65. Kapitel

4.8K 125 4
                                    

Aus Sophies Perspektive

Nach unserem kurzen Techtelmechtel im Kreißsaal zogen wir uns um und verließen wieder gemeinsam die Klinik. Nicht dass jemand noch auf den Gedanken kam uns weiter einzuspannen. Ich hatte mein Handy wieder auf "laut" gestellt und warf, nachdem ich mich neben Nathan gesetzt hatte, einen Blick darauf. 20 Nachrichten in der Familienwhatsapp - Gruppe. Entnervt seufzte ich auf. Hatten die alle zu viel Zeit oder was? 

"Was ist los?" Fragte Nathan amüsiert. 

"Familie..." sagte ich etwas kryptisch. 

"Heißt?"

"Mutti lädt ein zum Muttertagstreffen..." Sagte ich ironisch. 

"Oh wie schön!" Gab Nathan lächelnd zurück. 

"Beim letzten Treffen  bin ich danach in der Klinik gelandet! Ich habe echt keinen Bock auf meine Brüder und meinen Vater."

"Dass heißt du hast sie so lange nicht gesehen?"

"Yep und nicht vermisst!"Sagte ich entschieden. 

"Das glaube ich dir nicht." Nathan schaute mich an, als wir kurz vor einer roten Ampel saßen. 

"Oh doch! Alleine kann man die schon aushalten, aber alle zusammen... da bekomme ich die Vollkrise." Schon bei dem Gedanken ballte sich mir ein Knoten im Bauch zusammen. 

"Soll ich mitkommen?" Fragte Nathan verspielt. 

"Würdest du das machen?" Ich schaute ihn erstaunt an. 

"Ja klar." Nun war der Gedanke mal wieder auf meine Familie zu treffen gar nicht mehr so schlimm...

"Ähm und als was?" Mein Herz schlug nun etwas schneller, meine Handflächen wurden sanft. Eigentlich war ich mir ja schon sicher... aber wer weiß.

"Also Sophie, spätestens nach dem schönen kleinen Zwischenspiel im Kreißsaal ist das doch klar?" Sein Blick verdunkelte sich. Wir hielten natürlich pünktlich vor meiner WG. 

"Ist es das?"Ich wollte so, dass er das ausspricht, dass wir offiziell zusammen waren. 

"Ja logisch ist das klar. Ich bin nicht nur der Typ für eine Nacht. Ich dachte, dass wäre dir bewusst?" Meine Wangen waren mittlerweile knallrot. Mein Blick schaute auf den Fußraum des Autos, als ob da etwas wahnsinnig spannendes wäre. Ich spürte, wie Nathan mir näher kam, löste meinen Blick jedoch nicht vom Boden. Mein Kinn wurde sanft, aber bestimmt, mit seiner warmen Hand angehoben und zu ihm gedreht. Nun war ich gezwungen in seine Augen zu schauen, die warm auf mich herabblickten. 

"Ich freue mich darauf mit dir Zeit zu verbringen, dich noch intensiver  kennenzulernen. Dabei lächelte er leicht wölfisch. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. "Klar?" Ich schluckte und nickte. Dann neigte ich meine Kopf zu ihm, unsere Lippen berührten sich erneut und ließen mich atemlos zurück. 

Teil 3 Herzblatt - Anna und Timo & FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt