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Während die vier das Geld auf dem Tisch ausbreiten und es zählen, versuche ich die Fesseln an meinen Händen zu lösen. Tatsächlich scheinen sie nicht gerade fest zugebunden gewesen zu sein und lösen sich fast wie von alleine. Danach kann ich mit meinen Händen auch die restlichen Knoten öffnen, doch ich bleibe sicherheitshalber erst mal noch sitzen und tu so, als ob ich noch gefesselt wäre. Die Seile liegen also noch um mich und die Hände lasse ich weiterhin hinter dem Stuhl.
"Alles klar", sagt einer von ihnen und schaut zu mir rüber. "Scheint tatsächlich alles zu sein".
Ich bin erleichtert. "Nur leider haben wir die Anordnung vom Boss, dich zu beseitigen, auch wenn das ganze Geld da ist, wenn du verstehst". Es klingt seiner Stimme zumute allerdings nicht so, als ob es ihm wirklich leid tun würde. Er greift nach der Pistole, die die ganze Zeit auf dem Tisch lag und richtet sie auf mich. Vor Schreck kann ich nicht einmal aufspringen, obwohl ich meine Fesseln gelöst habe. Er bräuchte nur abzudrücken und ich wäre tot und das, obwohl es nichtmal ich bin, den sie wirklich töten sollen.
"Spinnst du?!", einer der anderen greift um die Pistole und zieht sie nach unten. "Der Junge ist doch eh gefesselt, lass uns also noch ein wenig Spaß haben!", er krempelt seinen Ärmel hoch und knackt einmal kräftig mit den Fäusten.
"Warum nicht", stimmt der mit der Pistole ihm zu und legt diese zurück auf den Tisch. Alle vier kommen nun auf mich zu, doch endlich schaffe ich es aufzustehen. Sie schauen verwundert, aber nur kurz, dann stürmen sie auch schon auf mich zu. Ich versuche zu fliehen, aber einer von ihnen schafft es mich noch zu packen und zieht mich zurück. Von ihm darf ich auch schon den ersten Schlag einstecken. Dann wirft er mich von sich Weg, zu Boden. "Na los!", heuert er die anderen freudig an weiterzumachen. Als nächstes muss ich einen Tritt in den Magen einstecken, dem zweiten Tritt weiche ich aus, indem ich mich wegrolle. Ich versuche schnell aufzustehen, doch da wirft mich der erste wieder unsanft zu Boden. Doch ich packe ihn am Arm und ziehe ihn mit zu Boden. Dann springe ich schnell auf und versuche erneut zu fliehen, doch er packt mein Bein, also trete ich ihm mit dem anderen dagegen und er lässt los. Die anderen drei kommen auf mich zugestürmt. Einer von ihnen stolpert allerdings über den Kollegen, der am Boden liegt und fällt auch hin. Die anderen beiden holen mich nicht mehr rechtzeitig ein und ich sprinte davon.

Außer Atem komme ich in meinem Dorf an. Ich bin fast zu Hause. Mein Schädel brummt und pocht und alles tut mir weh, die blauen Flecken sehen extrem aus, sind nicht zu übersehen! Ich muss unbedingt in mein Zimmer kommen, ohne dass mein Vater mich sieht. Doch die Verletzungen sind zu offensichtlich. Als ich zu Hause ankomme sieht mein Vater mich und bemerkt sofort die Wunden. Ich lüge ihn aber bloß an und erzähle ihm, ich hätte eine Schlägerei mit irgendwelchen dummen Asis von der Straße gehabt und es wäre nicht weiter schlimm.

Nicht weiter schlimm sieht anders aus, aber mein Vater lässt mich erstmal in Ruhe auf mein Zimmer gehen und fragt nicht weiter nach.

The Lodge 2 | bxb (abg.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt