(wieder Sjella)
Ich verstehe sie nicht. Was will sie damit bezwecken? Warum macht sie das? Und vor allem, was verspricht sie sich davon? Wusste sie nicht, dass...? Mit einem Mal wird mir schlecht. Nun verstehe ich es weniger als eh schon. Will sie, dass alle Welt erfährt, was ich für den Prinzen empfinde? Falls es so ist, weiß ich nicht, wie ich ihr auch nur all die Zeit vertrauen konnte. Sie weiß von ihm und mir. Mit einen Mal bin ich mir da ganz sicher. Dennoch weiß ich nicht, was ich glauben soll. Und vor allem, warum mache ich eigentlich mit? Wieso? Würde es als Hochverrat bestraft werden? Doch zugleich weiß ich, dass sie mich nicht umbringen würden. Dass würden sie nie können. Nur mit Mühe unterdrücke ich die Tränen, die in mir aufkommen. Wahrscheinlich meint sie es nur gut. Sie kennt eben so manche Konsequenzen nicht. Auch wenn ich nicht eingewilligt hätte, hätte sie mich dazu gebracht. Vielleicht habe ich deshalb nichts gesagt. Oder, weil sie mich ausgefragt hat, wie es als Bedienstete ist. Vermutlich will sie es austesten. Austesten um wenn sie es schafft, sie Königin wird, vielleicht besser die Bediensteten versteht. Es wäre ja zu schön, wenn sie auch nur etwas für mich tun würde. Dafür ist sie viel zu naiv und egoistisch. Mit einen Mal tut es mir leid. Dieses vorschnelle Urteilen aufgrund irgendwelcher Gefühle ist nicht fair.
Maxill sieht mich geschockt an als ich komme. Erkannte er mich? Merkte er, dass ich ich war? Was wollte ich eigentlich? Warum mache ich das? Vorsichtig sieht er mich an und reicht mir die Hand, als ich sein Zimmer erreiche. Schnell zieht er mich rein und schaut sich schnell im Flur um. Er betrachtet mich im Kleid und sieht weg. Warum, weiß ich nicht. Was hatte ich auch erwartet? Was wollte ich eigentlich? Langsam trete ich ein und sehe mich im Raum um. Keine Ahnung ob ich jemals hier war. Doch es wirkt so vertraut, als sei ich schon mal hier gewesen. "Was machst du hier? Du bist doch..." Bevor er weiter reden kann, sage ich: "Mein Name ist Neria. Sehr erfreut Sie kennen zulernen, Prinz. Eure Hoheit." Er schüttelt amüsiert den Kopf. "Denn Dienern könnt ihr vorspielen was ihr wollt, aber ich kenne dich, ich liebe deine schönen blauen Augen. Ich liebe dich und ich weiß das auch du mich liebst." Erschrocken halte ich den Atem an. Neria, klar, wie kam sie auf die Idee, ich könnte sie sein. "Aber wenn du Neria bevorzugst, werde ich dies akzeptieren." Wenn ich Neria bevorzuge... Wie das klang. "Hoheit was auch immer Sie meinen gesehen oder nicht gesehen zu haben, so habe ich doch nun wirklich keine Ahnung wovon Sie reden. Mögen Sie mir dies vielleicht erklären? Damit auch jemand wie ich dies versteht oder haben Sie ein Problem damit Majestät?", frage ich, mein Atem ist schwach. "Was auch immer. Du weißt, wovon ich rede. Ich weiß wer du bist. Wenn man längere Zeit mit jemanden verbracht hat, erkennt man ihn. Und ich kenne dich. Ich weiß, dass du du bist. Neria hat andere Augen, Sjella. Ihr mögt vielleicht andere täuschen, aber ich würde dich unter tausend und abertausenden wiedererkennen. Mich kann man nicht so leicht täuschen und das solltest du wissen. Hast du eine Ahnung, welche Gefahr du uns aussetzt?" Empört sehe ich ihn an. "Ich kann nichts dafür. Es war Nerias Idee. Ich habe keine Ahnung, was sie damit erreichen will. Zudem seit wann interessiert es dich? Du hast doch keine Ahnung von Regeln", bringe ich hervor. "Ernsthaft?", er sieht mich an. Sein Blick durchbohrt mich. "Was willst du von mir? Könntest du mir das bitte erklären? Bitte", flehentlich sehe ich ihn an. "Weißt du nicht, was mit deiner Mutter passiert ist?" Jetzt bin ich interessiert. Er sieht meinen Blick, geht zu einen Tisch und holt ein Foto hervor. "Darauf sieht sie genauso aus wie du jetzt." Er hatte recht. Eins zu eins. Aber woher kannte er sie? Neben ihr stand auf der Linken ein junger Mann, der lächelnd in die Kamera schaute, seinen Arm hatte er um die meiner Mutter gelegt. Mir wurde schlecht. Wenn ich alles richtig deute, war er der König, damals noch Prinz. Zu ihrer Rechten stand eine junge lächelnde Frau, die kurze braune Haare hatte, sie war in ein weinrotes Kleid gehüllt. Maxill deutet auf sie. Leise flüstert er mir ins Ohr: "Das ist meine Mutter, die in dem roten." Augenblicklich wird mir schlecht. Wenn es seine Mutter ist, die neben meiner stand, zusammen mit dem König auf dem Bild, dann bedeutet das, dass... "Alles okay?", fragt er mich vorsichtig, den Blick auf mein Gesicht. "Sie kannten sich?", frage ich, ohne auch nur auf seine Frage einzugehen. "Wie es scheint schon. Und wir kannten uns. Schon bevor du anfingst, hier zu arbeiten. Aber sie wusste nicht, dass du von ihr wusstest, geschweige denn..." "Was ist mit ihr passiert?" "Das weiß ich nicht", er sieht mich an. Sein Gesicht wirkt weich aber nachdenklich. "Im Allgemeinen, weiß man kaum etwas.", fährt er fort, "Ja, gar gar nichts. Niemand weiß was mit ihr ist. Wusste es. Aber du bist ihre Tochter. Dennoch weiß man nicht, ob du ihre einzige bist. Du warst immer in der sicheren Nähe des Schlosses. Jeder Zeit, wenn was passiert wäre, konnten wir zu dir. Er wollte sich sicher sein, dass nichts passiert, dennoch weiß man es nicht. Sie waren sich vertraut. Mehr als das. Aber niemand wusste die wahre, wirkliche Bedeutung. Niemand wusste, wie wir verwandschaftlich zu einander standen, stehen. Doch sie hatte kein Anrecht auf ihn. Nachdem man erfuhr, dass sie schwanger war, war es gefährlich für sie. Mein Vater bot ihr unterschlupf, bei einen Freund, den sie auch kannte. Meine Mutter war ihre beste Freundin. Der Freund war ihr Freund, aber niemand wusste es. Eigentlich. Dennoch weiß ich vieles nicht. Was wirklich und was unwirklich ist. Real und einfach nur da, auch wenn es nicht existierte. Du musst wissen, es war schwer. Deine Mutter lebte bei diesem Freund. Sein Name war, Rulertos. Rulios oder Rutos wie wir ihn nannten. Aber sie nannte ihn anders. Man dachte immer, sie hätten ein Verhältnis mit einander. Meine Mutter fühlte sich hintergangen, mein Vater betrogen. Sie wusste von den Gefühlen meiner Mutter für Rulios, dennoch fing sie etwas mit ihm an. Soweit wir wissen, wussten. Zumindest war es so, nachdem jemand erzählt hat, er habe deine Mutter zusammen mit Rulios gesehen. Aber es war nicht deine Mutter. Soviel weiß ich jetzt. Und meine hätte nie geglaubt, dass ihre beste Freundin etwas mit ihrem Freund anfängt. Mein Vater hat die ganze Zeit nur zugesehen und sich gefragt, welchen Sinn es überhaupt hatte. Dennoch wich er kaum von ihrer Seite. Er dachte sie sei bei Rulios oder Amicae oder so, wie sie ihn nannte, Cae gut aufgehoben. Sie nannte ihn immer nur so. Oder Uwiy. Cae wurde auf seinen Namen Caelius zurückgeführt. Uwiy auf Yiwu zurückgeführt. Wobei, Uwiy durchaus gehen konnte. Meine Mutter nannte Rulios manchmal heimlich, R.C.Y genannt. Das sind ja. Ach ich weiß auch nicht. Dieses Foto erstand am Abend des Balls. Die drei waren unzertrennbar. Wirklich." "Aber irgendwas muss passiert sein", bringe ich hervor un versuche meine Gedanken zu sortieren. Worauf hinaus will er? Was hat das alles zu bedeuten? "Nun ja, am Anfang wusste ich es auch nicht so genau", vorsichtig betrachtet er mich, ehe er fortführt, "aber es ist schon merkwürdig. Eigentlich waren mein Vater und deine Mutter zusammen und meine Mutter und Rulios. Dessen war sich aber niemand so recht bewusst. Und sicher. Als deine Mutter dann dich bekam, erfuhren die Wachen etwas, dass sie in Rage brachten und es war klar, selbst bei Caelius war sie nicht sicher. Also musste sie weg. So schnell wie möglich. Doch sie konnte dich nicht mitnehmen und so bliebst du bei ihm und ja." Und bei der Person die mich wie eine jüngere Schwester behandelt hatte. "Somit bist du eigentlich älter als ich", lange betrachtete er mich, "doch dessen ist nicht so. Meine Mutter und mein Vater heirateten bevor du auf die Welt kamst. Ich weiß nicht wie viele Monate vorher, aber der damalige König bestand auf eine Hochzeit, da das Volk in Aufruhr war. Mein Vater hat sich von deiner Mutter betrogen gefühlt, auch wenn er weiter zu ihr hielt. Deshalb heirateten mein Vater und meine Mutter. Aber etwas kann nicht sein, stimmen. Ich bin älter als du, dass weiß ich. Nicht viel aber dennoch. Zudem meinten einige, dass du das Kind des jetzigem König, also meines Vaters und deiner Mutter wärst, dass würde aber beinhalten, dass sie deutlich mehr Kontakt mit einander hätten, als man vermutete. Generell ist vieles vage. Meine Mutter und mein Vater sprachen nie von deiner Mutter, dennoch war es ihnen wichtig, dass du in Sicherheit warst. Einmal schickten sie mich zu dir, zum Spielen. Ich war damals vielleicht neun oder zehn. Keine Ahnung, ich weiß auch nicht was ich gerade sage..." "Ich war neun, wenn du dass meinst, wenn wir uns gesehen haben, wenn du deinen Ball hattest, wenn du zu ihr aufgesehen hast. Wenn du es warst, falls wir uns sahen. Du sahst nicht viel älter aus, eher jünger." Er sieht mich an: "Aber ich bin älter als du." Ich weiß was er meint. Ich weiß, dass er älter ist als ich und dennoch, etwas brachte mich zum hadern. "Nein. Ich meine du bist älter als ich ja, aber du erinnertes mich an jemanden. Jemand, der jünger war als du. Ich sah sein Gesicht vor mir als du kamst. Es war mir nicht vollkommen fremd, eher vertraut. Es war das Gesicht ihres Bruders. Ich sah es vor mir, bevor ich dein Gesicht sah. Ich weiß wer du bist, wer er ist. Er war die einzige Person mit der ich je mehr als nur zwei Worte gewechselt habe. Er war sieben, als ich neun war. Er sollte zu meinen Geburtstag kommen, doch das tat er nicht, selbst als Aminos nah dran war zu sterben. Die einzige Person die bis dahin, die wichtigste meines Lebens war, oder zumindest eine der wichtigsten, verschwand fast gänzlich aus meinen Leben. Die einzige die mich dazu hätte kriegen können weiter zu reden. Okay nein. Ach keine Ahnung. Dass mit, was wollte ich sagen? Wir waren zwölf als wir uns sahen, denn er kam nicht zu meinen Geburtstag, als ich neun wurde, dann müssen wir so um die zwölf gewesen sein, als wir uns sahen.", spreche ich das aus, was ich denke. "Er war dann zehn. Aber ich sah ihn nicht mehr. Außer er war vorher drei, aber ich habe sein siebenjähriges Abbild von ihm in Erinnerung. Kurze Zeit dachte ich, du seist er. Nur ganz kurz, aber dennoch, aber ich weiß es ist falsch, keine Ahnung was stimmt und was nicht. Aber es interessiert mich jetzt auch reichlich wenig. Nur ist er kein bisschen mit dir Verwandt. Ich weiß nicht woran ich denken soll. Absolut nicht. Nicht im Geringsten. Verstehst du es?" "Ja", erwidert er leicht.
1825 Wörter, mehr als ich normalerweise gewohnt bin. Also zumindest bei Kapiteln und so. Ich hätte durchaus noch mehr schreiben können, aber ich weiß nicht in wie weit das was ich bisher schon geschrieben habe zu verstehen ist. Nicht mal beim Alter bin ich mir so genau sicher, aber egal.
Während des Schreibens ist mir eine Idee zu ihren verwandtschaftlichen Verhältnissen gekommen, aber keine Ahnung, wobei ich glaube, ich werde es mit einfließen lassen.
Aber das wäre dezent gemein.
Ich werde mal schauen was ich daraus mache.
Eine Frage, also nachdem ich nach einer gefühlten Ewigkeit hier mal wieder etwas geschrieben habe, wie findet ihr es?
Meinetwegen könnt ihr auch Kritik dalassen, solange es höfflich und mit Respekt geschrieben ist, und nicht angreifend erscheint.
Egal, was macht ihr wollt, ihr tut es ja sowieso.
Liebe Grüße,
Eihpossa
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Soleilielos
RandomEr Prinz, sie Dienerin. Sie lieben sich, und sind zusammen, nichts solle sie trennen. Dennoch, es gibt so vieles was zwischen ihnen steht. Und besonders jetzt, wo sein Vater ein Casting für ihn organisiert hat, auch wenn er dagegen war, müssen sie...