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"Was sollte der Scheiß?! Sie haben die Polizei auf mich gehetzt! Woher wussten sie überhaupt wo ich wohne?"
Ich bin zurück in die Kleinstadt gegangen. Ich war mir sicher, den Mann hier wieder zu treffen.
"Ich habe dir gesagt, du kannst ein paar Dinge für mich erledigen oder ich verpetze dich. Außerdem war es nicht besonders schlau von dir, direkt nach Hause zu gehen."
"Sie sind mir also gefolgt."
"Zudem habe ich niemandem gesagt, dass du den Überfall getätigt hast. Ich habe der Polizei lediglich gesagt, dass ich den Täter in dem Dorf vermute. Du hast also noch eine Chance! Wirst du ein paar Dinge für mich erledigen?"
"Die Polizei hat wegen ihnen schon rausbekommen, dass ich Drogen konsumiert habe. Mein Vater ist am Boden zerstört! Ich hatte bloß Glück, dass sie nicht meine restlichen Drogen gefunden haben, sonst könnte ich jetzt so oder so hinter Gittern stecken!"
"Dann kannst du dich ja glücklich schätzen, dass es für den Konsum alleine keine allzu große Strafe gibt."
"Eine Entzugstherapie. Das ist schlimm genug!"
"Tja, dann vermute ich mal, dass du nicht noch mehr Probleme am Hals haben möchtest."
"Na schön, was genau wollen Sie von mir?"
Ich habe keine andere Wahl mehr, ich muss mich ihm hingeben. Wenn mein Vater auch noch erfährt, dass ich ein Räuber bin...

Ich folge dem Mann in eine der Seitenstraßen, die abseits von den meisten Häusern liegt. Die Gegend hier wirkt verlassen und die Häuser wurden wohl schon länger nicht mehr saniert.
Hier scheint eine Art Fabrik zu stehen, aber sie ist umzäunt und es wuchert vor lauter Pflanzen. Die Fabrik scheint verlassen, denn auch sie sieht aus, als würde sie jeden Moment zerfallen. Der Mann schließt die Tür eines Mehrfamilienhauses auf. Auch von drinnen wirkt alles alt und als ob hier nur Junkies wohnen würden. Was ist das hier für ein Viertel?

"Du lieferst etwas für mich aus", sagt der Mann, als wir in seiner versifften Wohnung stehen. Die Wände sehen modrig aus, oder ist das Schimmel?
"Was ist das?", frage ich nachdem ich seine Wohnung gemustert habe.
"Stell nicht so viele Fragen, du hast eh keine andere Wahl oder ich verpfeif dich!"
Er schiebt ein Packet über den Tisch.
"Und wenn du es auf machst, bist du tot!"
An seinem ernsten und bösartigen Blick, den er dabei aufsetzte, konnte ich erkennen, dass er es nicht sprichwörtlich meint.
"Alles, was du wissen musst, steht auf diesem Zettel. Ich habe alles genauestens geplant. Wenn du irgendwas vermasselst, komme ich also trotzdem fein aus der Sache raus. Aber du nicht!"

The Lodge 2 | bxb (abg.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt