2|| Das Stalken ist da so eine Sache...

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Pov Mey

New York in den späten Abendstunden. Irgendwie verwandelte es sich zu dieser Zeit zu einem ganz anderen Ort... Tagsüber voller Leben, die Straßen werden von den Geräuschen des lebendigen New Yorks durchflutet. Abends allerdings, zu der Stunde, wo die ersten Lichter angeschaltet wurden, fing der Zauber an... An jeder Ecke waren leuchtende Quellen und die Stadt verwandelte sich in eine große Wunderkerze. Doch das Lebendige blieb. Nur eben auf eine andere Art... Je später es wurde, desto mehr Menschen traten auf die Straßen hinaus und genossen das Leben... Und so auch ich... Auch wenn ich dieses Genießen etwas anders interpretierte. Denn ich war darauf aus, jemanden zu finden... Und lustigerweise hatte ich sie bereits gefunden! Die sagenumwobene Thalia Smith!

>>Langsam machst du mir Angst... Haben wir das Thema nicht schon durch? Ja... Nein... Vielleicht... Ach scheiß drauf... Ja, genau... Danke für das Gespräch... Wie immer sehr unterhaltsam und lehrreich... Halt die Fresse... Wie war das mit dem, keine Kraftausdrücke? Verwende nicht meine eigenen Sprüche gegen mich! War der nicht von Tony... Oder war das Steve...? Ach scheiß, drauf wir haben jetzt besseres zu tun als uns über sowas zu streiten! Wohl wahr...<<

Kopfschüttelnd richtete ich meinen Blick auf das Gebäude vor mir und setzte mich an die Kante des Daches. Das Hochhaus auf dem ich mich befand, war genau gegenüber vom Avengers Tower und das Dach genau auf der Höhe des Zimmers der Kleinen. In dem Zimmer brannte kein Licht und es wirkte komplett leer... Doch der Schein trübte, denn die Zielperson lag bloß regungslos in ihrem Bett. Wach. Und wenn sie sich ein wenig anstrengte, würde sie schon bald bemerken, dass ich sie beobachtete. Plötzlich, als hätte sie es gehört, regte sich in dem Zimmer etwas und ein Schatten trat vorsichtig auf das Fenster zu. Ihr Blick glitt zuerst über die Straßen New Yorks bevor dieser hoch schnellte und an meinen Augen hängen blieb. Erschrocken weiteten sich ihre und sie stolperte einige Schritte nach hinten. Freudig ließ ich meine Beine vom Dach baumeln während ich mich über ihren Gesichtsausdruck lustig machte.

>>Also das Stalken sollten wir jemand anderem überlassen... Du bist echt eine Niete in dem Gebiet... Ach du unwissende Stimme in meinem Kopf... Das ist Absicht! Ich will ja, dass sie mich findet... Sonst ist das ganze doch voll langweilig... Du bist komisch... Ja danke, ich weiß...<<

Plötzlich verfinsterte sich der Blick der Teenagerin und ihre Hand glühte bedrohlich bläulich auf. Sie wollte mich davon jagen...

'Wer auch immer sie ist... Mir doch egal, ob sie dieselben Augen wie mein Vater und ich hat... Ist bloß 'n doofer Zufall! Aber sie stellt eine Bedrohung dar! Ich muss diese dämliche Trauerphase mal für einen kurzen Moment vergessen...Alle anderen schlafen... Ich bin die einzige, die uns im Moment verteidigen kann... Verdammt was laber ich da eigentlich schon wieder für einen Scheiß?!', die Gedanken der Kleinen waren ziemlich interessant und unterhaltsam.

Doch ihr zeigen, dass ich diese lesen konnte, wollte ich vorerst nicht... So konnte das echt witzig werden! Thalia hatte nun etwas in ihrer Hand was leicht gefährlich aussah und holte zum Wurf aus. Glaubte sie tatsächlich das würde ziehen? Irgendwie traurig...

,,Verschwinde!", rief sie im selben Moment als sie den Gegenstand durch ihr Fenster auf mich zu warf.

Das Klirren vom Glas schien trotz der Lautstärke niemanden gestört zu haben und unterhalb des Towers lief auch in diesem Moment niemand entlang, der von den Splittern hätte erwischt werden können. Wobei mich das auch eher weniger störte... Eigentlich war das sogar ziemlich schade... So ein bisschen Leid und Schmerzen wären genau das, was meine Laune jetzt zum Höhepunkt bringen könnte. Das Spitze stellte sich als ein ziemlich großer Eiszapfen heraus und ich fing leicht an zu lächeln. Kurz bevor er mich erreichte, schnellte meine Hand nach oben und mit Leichtigkeit fing ich den Eiszapfen auf und grinste der Teenagerin fies ins Gesicht. Sie sollte die Ähnlichkeit ruhig immer mehr bemerken, bis es ihr irgendwann wie Schuppen von den Augen fiel... Was sie sich für eine Meinung dazu bildete, war mir allerdings recht egal...

My aunt - Das Leben geht abwärts!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt