Kapitel 3: Magisch.

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-"Wie ein Magnet ziehst du an und alle halten ihre Luft an."-

Einige Tage später saßen wir alle in einem Club, auch Marcella. Wir feierten meinen Geburtstag nach und mir war es absolut nicht Recht, dass sie dabei war, aber was sollte ich machen? Ich hatte Nico und Bella eingeladen und ihnen gesagt, sie könnten noch jemanden mitbringen. Das war richtig dumm von mir gewesen, denn ich hätte wissen müssen, dass sie sie im Schlepptau haben würden. Da ich mich ohnehin betrinken wollte und das Ziel hatte, nicht alleine nach Hause zu gehen, ignorierte ich sie einfach und versuchte, den Abend zu genießen. Schon als sie aufgetaucht war, hatte das meine Stimmung getrübt, denn ich wusste, dass sie mich wieder provozieren würde. Sie ließ keine Gelegenheit dafür aus. Seufzend goss ich mir ein Glas Wodka mit RedBull ein. Neben mir saßen Shpendi und Peter, die fleißig Stories auf ihren Accounts posteten. Um etwa 12 Uhr kam dann auch Tim nach, der mich mit einer Faust begrüßte und sich dann auf die Couch neben der unseren setzte. Sein Blick war starr auf Marcella gerichtet, irgendwie störte mich das aber. Er biss sich auf die Lippe, als sie anfing zu tanzen. Auch mir fiel es schwer meinen Blick von ihr abzuwenden, zum einen weil sie direkt vor mir tanzte, zum anderen weil sie ihre Hüften verdammt gut bewegen konnte. Das Outfit, das sie trug, war ein enges schlichtes Kleid, dazu eine schwarze Cap und weiße Turnschuhe. Sie brachte nicht nur mich damit um den Verstand, sondern auch jeden anderen Kerl der an ihr vorbeiging. "Sicher, dass du sie nicht vögeln willst?", riss mich Peters Stimme aus meiner Starre. "Was?", fragte ich verwirrt. "Alter, du hast ihr jetzt volle fünf Minuten auf den Arsch gestarrt.", lachte er. "Ich will einfach nur, dass sie verschwindet.", erwiderte ich gereizt. "Wenn du weiter nichts tust, macht sie das auch und zwar mit ihm.", informierte er mich und zeigte dabei auf einen Kerl, der nun mit ihr tanzte. Mein Blut fing an zu kochen. Warum zum Teufel machte mich das jetzt wütend? Als die beiden dann nach draußen verschwanden, überkam mich plötzlich das Bedürfnis nach einer Zigarette. "Bin eine rauchen.", sagte ich, bevor ich von der Couch aufstand.

Draußen stand ich direkt neben dem Eingang. Marcella saß mit ihrem Typen nur wenige Meter neben mir auf einer Treppe, die zu einem Haus führte. Ich versuchte krampfhaft nicht zu den Beiden zu sehen. Erstens widerte mich der Gedanke an, dass sich überhaupt irgendjemand um den Finger von ihr wickeln ließ, zweitens ertrug ich diesen Anblick einfach nicht. Eins muss man ihr lassen, flirten konnte sie und sie wusste auch ganz genau, welche Wirkung ihre Kurven hatten. In Rekordzeit rauchte ich die Zigarette, trat sie aus und ging wieder nach drinnen. Mit jeder Minute, in der sie mit diesem Typen draußen war, wurde meine Laune schlechter. "Was'n mit dir los?", fragte Nico lallend, als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte. "Warum habt ihr sie mitgebracht?", stellte ich die Gegenfrage. Das dämliche Grinsen, das er im Gesicht hatte, verschwand langsam. "Chill, ich hab ja immer noch die Hoffnung, dass ihr euch irgendwann mal versteht. Ihr seid euch so verdammt ähnlich.", erklärte er und legte dabei seinen Arm um meine Schulter. "Das wird niemals passieren!", antwortete ich schroff. Niedergeschlagen nickte Nico und gesellte sich dann wieder zu seiner Freundin. Danach ging alles irgendwie den Bach runter. Ich kippte einen Kurzen nach dem anderen, bis ich nicht einmal mehr gerade stehen konnte. Dank des Alkohols hatte ich Spaß und quatschte sogar ein paar Frauen an. "Saschaaaa, hast du noch Kippen?", hörte ich, als ich später dann beim Rauchen stand. Marcella lallte und kam torkelnd auf mich zu. "Nein.", log ich. "Lüg mich nicht an, Cariño (Süßer).", sagte sie, als sie bei mir ankam. Was zum Teufel bedeutete das? Ich dachte es wäre wieder eine Beleidigung gewesen und deswegen verdrehte ich meine Augen und kramte genervt meine Zigaretten aus der Hosentasche. "Brauchst du Feuer auch?", schnauzte ich sie an. "Was ist dir denn für 'ne Laus über die Leber gelaufen?", antwortete sie lachend. "Boah, Marcella, verpiss dich doch einfach.", sagte ich darauf, schnippte meine Kippe weg und ging nach drinnen. Ich konnte nicht mehr hören, was sie darauf geantwortet hatte und es hatte mich auch nicht interessiert.

Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett auf. Nachdem ich Marcella angeschnauzt hatte, hatte ich so viel getrunken, dass ich mich an kaum noch etwas erinnerte. Neben mir bewegte sich etwas im Bett. Verwirrt sah ich nach rechts, wo sich eine Blondine gerade umdrehte. Anscheinend hatte ich doch noch jemanden mit nach Hause genommen, denn wir waren beide nackt. Bevor ich duschen ging, sah ich auf mein Handy. Ich hatte eine Nachricht von Nico und mehrere in unserem Gruppenchat.

Lazo 🇬🇷

Dude, hast du sie geknallt?

Glaub schon, weiß nicht mehr viel von gestern.

Ja nice!

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Die Kernbehinderten 🤪

Gabel 🍴: Digga, wie heftig war das bitte gestern?! 🎉

Pietro 🇮🇹: Hat irgendjemand meine Rolex gesehen?

Shpendiboy 🤦🏼‍♂️: Ich glaub Marcella hat sie.

Bitch 🤮: Du hast sie mir gegeben, weil sie nicht kaputt gehen sollte

Yo, ist gut eskaliert gestern

Lazo 🇬🇷: Gebuttert hat er auch noch eine 😋

Bitch 🤮: Wer würde den denn freiwillig vögeln? 😂

Lazo 🇬🇷: Du hast ihn gestern Cariño genannt

Bitch 🤮: Hab ich das?

Hast du.

Pietro 🇮🇹: Was heißt'n das?

Lazo 🇬🇷: Süßer

Bitch 🤮: 🤮

Pietro 🇮🇹: Apropos gebuttert... Marcella, hast du den Kerl eigentlich auch mitgenommen?

Bitch 🤮: Eine Lady genießt und schweigt! 💁🏻

Du, ne Lady?

Trollfrau passt wohl eher.

Bitch 🤮: Neidisch, Cariño?

Shpendiboy 🤦🏼‍♂️: Jetzt geht das schon wieder los.

Gabel 🍴: Oh, bitte nicht. 🤦🏻‍♀️

Worauf sollte ich bitte neidisch sein, hoe? Und hör auf mich so zu nennen!

Bitch 🤮: Dass nicht du derjenige in meinem Bett warst vielleicht, Cariño

😂😂😂😂

Ich wäre lieber lachend in 'ne Kreissäge gelaufen, als in deinem Bett aufzuwachen. 😂😂

Was zum Teufel? Marcella hatte mich einmal nicht Idiot, Arsch oder Spast genannt, also muss sie echt hart betrunken gewesen sein. War das jetzt ihrer neue Art, mich auf die Palme zu bringen? Beleidigungen hatten mich weniger gestört, als "Süßer" von ihr genannt zu werden. Bei dem Gedanken, wie sie es aussprach, drehte sich mir der Magen um, aber gleichzeitig fand ich es irgendwie erregend. Ich hasste diese Frau und trotzdem schaffte sie es, dass ich in der Dusche an ihre Bikinifotos dachte. Langsam fragte ich mich, ob ich nicht doch meinen Verstand verlor.

Soltera. (UnsympathischTV)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt