Ich beschloss Defsoul gleich am nächsten Morgen anzugreifen, während er noch nichtsahnend und friedlich schlummernd in seinem Lager ruhte und ungestört auf sein Kissen sabberte.
Meine geschickten Finger fanden seinen von der langsam hereinkriechenden Sonne aufgewärmten Nacken, als ich mich nah an seine Seite rollte, meine noch vom Schlaf erweichte und von Bambam gestärkte Energie in sein Nervenzentrum eindringen ließ. Sein Atem stotterte etwas und seine Augenbrauen zogen sich konfus zusammen, aber er erwachte nicht. Dennoch wob ich zur Sicherheit eine Kuppel um uns, verfluchte mich selbst dafür nicht noch mehr Schokolade mit mir gebracht zu haben.
Allerdings vertraute ich hierbei auf die Kombination von zwei Magiesträngen, das und darauf, dass Defsouls Wesen nicht mächtiger als wir vereint waren, aber das hätte ich immerhin bemerkt.
Die dunklen Augenbrauen über langen Wimpern entspannten sich wieder, als meine Wärme ihn füllte, ihm alle Sorgen aus dem Kopf zog und behutsam meinen Weg hinein bahnte. Was sich für ihn anfühlte wie eine Erleichterung, war zeitgleich meine Eintrittskarte in seinen Willen, eine Win-Win-Situation quasi.
Es war faszinierend ihn zu beobachten, wie er sich mehr und mehr gehen ließ - und das obwohl er bereits schlief. Die dunklen Schatten unter seinen Augen verschwanden und die Spannung sickerte aus seinen Schultern, während leise Laute ihm entkamen, zufriedene Seufzer oder das gelegentliche Wimmern, wenn ich auf einen besonders empfindlichen Punkt stieß.
Eine tiefe Zufriedenheit, die nichts mit meinen eigenen Empfindungen zu tun hatte, überkam mich, als ich ihn so ruhig sah und milde genervt ignorierte ich das Gefühl, stieß stattdessen in seinen Kopf vor und griff nach den Zügeln zu seinen Gedanken, die ihn mir unterwerfen würden.
Ich hatte sie allerdings kaum berührt, da flogen ruckartig seine Augen auf und er fuhr zu mir herum, trennte den Kontakt von meiner Hand an seiner Haut.
Die Verwirrung stand ihm klar ins Gesicht geschrieben und ich rief vorsichtig das farbenfrohe Gemisch von goldener und blauer Magie, die uns wie dichter Nebel umgab, wieder zu mir zurück.
Er selbst war vermutlich nicht fähig sie zu sehen, aber seine Katzen waren es und ich wollte nicht verpetzt werden.
"Ist alles in Ordnung bei dir? Hast du schlecht geträumt?", erkundigte ich mich unschuldig bei ihm und Defsoul rieb sich überwältigt die Stirn, sah konfus auf seinen Schoß hinab.
"Es war so komisch... Als habe jemand versucht mich zu ziehen wie eine Puppe an Fäden. Eine Mationette, hast du je Marionetten gesehen?", murmelte er verstört und mit einem mitfühlenden Gurren ließ ich meine Hand wieder in seinen Nacken gleiten, maskierte meinen Eingriff mit einer kleinen Massage seiner warmen Haut.
Defsoul zuckte zusammen, als ich grob nach seinem Willen griff und ihn aussperrte, meine Magie durch seine Adern hetzte, um die volle Kontrolle zu erlangen.
Er war in meinem Griff zusammengesackt wie die Marionette, zu der er nun geworden war und seufzend krabbelte ich um ihn herum, um den Bann zu vollenden, meinen Speichel mit seinem zu mischen, weil hey, der Teil mit dem Austausch der Körperflüssigkeiten war eigentlich auf Blut bezogen, aber ich zog eine Grenze, wenn wir sehr buchstäblich füreinander aufblühen würden.
Defsoul ließ sich willig von mir in einen oberflächlichen Kuss ziehen, dieser hier sehr anders, als der mit Bambam, weniger schokoladig, sondern eher rau, als meine Magie damit kämpfte ihn vollends einzunehmen, seine Katzen stellten einige Hindernisse dar.
Letzten Endes siegte ich allerdings und nahm meine Hand aus seinem Nacken, während meine Lippen noch bebend auf den Seinen lagen, das Universum schließlich nicht für mich arbeitete. Derartiger Kontakt zwischen uns beiden... Es war anders.
Der Pirat ergriff die Initiative, sobald ich ihn wieder los ließ, ihn machen ließ, nur dass er nun auf mich geprägt war und unterbewusst immer für mich und in meinem Willen handeln würde.
Ich konnte mir ein kleines Grinsen gegen seine warmen Lippen nicht verkneifen, als sein Atem warm über die feuchte Haut unserer Münder glitt, er mich behutsam wieder in die Kissen zurück drückte, um das eigenartige und intensive Gefühl zu jagen.
Meine Hand glitt in sein weiches und ungezähmtes Haar, als ich erschaudernd die Lippen für seine tastende Zunge öffnete, scharf einatmete, als sein Kuss kleine elektrische Schocks durch meine Glieder schickte.
Er machte süchtig, unabhängig von dem zusätzlichen Bund zwischen uns und ich begriff langsam, warum Leute ihn begehrten, warum sie ihm zu Scharen verfielen, wenn er keinen Finger rühren musste.
Ein kleines 'Klick' rüttelte mich allerdings etwas wach und skeptisch öffnete ich die Augen, traf suchend seinen dunklen Blick, der sich nicht von dem meinen löste, selbst als seine Zunge absolut schmutzig gegen meine glitt, er es tatsächlich schaffte vulgär zu küssen.
Beinahe bekam er mich damit abgelenkt, aber die Erregung, die mich unter ihm erzittern ließ, hielt mich wach.
Ich erzitterte, mein Kopf vernebelt von seinen tiefen Küssen, von der Hitze zwischen uns und der Spannung, die ohnehin längst knisterte, uns zusammen zog wie Magneten.
Um mich nicht zu verlieren - ich hatte immernoch Manieren, er gehörte Youngjae -, hob ich also die zweite Hand, um ihn von mir zu drücken, ging der Absicht nach ihn von mir zu rollen und das ganze hier zu beenden, nicht zu sein wie alle anderen, die ihm verfielen.
Doch ich stieß auf Widerstand. Widerstand in Form von kaltem Metall, das um mein Handgelenk lag, meinen Arm hielt, wo er war.
Überrascht verharrte ich, bevor ich es irgendwie bewerkstelligte mich von Defsoul zu lösen und einen Blick nach oben zu werfen, wo meine Hand in einer silbernen Fessel am Bett hing, ich hatte keinen blassen Schimmer, wie diese dort hin gekommen war.
Meine Lippen fielen auf, als ich ungläubig nach oben starrte und Defsoul nutzte den Moment, fing mein Kinn in seiner Hand ein und wandte es wieder zu sich, bevor er seine tückische Zunge wieder in meinen Mund gleiten ließ, mein Körper sich dem seinen willig entgegen reckte, während ich noch versuchte mit dem Geschehen aufzuholen, nur aus großen Augen in Defsouls Gesicht starrte, während er einem nun gefrorenen mir die Seele von den Lippen küsste.
Er erwiderte meinen Blick noch immer und als er sich kurz später von mir löste und sich schwer auf meinem Bauch zurück setzte, tanzte ein siegreiches, kleines Grinsen um seine Mundwinkel, gab ihm etwas Bösartiges.
"Mach mich los.", forderte ich sofort mit angenehm pochenden Lippen und kämpfte gegen die Blockade an, die die Fessel zwischen mir und meiner Magie aufgebaut hatte.
"Damit du noch mehr Schaden anrichtest? Ich denke nicht, Jinyoungie.", meinte er vollkommen eigenwillig und legte grinsend den Kopf schief, als ich ihn nur mit offenem Mund anstarrte, seine Augen verschwanden in der Wucht seines Grinsens zu Sichelmonden.
"Dachtest du wirklich es wäre so einfach? Dass ich nicht auf eine Hexe vorbereitet gewesen wäre?" Damit schwang er sein Bein über meinen Bauch und erhob sich fließend vom Bett.
Ich blieb schockiert zurück und zog schwach an meiner Fessel, spürte sie bei der Regung scharf in meine Haut schneiden.
"Du bleibst vorerst hier, ich komme auf dich zurück, wenn wir in sicheren Gewässern sind.", bemerkte er seelenruhig und zog seine Hosen zurecht, bevor er sich arrogant durch die Haare fuhr und den Raum verließ, mich mit einem gescheiterten Plan und purem Unglauben allein ließ.
Wie hatte er denn das gemacht?
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Die Seehexe
Fanfiction"Das ist ziemlich viel Blut." "Könntest du BITTE beiseite gehen, bevor ich dich töten muss?!" -Got7 boyxboy-