Achtes Kapitel - Gute Nachrichten?

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Das Erste was ich tat als ich wach wurde, war mich zu schütteln. Bah, ich hasste Riechsalz. Blinzelnd sah ich mich um. Man hatte mich in Dr. Masters Arbeitszimmer gebracht und auf die Liege dort verfrachtet. Seufzend schaute er mich an und schüttelte leicht den Kopf.

„Was haben Sie nur wieder gemacht?"

„Gar nichts", murmelte ich und versuchte mich aufzurichten, was mir mehr schlecht als recht nach einiger Zeit gelang.

Mit einer ausladenden Geste deutete er auf meine Klamotten.

„Das sieht mir aber nicht so aus."

„Ich hab Amanda Clark gefunden", erklärte ich.

„Alleine?", fragte er besorgt.

„Nein. Ein Detektiv war bei mir. Ich wollte auch nur ... nur wissen wo ich mich duschen kann und ein paar meiner Klamotten haben könnte", fuhr ich fort und hielt mir schwach den Kopf.

Irgendwie drehte sich alles und weigerte sich konsequent damit aufzuhören, ganz gleich wie sehr ich der Welt befahl damit aufzuhören.

„Natürlich können Sie das. Aber Sally ...", unterbrach er mich in meinem Versuch mich weiter aufzusetzen.

„... Sie wissen, dass Sie aufpassen müssen. Sie können nicht..."

„Ich weiß", unterbrach ich ihn ungehalten.

Ich war kein Fan davon wenn man mir erzählen wollte, was ich zu tun und zu lassen hatte. Ich wusste dass er es nur gut meinte, aber ich war der Fürsorge Anderer mittlerweile lange überdrüssig geworden.

Masters musterte mich kurz eingehend, ehe er mir erlaubte zu duschen. Mit einem Stapel Klamotten unter dem Arm, lief ich unsicher den Flur entlang zu den Umkleideräumen der Schwestern. Mühsam schälte ich mich aus meiner verdreckten Kleidung und schmiss sie in den Müll. Selbst wenn ich sie wieder sauber bekommen hätte, hätte es Fragen aufgeworfen, wenn meine Mutter sie beim Waschen entdeckt hätte. Blut war nicht unbedingt etwas mit dem sie klar kam und wenn es an meinen Klamotten klebte war es für sie ganz vorbei, wie ich gelernt hatte, als ich nach einer Trainingseinheit nach Hause gekommen war, bei dem ich einen Schnitt am Oberarm einkassiert hatte. Sie hatte sie dermaßen aufgeregt, dass ich Angst hatte sie würde womöglich einen Herzstillstand erleiden.

Jegliche Gedanken vertreibend stellte ich mich unter die Dusche. Das heiße Wasser entspannte meine Muskulatur und dämpfte etwas die Kopfschmerzen, die ich von meinem unfreiwilligen Widersehen mit dem Boden hatte. Das Wasser zu meinen Füßen war rot vom Blut, gemischt mit dem braun der Erde von der ich Amanda und Walker aufgelesen hatte. Es dauerte eine Weile, bevor ich alles von mir geschrubbt hatte, besonders da ich dafür nicht mehr allzu viel Energie übrig hatte. Mein ganzer Körper fühlte sich schwer an, Arme und Beine wollten einfach nicht mehr gehorchen.

Quietschend schloss sich der Wasserhahn. Ich zog mir eine lange Jeans und ein zu großes T-Shirt an. Meine Haare trocknete ich ein wenig mit dem Handtuch, dann ließ ich sie feucht über meinen Rücken fallen.

Erfrischter, aber nicht wirklich sicherer, lief ich den Gang der Station entlang. Als ich am Schwesternzimmer vorbei kam, spürte ich Katrins besorgten Blick auf mir. Ich ignorierte es einfach. Stattdessen steckte ich den Kopf durch die Tür des Docs, um mich zu verabschieden. Dieser war gerade am telefonieren und winkte mich zu sich rein. Unruhig sah ich zur Uhr. Es war bereits eine halbe Stunde vergangen, seit ich von Amanda aus hergelaufen war. Und allmählich fing ich an zu befürchten Walker würde womöglich ohne mich fahren.

Masters legte auf und schaute mich ungläubig an.

„Das war gerade die Intensivstation. Ich soll Ihnen sagen Amanda wäre wach. Sie haben sie wirklich gefunden", endete er ungläubig und obwohl ich einfach nur zu ihr wollte, konnte ich es mir nicht verkneifen zu fragen:

My Long Way To DeathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt