24. Kapitel - Noch eine Patientin für Dr. Jäger (Elena, Daniel, Dr. Jäger)

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Aus Elenas Perspektive

Ich wachte in Daniels Armen auf und drehte mich so, dass mein Kopf an seiner Brust lag. Mit einem Lächeln hörte ich seinen langsamen, aber stetigen Herzschlag. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir noch genug Zeit hätten. Heute war der Tag X oder besser der Tag J. Mein erster Besuch bei Dr. Jäger stand heute an. Nachdem Sophie ja die erste Vorsorge übernommen hatte, war es nun an ihm nach dem Rechten zu schauen, wie Daniel es so gerne nannte. Nicht dass er selbst regelmäßig meinen Bauch abtastete, irgendwas von Fundusstand murmelte und so weiter. Unter einer besseren ärztlichen Kontrolle konnte ich eigentlich gar nicht sein. Ich horchte in mich hinein. Ich fühlte mich gut, ich war glücklich, die Übelkeit hatte mich nicht mehr im Griff, sondern eher umgekehrt. Die Arbeit war nicht zu anstrengend und machte mir großen Spaß. Also eigentlich konnte ich rundum zufrieden sein. Wenn da nur nicht nur der Kuschelsex wäre... wie ich mir eingestehen musste. Ich genoss es durchaus auch mal etwas härter angefasst zu werden. Aber seitdem Daniel von unserem kleinen Wunder wusste, war in dieser Hinsicht fast gar nichts mehr passiert. Gut, es war auch verständlich, aber so große Rücksicht musste man da jetzt ja auch nicht nehmen. Ich hatte schon überlegt Dr. Jäger darauf anzusprechen, aber da Daniel nun mitging, kam das nicht wirklich in Frage. Obwohl? Vielleicht könnte ich ihn ja so ein bisschen provozieren... ich musste leise lachen, als ich mir sein Gesicht dabei vorstellte, wenn ich Dr. Jäger fragen  würde, ob das normal wäre, dass unser Sexleben gerade nur noch ziemlich "vanilla" wäre. Oh Gott, Daniel würde mich umbringen! Unter mir bewegte sich etwas und ich schaute nach oben. 

"Na Kleine, schon so gute Laune heute morgen?" Ich strahlte ihn an und gab ihm einen Guten-Morgen - Kuss. Obwohl ich in diesen schon gefühlt ziemlich viel Leidenschaft legte, kam nur ein sanftes Küssen zurück... Man ich war doch nicht aus Zucker! 

"Ja, kommst du mit Duschen?" Ich schälte mich aus der Decke und stand nur mit meinem Slip bekleidet vor ihm. Sein Blick wanderte über meinen mittlerweile schon ziemlich geschwollenen Bauch und er lächelte ich an. 

"Geh schon mal voraus, ich komme gleich zu euch!" Wieder dieses "euch". So schön es auch war, dass er mich als zukünftige Mutter wahrnahm, aber ich wollte auch noch als mich selbst, als Elena, wahrgenommen werden! Fand er mich nicht mehr schön? Langsam bekam ich Selbstzweifel. Ich schlich in die Dusche.  Meinen Intimbereich wusch ich nun besonders sorgfältig, Daniel ließ sich nicht blicken. Erst als ich gerade mit dem Beine rasieren fertig geworden bin, betrat er das Badezimmer. Er nahm eines der großen Handtücher und hielt es für mich auf. Ich seufzte kurz auf, ich wollte doch viel lieber heißen Sex mit ihm unter der Dusche haben. Er schaute mich an und so trat ich aus der Dusche und ließ mich von ihm vorsichtig abrubbeln. 

"Dein Fruchtsaft steht schon frisch gepresst auf dem Küchentisch!" 

"Danke Schatz!" Wir klangen schon wie ein altes Ehepaar! Nun war es auch an Daniel sich auszuziehen. Ich bewunderte seine festen Pobacken, als er in die Duschwanne stieg. Spielerisch haute ich ihm auf die rechte... Er drohte mir nur verspielt mit dem Zeigefinger und stellte dann das heiße Wasser an. Ich musste dringend mit Sophie sprechen, vielleicht hatte sie ja einen Tipp, wie ich wieder etwas Schwung in unser Sexualleben bringen konnte. 

Aus Daniels Perspektive

Wir saßen gemeinsam im Wartezimmer von Dr. Jäger. Elenas Anspannung war mit Händen zu greifen. Stumm drückte ich ihre Hand und lächelte sie zärtlich an.

"Hey, es wird alles gut werden!"

"Frau ... kommen Sie bitte mit ins Labor?" Eine etwas ältere, recht rigide auftretende Sprechstundenhilfe rief Elena auf. Ich drückte ihr nochmal beruhigend die Hand und schaute ihr nach, wie sie der Sprechstundenhilfe folgte. Kurz darauf verschwanden die beiden in einem kleinen Raum. Ich lehnte mich zurück und betrachtete die anderen zum Teil hochschwangeren Frauen, die um mich herum teils mit, teils ohne Partner saßen. Manche blätterten in Zeitschriften, andere schauten nur vor sich hin, oder beschäftigten sich mit ihren Handys. Ich horchte auf, als ich Elenas Stimme hörte. Was war den da los? Hoffentlich machte sie nicht wieder einen Aufstand. Hm, hörte sich nur genau so an. Ich stand auf und ging in Richtung Labor.

Teil 3 Herzblatt - Anna und Timo & FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt