Die Nacht war etwas unruhig. Es war kalt. Immer wieder abwechselnd sehe ich Bilder vor mir. Bilder von Szenen, die schrecklicher nicht hätten sein können. Verschiedene. Immer wenn ich begriff, dass ich eigentlich nur träumte, traf schon die nächste Szene ein. Wie ein elender Kreislauf. So langsam nervt es wirklich! Der Wind war eisig, und ließ einen die Knochen gefrieren. Die Bilder wollten nicht aus meinen Kopf. Und sogleich durchfloss eine Schwall der Angst meinen Körper. Ich zitterte am ganzen Leib. Und dennoch konnte man nichts erkennen. Es war einfach schrecklich. Bilder, die von früher hätten sein können, oder einfach nur Wahnvorstellungen meines Kopfes. Und plötzlich hörte ich diese eine Stimme, die zu mir sprach. Dann hörte ich ein undefinierbares Geräusch. Erschrocken, zuckte ich zusammen und fiel. Fiel, bis ich erschrocken hochfahre.
Immer noch zitternd sehe ich mich im Raum um. Doch ich sehe nichts. Und es ist auch nicht wirklich kalt. Was war das? Warum? Die Erinnerungen kommen in meinen Kopf wieder. Maxil und ich. Es war nicht mehr als Küsse. Oder so. Wir hatten nichts. Das auf keinen Fall. Er hat mich hier hochgebracht. Bzw. hierher. Wahrscheinlich ist er noch etwas geblieben. Aber dann... Nichts auf der Welt kann diese Bilder, Szenen erklären. Es ergibt alles keinen Sinn. Nichts. Trotzdem muss es wohl einen haben. Wie spät ist es? Ich habe jegliches Gefühl für die Zeit verloren. Generell bin ich nicht, wenn ich es mir nicht ableiten kann, die beste, in (Zeit-)schätzen. Dafür bin ich gut in orientieren. Und ungefähres erahnen einer Richtung. Zumindest wenn ich aus ihr komme. Mein Blick tastet sich zum Wecker. Stöhnend lasse ich mich zurück, aufs Bett fallen. Es ist sensationelle 6.15. Wie man so schön sagt, der frühe Vogel fängt den Wurm. Aber welcher Vogel? Gut alternativ Morgenstund hat Gold in Mund. Ach die Vergleiche...
Nach längeren Versuchen die Augen zu schließen und weiter zu schlafen, gebe ich schließlich auf und stehe auf. Vielleicht habe ich auch einfach nur Angst, dass ich wieder die Bilder in den Kopf bekomme, wenn ich weiter schlafe. Weiter den Alptraum lebte. Wie in einen Märchen. Als wären wir in einen Märchen, dass nicht 24/7 fröhlich ist. Gut, welches ist das schon? Die Gier und Sucht nach Macht, kann Menschen zerstören. Sie kaputt machen. Der beste König ist immer noch einer, der seinen Volk Liebe zuwendet, sein Volk liebt, damit das Volk auch ihn liebt, und weiß, dass er will, dass es ihnen gut geht. Doch das ist eine Sache, die die meisten Menschen, die nach macht aus sind nicht kapieren. Der Schlüssel zum Menschen, ist sein Herz. Auch wenn Leute es oft mal verschließen, aber dass was in ihren Herzen ist, ist vielen wichtiger als alles andere auf der Welt. Ja, wenn Märchen wahr werden könnten. Unser Märchen handelt von einer Bediensteten, die den Prinzen liebt. Der Prinz sie zwar auch, aber er muss sich zwischen Leuten entscheiden, die er am Anfang, wenn sie gewählt oder sonst was werden, er sie zum Großteil nicht kennt, für eine entscheiden muss, und seine Geliebte ist nicht dabei. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch immer. Aber wie es enden würde, wusste niemand. Tja Märchen, die einen das Herz aus der Seele reißen konnten. Doch das hier ist kein Märchen, dass hier ist real. Dazu gibt es nur eine Person die ich außer Maxil und sonst wen sehen möchte.
Auf leisen Sollen gehe ich zu Neria.
Als ich ihren Raum erreiche, höre ich ein Geräusch. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Ganz leicht klopfe ich an, bevor ich reingehe. Sie sitzt auf ihren Bett und sieht mich an. Dass alles ist etwas gruselig. Langsam schließe ich so leise wie möglich die Tür hinter mir. Ihre Haare fallen ihr über ihre Schultern. Der Raum ist durchfüllt von Dunkelheit, und dennoch kann ich so gut wie alles erkennen. Vorsichtig laufe ich zu ihr rüber. Sobald ich ihr Bett erreiche, nimmt sie meine Hand und zieht mich zu ihr runter. Einen Moment sehen wir uns schweigend an, ehe sie zu sprechen beginnt. "Hi." Ihr Blick ruht auf mir. "Hallo", sage nun auch ich. "Wo warst du?", fragt sie vorsichtig. "Was meinst du damit? Wo soll ich gewesen sein?", erwidere ich. "Du warst nicht da. Dieser Alarm, als er losging. Wir mussten runter, konnten nicht bleiben wo wir waren. Es war alles...", sie sucht nach den richtigen Worten. Aber auch wie schon bei Maxil, verstehe ich nicht was sie meint, was für ein Alarm. Gedankenversunken schaue ich zum Fenster und erwidere:"Ich war da, wo ich war. Ich habe keinen Alarm gehört, vielleicht hast du dir das alles nur gedacht." Sie schüttelt den Kopf. "Nein, keiner wusste wo du warst, und ich habe ihn mir nicht eingebildet, du kannst jeden fragen. Selbst meine anderen Zofen wussten nichts. Nicht wo du warst, bist, sie haben mich nach dir gefragt. Keiner hat dich gesehen. Ich dachte schon...", ihre Stimme bricht ab. Dass ich tot bin? Hat sie das gedacht. "Schön zu sehen, dass es dir gut geht. Ich hoffe du bist bald wieder wohlauf.", meint sie nur und lässt sich zurück fallen. Der Alarm, war er als...? Nein, oder? Ach egal. Seufzend lasse auch ich mich nach hinten fallen. Mittlerweile ist es um die 7.00 Uhr, geschätzt. Doch noch immer ist es seelenruhig. Nach einer Weile beginnt sie erneut zu sprechen. "Wie ist es eigentlich als Bedienstete so?", will sie wissen. Erschrocken sehe ich sie an, erwidere jedoch etwas milder:"Je nachdem. Verschieden. Man muss sagen, dass jeder ein unterschiedliches empfinden hat. Die einen sind froh. Es gibt Leute, die es lieben, aber auch Leute, die es nicht unbedingt so wollen. Im Grunde verstehen wir uns jedoch alle, auch wenn es mal Auseinandersetzungen gibt. Wahrscheinlich hängt es auch immer von verschiedenen, mehreren Faktoren ab. Nun ja. Mir gefällt es eigentlich relativ gut. Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles mögliche. Dann spielt vieles keine Rolle mehr. Solange man glücklich ist." Einen Augenblick sieht sie mich schweigend an. "Meinst du es wäre was für mich?", fragt sie schließlich. "Ich weiß es nicht, du müsstest selbst schauen. Darüber kann ich nicht urteilen." Dass konnte ich wirklich nicht. Ich schließe meine Augen, und lasse alles auf mich wirken...
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Soleilielos
RandomEr Prinz, sie Dienerin. Sie lieben sich, und sind zusammen, nichts solle sie trennen. Dennoch, es gibt so vieles was zwischen ihnen steht. Und besonders jetzt, wo sein Vater ein Casting für ihn organisiert hat, auch wenn er dagegen war, müssen sie...