"Wer bist du?" Ein Junge sah mich an. Sein Gesicht einprägsam. Er sah mich neugierig und fragend an. Ich antwortete nicht. Konnte es nicht. Mein Mund ging auf, aber sofort wieder zu, ohne auch nur ein Wort entkommen zu lassen. "Rede mit mir!" Seine Stimme zitterte und er sah mich leicht verängstigt an. "Es wäre ein Wunder wenn sie mit dir spricht. Sie hat eine Ewigkeit nicht mehr mit jemanden gesprochen, erst recht nicht mit jemand fremden. Lass sie lieber in ruhe. Sie wird sowieso nichts sagen. Und..." Ein etwas älteres Mädchen war angekommen, ihr Blick fiel auf den Ball, den den Jungen zu gehören schien. "Sie hat Angst vor Bällen." Und Angst vor Fremden. Angst davor, je wieder zu reden, jemanden etwas zu sagen. Davor, dass ich wieder da sitzen würde und elend lang nach Luft schnappen würde. Wie damals. Es war nicht langher. Wer wusste schon wie lang, vielleicht vier Jahre, vielleicht auch weniger. Doch ich hatte gesprochen. Ja, das habe ich. Mit Aminos. Mein Fohlen, Pferd. Wegen ihm brauchte ich eine Zeit nachdem ich mich regenerierte. Vorsichtig sah ich auf. Seine Augen stachen mir ins Gesicht. Sie waren einprägend und vertraut. Er kam etwas näher. Mein Blick war starr auf den Ball gerichtet. Sein Blick folgte meinen Blick, doch dann entglitt er zu ihr. Zu den etwas älteren Mädchen. Langsam zog sie sich zurück. Nun konnte sie nichts sagen, was irgendjemand machen sollte oder sonst was, was mich betraf. Er sah mich an. Ich schluckte. Als sie außer Blick weite war fragte er vorsichtig:"Was hat sie gemeint? Als sie gesagt hat, du würdest nicht mehr sprechen? Sie hat gesagt, du... du." Vorsichtig sah er mich an. "Kannst du nichts mehr sagen. Du hast lange nicht mehr gesprochen oder? Kannst du noch was sagen?" "Ja", ich schluckte. Am Anfang hatte ich nicht mehr richtig Luft bekommen. Ich habe nach Luft gekeucht. Er sah mich schockiert an. Doch dann bekam ich mehr Luft. Zudem konnte ich weiter sprechen. "Was willst du?", fragte ich verwirrt und leicht, was auch immer. "Du redest mit mir. Kennen wir uns?" "Wer bist du? Wer...", verzweifelt sah ich ihn an." "Maxill... ach egal. Du?" "Ich? Nenne mich Sjel. Oder Jella. Ach egal."
Wir hatten noch weiter geredet. Langsam kam ich zum Bewusst sein. Wachte auf. Ich zittere am ganzen Leib. Vorsichtig hebe ich den Kopf und schlage die Augen auf. Erschrocken zucke ich zusammen. Es sind die Augen. Die Augen irritieren mich. Treiben mich dazu. Seine Stirn berührt meine, dann küsst er sie. Also meine Stirn. "Alles okay?" "Wir kennen uns", erwidere ich leicht geschockt. "Klar kennen wir uns. Was ist passiert?" Was passiert ist? Keine Ahnung. Oder meint er mit mir? "Das selbe möchte ich dich fragen." Möchten. "Der Alarm. Was ist das letzte an das du dich erinnern kannst?" "Welcher Alarm?", frage ich. "Du? Okay. Was ist passiert?" "Was passiert ist?", frage ich. "Ja", erwidert er frei hin. "Wir kennen uns von früher." Er sieht mich leicht verwirrt an. "Ja ich weiß. Aber... du hast die gleichen Augen. Seine Augen." Bestürzt sieht er mich an. "Wann?" "Ich habe es gesehen. Gerade eben.""Wie alt...?" "Wir, keine Ahnung. Sie war, ach was weiß ich." Immer noch etwas verwirrt und verwundert sieht er mich an. "Wie bist du hierher gekommen?", fragt er schließlich. "Nun ja, wir saßen da, alle zusammen, haben gegessen. Irgendwann wurde es mir zuviel. Und ich habe etwas gespürt. Ich konnte nicht mehr da sitzen bleiben, ich musste weg. Und dann..." Schweigend sehe ich ihn an. "Dann bist du hierher gelangt", schließt er auf. "Und brach zusammen.", ergänze ich. Einen Moment schweigen wir beide, dann sagt er:"Hier ist niemand vorbei gekommen, was kein Wunder ist, da den Flur kaum einer kennt. Aber was, was hast du gesehen?" "Nun ja, in erster Linie uns, nicht unbedingt genau, ach was auch immer. In jeden Fall weiß ich, dass es wirklich passiert ist, dass es meine Erinnerung war. Denn ich erinnere mich wieder genau daran. Weiß wann es war, was passiert ist." "Okay", sagt er. "Nun ja, Aminos", bringe ich hervor. "Wie geht es ihm?", seine Miene kann ich nicht deuten, sie ist so fremd und doch so vertraut. "Das Pferd mit dem du sprach, Lyse hat den Namen erwähnt." Ich sehe ihn an. "Du erinnerst dich, oder?" Langsam nickt er.
Darauf folgt ein Moment Stille.
"Du hattest Angst vor Bällen", sagt er. "Hatte", ich verdrehe die Augen. "Amüsierst du dich etwa?" "Hast du immer noch Angst davor?", ein Lächeln huscht über sein Gesicht. "Das ist nicht witzig!" Sein Grinsen wird breiter. "Und du bist ein Prinz", gebe ich von mir. "Ja, das bin ich." Einen Augenblick lächelt er, dann küsst er mich auf den Mund und zieht mich an sich. Nun muss auch ich lächeln. Wir sind so gefährlich. Leben gefährlich. Spielen mit den Feuer. Verschiedene Gefühle durchströmen mich. Wenn auch nur einer hier vorbei kommen würde. "Tut es nicht". Ich sehe ihn an. "Hier kommt niemand vorbei, kaum einer... Du musst es nicht fragen, ich weiß an was du denkst." Was nicht schwer ist. Er sieht mich an, ich spüre sein Herz. Er nimmt mich in den Arm und küsst mich auf die Stirn.Er ist leichtsinnig, wir sind leichtsinnig.
Vielleicht können wir irgendwann unsere Gefühle nicht mehr kontrollieren. Doch dann wär alles zu spät.
Ich spüre seinen Atem, spüre so ziemlich vieles.
Wie als ob, unsere Körper sich angleichen, miteinander verschmelzen. Sein Atem verschlug mir den Atem. Gut vielleicht auch nicht.
Ich weiß, er will mehr, ich will auch mehr. Doch habe Angst davor, was passieren würde, wenn ich dem Verlangen nachgebe. Wahrscheinlich könnte ich es dann nicht mehr zu hundert Prozent kontrollieren, was ich bisher wahrscheinlich auch nicht kann. Aber es ist zu gefährlich. Wir dürfen keine Beziehung zu einander haben. Keine Ahnung, wie es für ihn ist. Es ist schwer. Ich bin mir sicher, es ist auch für ihn schwer. Warum muss er auch der Prinz sein. Viele würden wahrscheinlich nur mit ihm zusammen sein, weil er ein Prinz ist, ich hingegen, weil ich ihn liebe. Herz oder Krone?
Ich nehme das Herz.
1007 Wörter.
Ich habe die Tausend doch noch geschafft. Kennt ihr es, wenn ihr bei einer Szene (die ihr schreibt), wisst was passiert, aber nicht wisst wie ihr es schreiben sollt? Oder einfach nicht mehr wisst, was ihr bei manchen Wörtern schreiben wolltet?
Wie findet ihr es bisher?
Freue mich über (jede) Rückmeldung(en).
Liebe Grüße, und einen was auch immer,
Eihpossa
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Soleilielos
RandomEr Prinz, sie Dienerin. Sie lieben sich, und sind zusammen, nichts solle sie trennen. Dennoch, es gibt so vieles was zwischen ihnen steht. Und besonders jetzt, wo sein Vater ein Casting für ihn organisiert hat, auch wenn er dagegen war, müssen sie...