werde, werde ich es vorher zu Ende schreiben, bevor ich auch nur den ersten Teil veröffentliche. Ich will diesen Fehler nicht noch mal machen und  mich damit unter Druck setzen. Außerdem hatte ich vor The Lodge 3 so zu gestalten, dass man The Lodge 1 und 2 nicht gelesen haben muss, um alles zu verstehen. Vlt wird das Buch dann auch nicht The Lodge 3 heißen, sondern vlt wird es eine Art neue Serie, die eine Voraussetzung dieser Serie ist. Aber ich will nicht schon wieder viele Versprechungen aufstellen und mich damit unter Druck setzen. Also wartet es einfach ab, ob und wann The Lodge 3 kommen wird und so. Ich schreibe aber natürlich noch andere Bücher :)

The Lodge 2 | bxb (abg.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt