Teil 3 Herzblatt - Anna und Timo & Friends

6. Kapitel - die ersehnte Einweihnungsparty (Anna, Timo, Daniel)

Aus Annas Perspektive  ~ 1 Monat später

Die letzten Wochen waren wirklich anstrengend gewesen. Timo war  völlig überlastet mit der Arbeit im Klinikum und den letzten Arbeiten in der Praxis. Heute war der Tag X - die Eröffnung der Praxis. Ich hatte damals zugesagt, dass ich mich ums Catering kümmern würde. Mir war zwar nicht mehr schlecht, aber trotzdem war ich gerade einfach nur müde. Glücklicherweise hatte ich einiges abgegeben und musste nicht alles alleine machen. Ich schaute in den Spiegel. Timo hatte glücklicherweise Simon heute morgen schon mit zur Tagesmutter genommen. Meine Eltern würden sich dann um ihn kümmern. Ich würde ihn erst morgen früh wieder abholen. Ich sah müde aus. Na ja, half ja alles nichts. Seufzend zog ich bequeme Kleider an und begann dann in der Küche die letzten Vorbereitungen zu treffen. Nach 4 Stunden war der größte Teil glücklicherweise erledigt und ich lud die Sachen ins Auto. Mein Bauch wurde zwischendurch immer mal wieder hart. Auch das noch. Auf der anderen Seite ja auch verständlich, dass er sich bei der Belastung meldet. Ich beschloss mich kurz hinzulegen, bevor ich die Sachen in die Praxis brachte. Glücklicherweise brachte die Pause, dass mein Bauch wieder weich wurde, allerdings blieb ein Ziehen zurück, dass mir nicht gefiel. Das kannte ich aus der letzten Schwangerschaft so nicht. Gut, half ja alles nichts. Heute mussten wir da durch und dann war ja Wochenende. Zeit zum Erholen für uns alle. Stöhnend stand ich auf und ging zur Haustüre um mir etwas überzuziehen. Kurz darauf saß ich im Auto um die Sachen in die Praxis zu bringen und noch einige organisatorische Dinge dort zu erledigen. 

Dort angekommen parkte ich in der Tiefgarage und war sehr froh um den Aufzug, der mir dabei half die Schachteln und Dosen nach oben zu bringen. Die Türe stand glücklicherweise offen, so dass ich gleich eintreten konnte. Die Schmerzen im Gebärmutterbereich hatten wieder zugenommen. So eine Scheiße! Ich würde gleich mal eine Schmerztablette nehmen. Timo konnte ich an so einem Tag wie heute wirklich nicht damit belangen. Kurz aufstöhnend stellte ich die Dinge ab. Das Anrichten und Vorbereiten würde dann nachher das Catering-Team, welches Timo glücklicherweise bestellt hatte, übernehmen. Ich beugte mich kurz nach vorne, um den etwas heftiger werdenden Schmerz zu vermeiden. Was war denn bloß los? Wie Wehen fühlte sich das nicht an. Ich kramte in meiner Tasche und fand glücklicherweise noch ein Buscopan. Mit einem Schluck Wasser aus meiner Flasche schluckte ich die Tablette runter - schon besser. Nun machte ich mich auf die Suche nach Timo. 

Aus Timos Perspektive

Ich fühlte mich einerseits total erschöpft, andererseits war ich einfach nur glücklich, dass alles so geklappt hatte und wir heute tatsächlich die Einweihung feiern konnten. Es würden viele Leute kommen. Familie, Freunde und Kollegen. Ich hörte Schritte hinter mir und drehte mich um. Ich sah Anna zu mir kommen und strahlte sie an.

"Hey, mein Schatz. Na alle Köstlichkeiten geliefert?" Ich nahm sie fest in den Arm und genoss ihren weiblichen Geruch.

"Yep. Erledigt!" Sie löste sich aus der Umarmung und küsste mich. "Den Rest erledigt das Cateringteam nachher." Sie lächelte mich an.

"Du siehst müde aus." Musternd schaute ich sie an.

"Gleichfalls!" Sie lächelte etwas frech zurück und ich kniff ihr in die Seite.

"Hey!" Aus ihrem gespielt bösen Blick wurde sofort wieder ein liebervoller. Sie lehnte ihren Kopf an meinen und gab mir so die nötige Ruhe, die ich für den weiteren Verlauf des Tages brauchen würde. "Du schaffst das. Wir schaffen das!" Ich nickte stumm und fühlte mich geborgen. Ja, wir würden das gemeinsam schaffen. 

Aus Annas Perspektive

Ich schaute Timo nachdenklich an. Ja, er war nach wie vor der Mann, in den ich mich damals auf dem Campingplatz in den Schweizer Alpen verliebt hatte. Definitiv! Er- und sicherlich auch ich hatten beide ein paar Fältchen mehr bekommen, aber ansonsten standen wir fest Seite an Seite- egal was kommen würde.