15. Kapitel - wirksame Therapien (Elena, Daniel, Lea, Marvin)

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Aus Elenas Perspektive

Ich wachte wieder mal aus meinem Tiefschlaf auf und spürte Daniel neben mir. Er hatte gerade sein Handy zur Seite gelegt und lächelte mich mit seinen verwuschelten Haaren etwas träge an. Ich drehte mich zu ihm und kuschelte mich eng in seine Armbeuge. Mit geschlossenen Augen genoss ich seinen männlichen Duft und fühlte mich einfach nur geborgen. 

"Alles klar?" Fragte ich ihn mit weiterhin geschlossenen Augen. 

"Ja, oder nein. Aber Marvin hat das im Griff! Du bist jetzt gerade viel wichtiger!" Er streichelte mir sanft über die Haare und arbeitete sich langsam zu meiner so empfindliche Halsbeuge vor. Ich kicherte, da mich seine Berührung dort ziemlich kitzelte und versuchte mich ihm zu entziehen. "Hiergeblieben!" Sagte er liebevoll - streng und sofort durchfuhr meinen ganzen Körper ein wohliger Schauer. Ich lächelte zu ihm nach oben und schaute ihn an. 

"Und wenn nicht?" Er kniff die Augen zusammen und beobachtete mich, wie ein Jäger das wohl mit einem Stück Wild tut. Ohne dass ich groß damit gerechnet hatte, schwang er sich plötzlich auf mich und nahm mich mit seinem Körper gefangen. 

"Die Therapie scheint ja ganz gut anzuschlagen..." Sagte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich lächelte ihm breit zu. 

"Yep, mir geht's prima. Du kannst den Zugang ziehen!" Sofort verdunkelte sich sein Blick. Er nahm meine beiden Arme mit einer schnellen Handbewegung nach oben und hielt sie dort fest. 

"Kleine, der wird da noch eine ganz Weile drin bleiben. Dir geht es gerade nur deshalb so gut, weil du Flüssigkeit und Vomex intravenös bekommst. Ich werde das bestimmt nicht absetzen, bevor du dich nicht ganz erholt hast. Geschweige denn, dass du seit dem Tee heute morgen auch nur einen Schluck selbstständig Flüssigkeit zu dir genommen hast!" Er deutete auf die Flasche, die tatsächlich nach wie vor ungeöffnet auf dem Nachttisch stand. 

"Aber wenn ich doch keinen Durst habe..." 

"Dann trinkst du, verdammt noch mal, trotzdem!" Seine schönen Augen verdunkelten sich noch weiter. Ich seufzte auf. 

"Ja, du hast Recht. Könntest du jetzt meine Arme bitte loslassen. Außerdem würde ich sehr gerne duschen..." Ich schaute ihn bittend an. 

"Wenn die Infusion durchgelaufen ist, dann!" Seine Stimme zeigte, wie so oft, keine Möglichkeit zur Widerrede auf. 

"Okay!" Ich lächelte ihn an und war froh, dass ich meine Arme wieder frei bewegen konnte. Erneut kuschelte ich mich an ihn an und genoss das dumpfe Schlagen seines Herzens. Kurze Zeit später war ich schon wieder eingeschlafen. 

Aus Daniels Perspektive

Ich beobachtete Elena im Schlaf, wie sie sich an mich herankuschelte. Wie sehr hatte ich das vermisst! Ich legte meine Hand vorsichtig auf ihren noch flachen Bauch, der sich wohl bald wölben würde. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Das hätte ich wirklich nicht erwartet, so schnell Vater zu werden. Ich atmete tief Elenas Geruch ein und löste mich, nachdem ich sicher war, dass sie tief und fest schlief, aus unserer Umarmung. Ich machte mir Sorgen um Lea und wollte nochmal nach dem aktuellen Stand der Dinge fragen. Nachdem ich eine locker sitzende Jogginghose angezogen hatte, ging ich ins Wohnzimmer um Marvin anzurufen. Er ging gleich dran, scheinbar hatte er gerade keinen Einsatz.

"Hey. Ich fahre gerade zurück vom Einsatz. Den Urin habe ich zum Kultur anlegen im Labor abgegeben. Stix habe ich durchgeführt. Leukozyturie, leichte Hämaturie, die kann allerdings auch durch den Katheter kommen und Nitrit positiv.

"Gut, oder besser schlecht.... schickst du mir die Werte?"

"Ja, mach ich. Ich hoffe mal sie hat jetzt Flüssigkeit zu sich genommen!"

Teil 3 Herzblatt - Anna und Timo & FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt