8|| Warum führe ich immer Selbstgespräche?

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Die Zeit war wie im Flug vergangen, in der ich mich eher mit meinen eigenen Gedanken verfasst hatte, als auf die komplett betrunkene Thalia zu achten. Sie wollte mich mit dem Alkohol klein kriegen... War ein netter Versuch gewesen, doch da hatte sie wohl vergessen, dass sie ihn so gar nicht vertragen würde... Ich hingegen, hatte genau das selbe getrunken und war vielleicht ein wenig angetrunken... Kopfschüttelnd versuchte ich wieder in der Realität anzukommen, als ich plötzlich etwas an meiner Schulter spürte. Erschrocken wich mein Blick dahin und ich erblickte Thalia, die scheinbar so erschöpft war, dass sie eingeschlafen war.

„Menschen sind doch alle gleich...", hauchte ich kopfschüttelnd und blickte an die Zimmerdecke.

Ich wurde nicht wirklich schlau aus ihr... Es lag nicht unbedingt daran, dass ich selten mein Gehirn benutzte, sondern eher, dass sie ihres genauso wenig einsetzte... Bei ihr war nichts geplant... Sie überließ alles dem Zufall und wirkte immer noch intelligenter, als eine Fliege... Sie setzte auf ihr Glück, ihre Fähigkeiten und ihre Kameraden... Wobei sie selber nicht zu verstehen schien, warum sie anderen überhaupt vertraute... Plötzlich wandte sich Thalia im Schlaf und murmelte immer wieder ein bestimmtes Wort... Gwen... Kopfschüttelnd wandte ich meinen Blick wieder ab, ließ sie vorerst in dieser Position verweilen und seufzte mal wieder. In letzter Zeit, tat ich das irgendwie viel zu oft... Thalia war mir ähnlicher als ich es zugeben wollte... Und das obwohl wir nicht Blutsverwandt waren... In ihr steckte eine Kraft, die so stark war, dass sie es selber nicht einmal wusste... Vielleicht hatte sie dies schon bemerkt, vielleicht auch nicht... Wenn sie so sehr darunter litt, dass ihre Verlobte gestorben ist, dann sollte ich ihr irgendwie helfen... Einen kleinen Ersatz geben, dass sie sich nicht mehr so einsam fühlte... Bei Odins zermatschtem Gehirn... Ich fasse es nicht, dass ich überhaupt dazu fähig war, sowas zu denken...

„Ob ich es zugeben möchte oder nicht... Es ist leider wahr... Das, was mein Bruder sich von mir zurück sehnte, war immer noch irgendwo in meinem Inneren. Tief versteckt in der Dunkelheit, die mein Herz erfüllt hatte... Doch Arya und nun auch Thalia haben dafür gesorgt, dass es hinter den Mauern und Gräben hervor gekrochen kam und langsam zurück kehrte... Hoffen wir einfach mal, das Aron das niemals erfahren wird...", führte ich leise Selbstgespräche und schloss überfordert die Augen.

Im Augenwinkel beobachtete ich Thalia genauer und erblickte einen gefälschten Edelstein an ihrem Hals. Ich spürte leichte Magie daraus fließen und hob verwirrt eine Augenbraue an. Vorsichtig, darauf bedacht sie nicht zu wecken, griff ich danach und zog die Kette langsam von ihrem Hals. Als der Kontakt sich langsam löste, verfärbte sich ihre Haut langsam zu einem tiefen Blau. Das Blau, dass ich überall wieder erkennen würde... Eisriese... Mein Blick wich hinunter zu dem Edelstein und ich seufzte. Notlösung... Plötzlich nahm ich eine weitere Person wahr, die sich versucht hatte anzuschleichen und ich fing bedrohlich an zu grinsen. Ich ließ die Kette wieder am Hals der Teenagerin baumeln und blieb regungslos sitzen. Der Dolch an meiner Kehle erschreckte mich keineswegs und auch die Tatsache, dass die Gestalt hinter mir liebend gerne zu drücken würde, war mir auch nicht neu. Ein Grinsen zog sich über meine Lippen und ich blickte gelangweilt an die Decke.

,,Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass wir dich jetzt mit offenen Armen empfangen, nur weil ein kleines Mädchen, ein paar gute Worte für dich eingelegt hat?", ich spürte wie Natascha kurz den Kopf schüttelte und tief durchatmete, ,,Eigentlich würde ich dir mit Freuden deine Kehle aufschlitzen, immer wieder, bis dein Körper irgendwann für immer erschlafft... Doch wir wissen beide, dass dies nicht geschehen wird... Dich bis zum Ende deiner Tage in eine Zelle einzusperren, bringt ebenfalls nichts, da du einfach mit Leichtigkeit ausbrechen könntest... Somit hätten wir nur noch die Möglichkeit dich immer im Auge zu behalten und einfach hinzunehmen, dass du auf freiem Fuß bist... Aber selbst wenn wir das zulassen und Thalias Situation unsere eigene Schuld war, sodass sie uns womöglich hasst, werde ich nicht zulassen, dass du sie zu deinem jüngeren Ebenbild machst..."

Kaum war das letzte Wort gefallen verfiel ich in lautes Gelächter. Ich schloss meine Augen und ignorierte gekonnt den Dolch an meiner Kehle. Ich saß einfach dort auf der Couch, Thalia an meine Schulter gelehnt, Nataschas Dolch an meiner Kehle und lachte mir die schwarze Seele aus dem Leib. Wieso ich das so lustig fand? Gute Frage... Ich wusste es selbst nicht. Aber ihre euphorische Art, wie sie versucht hatte mich zu bedrohen und mir damit aber eigentlich zeigte, wie hilflos die Helden von Midgard waren, zeigte mir einfach genau das, was ich schon die ganze Zeit vermutet hatte.

„Ihr seit am Ende. Euch fallen keine Ideen mehr ein... Und bevor du gar nichts tust, bedrohst du lieber die Person, die schon etliche Leben auf dem Gewissen hat und bei einer falschen Bewegung, du die Nächste bist... Weißt du Nat... Ich hab viel scheiße angestellt... Aber es gibt Wesen, die das aus mir rausholen könnten, welches ihr als gute Seite bezeichnen könntet. Nur liegt es an euch, dieser Seite eine Chance zu geben oder mich weiter als das Monster anzusehen, welches euch Nachts den Schlaf raubt...", säuselte ich grinsend und war mir nicht ganz sicher, ob ich tatsächlich mit der Wahrheit hier weiter kam.

Aber sowohl Arya als auch Thalia haben mir gezeigt... Die Wahrheit brachte einen weiter, als man zu glauben vermag. Langsam verschwand der Dolch von meiner Kehle und somit auch der Druck der auf dieser entstanden war. Plötzlich richtete sich Thalia auf und blickte zwischen Natasha und mir hin und her.

„Ihr seid Idioten, wisst ihr das?", sprach sie gähnend und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

„Nach langer Zeit schaffe ich es endlich mal zu schlafen... Aber hey, wen juckt es schon, ob nen mental komplett kaputtes Wrack, Schlaf bekommt oder nicht? Wenn ich nicht so fertig wäre, würde ich euch zwei jetzt verprügeln...", tadelte sie müde und dennoch irgendwie auch leicht belustigt.

Ich sah ihr in die Augen, was sie sofort bemerkte und Blickkontakt zu mir herstellte.

'Ich werde alles vorbereiten, dass du dich von Gwen verabschieden kannst... Doch bis es soweit ist, versuche dein Leben wieder in den Griff zu kriegen und ihr nicht hinterher zu trauern. Was geschehen ist, ist geschehen... Es liegt nun an dir, ob du dich in ein Loch fallen lässt oder ihr zeigst, dass du Leben kannst! Werde stark und stelle dich ihr mit erhobenem Haupt!' sprach ich in Gedanken zu ihr und erschrocken weiteten sich ihre Augen, bevor sich ein leichtes Grinsen auf ihre Lippen legte.

Synchron wandten wir unsere Blicke von einander ab und schauten Natasha an. Diese stand verwirrt mitten im Raum und mit einem nervigen Piepen gingen die Fahrstuhltüren auf.

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Hey Leute, ich lass auch mal wieder von mir hören xD Also nur schonmal als kleine Vorwarnung, dies war das letzte Kapitel, welches wir vorgeschrieben hatten, die gute Sel schreibt zwar inzwischen fleißig weiter aber es gibt ab jetzt keine Garantie mehr, dass pünktlich Kapitel kommen. I mean... We try our best... Aber... Naja wir werdens sehen xD

Und wenn wieder so Kommentarmangel dieses Kapitel is, dann muss ich echt mal bei euch vorbei schauen und jeden einzelnen von euch eins auf die Mütze geben! Wir brauchen Feedback! Kritik, meinetwegen auch das wir dumm sind mir egal xD IRGENDWAS!

So peace out bitches, Hoffe ihr tretet aufn Legostein, während euch beim Händewaschen die Ärmel runter rutschen 😜

~Luna

My aunt - Das Leben geht abwärts!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt