Epilog

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"Gib schon her.", lachte ich belustigt meiner Mutter zu und schnappte mir endlich erfolgreich die schwere Tasche aus ihrer Hand, schwelgte in ihrem perlenden Lachen.

"Ich fühle mich immer so alt, wenn ich dich alles tragen lasse.", gestand sie mir schelmisch grinsend und resolut nahm ich die Tasche in die andere Hand, außerhalb von ihrer Reichweite und ging weiter die Straße hinab.

"Du bist nicht alt. Ich sehe nur aus wie ein schlechter Sohn, wenn ich dir nicht tragen helfe.", behauptete ich lachend und sie beließ es lächelnd dabei, besah sich weiter staunend die Schaufenster, während sie an meiner Seite die Straße hinab schritt.

Dann blieb sie plötzlich abrupt stehen.

"Oh! Herr Im!", rief sie laut aus und hob die Hand, um jemanden in der Menschenmenge zu winken, ich sah mich bloß verwirrt um.

Dann bahnte sich allerdings eine breitschultrige Gestalt ihren Weg durch die Menge und entpuppte sich als junger Mann mit fein nach hinten gestylten Haaren, Piercings im Ohr und zwei identischen Muttermalen über dem Auge, sah mehr als gut aus.

Er trug auch einen teuren Anzug und eine kleine Taschenuhr in der Brusttasche, sah wie ein Aristokrat aus.

"Jinyoungie, das ist Herr Im, ihm gehört das Gebäude, in dem dein Vater arbeitet. Das hier ist mein Sohn Jinyoung.", stellte meine Mutter uns begeistert vor und mechanisch gab ich dem Fremden meine Hand.

"Freut mich sehr, Euch kennen zu lernen.", sagte ich formell über das Klappern von Hufen auf dem Asphalt hinweg und der Mann grinste breit und voller gerader, weißer Zähne.

"Mich auch."

Die SeehexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt