41. Kapitel (Nathan, Sophie, Elena, Daniel)

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*** Wow, ihr hattet so viele tolle Ideen, die ich gar nicht alle umsetzen konnte. Vielen lieben Dank dafür. Ich hoffe dieses Kapitel gefällte euch auch.***

Aus Nathans Perspektive

In meinem Kopf liefen verschiedene Szenarien ab.  Gleich untersuchen, in Daniels Praxis schleifen, zu mir nach Hause, zu ihr nach Hause? Allerdings lag mir etwas an Sophie, das war mir mittlerweile klar. Die kleine sture Hebamme hat sich irgendwie in mein Herz geschmuggelt. Ich wollte das vorsichtige Pflänzchen unserer Freundschaft jetzt nicht durch irgendeine blöde Aktion verlieren, beziehungsweise wieder ihr Vertrauen in mich in Frage stellen. Dazu war ich früher schon zu rüpelhaft mit ihr umgegangen.  Nun war ich schon ziemlich erleichtert, dass es nichts potenziell lebensbedrohliches war. Meinem Geschmack nach hatte Katrin nämlich deutlich zu wenig Informationen an mich herausgegeben. Ich betrachtete sie, wie sie zu Boden blickte, fast devot. Wenn auch ihre geballten Fäuste da eine andere Sprache verhießen. 

Es gefiel mir gar nicht, sie da so vor mir stehen zu sehen. Ich wollte ihr Erleichterung verschaffen, aber Sophie war eben Sophie und damit ein sturer Esel. Sie schaute nun zu mir auf. Ich sah, wie die unterschiedlichsten Gefühle und Emotionen über ihr Gesicht flogen. Zwischen Wut und Angst war da alles dabei. Wärme durchflutete mich. Ich wollte sie beschützen. Ich trat zu ihr und zog sie vorsichtig in meinen Arm. Ihr vertrauter Geruch stieg mir sofort in die Nase. Zuerst fühlte sie sich stocksteif an. Dann, als ich ihr langsam über den Rücken strich, entspannte sie sich langsam und schmiegte sich an mich heran. Daran könnte ich mich fast gewöhnen.  

Aus Sophies Perspektive

Ich beobachtete Nathan nun genau, während Elena Daniel energisch in die Küche zog. Daniels halblaut geäußerten Proteste nahm ich am Rande wahr. Ich schaute zu Boden. Meinen donnernden Herzschlag versuchte ich so zu unterdrücken. Meine Fäuste waren vor Anspannung geballt.  Ich spürte seinen Blick förmlich über mich wandern. Langsam hob ich den Blick. Er sah nun eher nachdenklich aus, als streng. Meine Gefühle waren  in heller Aufregung. Zwischen Furcht, Fluchtgedanken und der Anwandlung mir von ihm helfen zu lassen war alles mit dabei. 

Nathan trat nun einen Schritt näher an mich heran. Ich schwankte, war mir nicht sicher, ob ich einen Schritt zurück- oder einen Schritt vorwärts gehen sollte. Seine Anziehungskraft auf mich nahm überhand und ich blieb stehen.  Er nahm mich sanft in seine Arme. Zuerst  stand ich da, wie ein Eiszapfen.  Mein Gedankenkarussell drehte sich weiter. Was wollte er damit bezwecken. Tickte er genauso wie meine Brüder und mein Vater? Ging es ihm darum mich zu beherrschen,  zu dominieren? Das wollte ich nicht. Nicht schon wieder. Ich sollte die Hände von Ärzten lassen, auch wenn sie verdammt gut aussahen und eine wahnsinnige Anziehungskraft auf mich hatten. Ich konnte so nicht glücklich werden. Das würde nicht gut gehen. Seine Hände strichen nun sanft über meinen Rücken- auf- und ab. Immer wieder. Langsam begann ich mich zu entspannen. Die Anspannung des Tages fiel von mir ab. Mein Kopf sank auf seine Brust, ich hörte sein Herz langsam und steig schlagen. Nathans Kopf ruhte auf meinem. Das fühlte sich gar nicht so schlecht an. Vielleicht könnte ich mich sogar daran gewöhnen. 

Aus Elenas Perspektive

"Aber das kann er ihr doch nicht einfach so durchgehen lassen!" Daniel schaute mich wütend an. 

"Daniel, entspann dich. Es geht da jetzt gerade nicht um etwas Lebensbedrohliches, oder?" Ich hielt seinen Blick. "Außerdem hat sie doch zugegeben, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das war doch schon mal ein guter Anfang." Daniel knurrte nur leise und tigerte in der Küche auf- und ab. 

"Vielleicht sollte ich ihren Brüdern bescheid geben." 

"Einen Teufel wirst du tun!" Ich intensivierte nun meinen Blick und stemmte meine Hände gegen seinen Oberkörper. 

"Warum. Sophie ist echt eine harte Nuss. Sie hat jetzt sogar Nathan weichgekocht. Ihre Brüder sind wenigstens immun gegenüber ihren Spirenzchen. Das gehört behandelt!"

"Sind da Gynäkologen dabei?"  Fragte ich ihn provozierend und verdrehte die Augen. Dann trat ich auf ihn zu. Ich nahm seine Hände und legte sie auf meine Brüste. Daniel liebte diese besonders, seitdem sie während der Schwangerschaft etwas größer geworden waren. Er stöhnte leise auf und begann sie sanft zu massieren. Manchmal musste man eben mit den Waffen einer Frau spielen. 

Teil 3 Herzblatt - Anna und Timo & FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt