Egoismus

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Wer mich auf Fanfiktion.de kennt, weiß, dass ich die Story da schonmal hochgeladen habe. Es ist eine Songfic zu "Ego" vn Silv-R. Heute würde ich den Song nicht mehr hören, weil mein Interesse ganz anders ist mittlerweile. Doch damals hab ich viel solcher Musik gehört und diese gleich in einen Text verwandelt. Ich bin eigentlich auch ganz zufrieden damit, also nimm meinen Text nicht ganz außeinander, okay? Dankeschön.

Wieder finde ich mich hier wieder, wie ich vor dem Papier sitze und teils stundenlang den Stift leerschreibe. Ich hatte mal gehört, dass das helfen soll, Trauer und so zu bewältigen. Doch so lange, wie ich das hier mache... So wenig half es.

Das alles tue ich wegen dir, weil du mir schon immer wichtig warst. Du hast mich damals geliebt, so wie ich war. Egal ob ich dich mal gehasst habe oder dich ignorierte. Egal ob ich viel zu traurig war oder mein stolz viel zu groß, um über alles zu reden.
Du warst immer da.
Du hast mir immer geholfen.
Weil du schon immer mein Traum warst.
Selbst heute noch würde ich für dich sterben, weil ich die immernoch liebe.

Trotz allem, was passiert ist.
Ich war dumm und unreif, hab Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue. Ich hab dich mit kindlichen Worten beleidigt, hab dir Worte an den Kopf geschmissen, die ich heute gerne ungeschehen machen würde.
Aber eine Entscheidung reicht nicht. Dir zu sagen, ich meine das alles nicht so, reicht nicht.

Seitdem denke ich täglich an dich, liege nachts wach und starre blöd in die Luft. Du bist immernoch präsent bei mir und ich kann das alles nicht mehr ändern. Es ist hart, als ich merkte, dass ich komplett allein daran schuld bin und es tut weh, dass immer wieder zu sehen.

Ich wollte schon immer mit dir reden, hatte so oft den Hörer in der Hand und wollte dich anrufen. Stand so oft vor deiner Haustür und hätte fast geklingelt. Doch steh ich mir selbst im Weg, bin viel zu ängstlich vor deiner Reaktion. Auch als du noch mit mir reden wolltest, hab ich dich abgeblockt und war zu stolz und egoistisch, um in dein Gesicht zu sehen.

Jetzt sitze ich hier also wieder und schreibe. Am Ende wird kein Platz mehr auf dem Zettel sein, das weiß ich jetzt schon. Doch wieder werde ich dir diesen Brief niemals geben und meine Zeilen werden wieder im Mülleimer landen. Wie all die anderen.
Ich bin wieder so ein Feigling, der lieber schweigt und sich bei dir nicht einmal meldet. So verliere ich dich langsam an meinem eigenen Ego.
Also bin ich die Person, bei der man niemals denken würde, es gehe dieder schlecht. Dabei sitz ich so oft alleine hier und rauche eine nach der anderen.

Obwohl das alles schon so lange her ist, hoffe ich bis heute auf einen neue Chance. Es ist naiv zu glauben, dass du mir jemals nochmal dein Vertrauen geben wirst, doch ich kann und will diesen Ort nicht verlassen, will immernoch hier sein, falls du wieder auftauchst. Doch du bist bis heute nicht mehr hier gewesen une trotzdem warte ich weiter, in meinem kleinen Gefängnis, bis du vielleicht wieder da bist.

Was damals passierte... Es tut mir heute so unfassbar leid. Es ist hart, wenn man bemerkt, dass man auch manchmal selber Fehler macht. Es ist hart, dass ich jetzt auch nichts mehr ändern kann. Ich will einfach nur noch fliegen, weit weg von all dem Schmerz und den Problemen. Doch kann mein Herz dich nicht verlassen, weil ein kleiner Teil immernoch hofft, dass du mit deiner fürsorglichen und verständnisvollen Art noch ein letztes mal auf mich zukommst, und noch einmal probierst, mit mir zu reden. Dann, das schwöre ich, werde ich alle die Worte, all die Gedanken und Entschuldigungen aussprechen, die seit der Trennung in meinem Kopf geistern.

Viel zu spät merke ich die Zeit, die vergangen ist. Wieder habe ich mehrere Seiten an doch geschrieben. Mit kitschigen und reuevollem Wort habe ich diesen Brief nun beendet.
Und wieder zerknülle ich den mühsam geschriebenen Text und schmeiße ihn seufzend Richtung des Mülleimers, der jetzt schon hoffnungslos überfüllt ist.

Ich stütze meinen Kopf auf die Hände und starre nach vorne, wo immernoch ein Bild von uns beiden im Rahmen steht. Ich habe es zum Start der Beziehung dort hingestellt und bis heute nicht weggeworfen.
Ich schau in deine leuchtenen Augen und halte die Tränen zurück. Wieder kommen die Gefühle, die ich den ganzen Tag zu unterdrücken versuche. Doch an jedem Abend bricht der Damm.

Ich greife nach links und ziehe eine Zigarette hervor, zünde sie mit zitternden Händen an. Es ist die Standart-Bewegung in solchen Momenten.
Ich ziehe an der Zigarette und schaue nochmals nach vorne. Langsam läuft eine Träne über mein Gesicht. Ich will dich einfach nur zurück, Kevin.
Einfach nur dich.

Adevntskalender 2018: Auf den Spuren der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt