Willkommen in der Hölle

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Der Transporter ruckelte die ganze Zeit. Man konnte nicht mal schlafen, was ich eigentlich benötigte. "Um zwei Uhr in der Früh aufstehen. Das muss ich mir erst noch angewöhnen.", dachte ich mir. "Hey, du im Mantel.", rief mir jemand zu, "Hast du zufällig ne Kippe?", hörte ich die Stimme fragen. "Nein, ich rauche nicht. Warum frägst du?" Mich interessiert die Antwort. "So wie du aussiehst, müsstest du extrem starker Raucher oder bist in einen Berg aus Asche gefallen.", sagte er spöttisch. Ich spürte wie meine Hand an eine der beiden schwarzen Desert Eagels wanderte, doch unterließ den Versuch, den Trottel einfach zu erschießen. Ich durfte nicht zu sehr auffallen. "Hey, Aschgesicht! Wo findet man den solche Typen wie dich? Im Aschenbecher?", kam die Frage. Ich blieb ganz ruhig sitzen. " Das dauert nicht mehr lange. Dann darf ich sie erschießen.", ging es mir durch den Kopf. Ich fing leise an zu singen: " I am the ghost in the shadows

I am the fear of the dark

I am the murderer of apathy, an angel that's fallen

I am the psycho, the sinner

I am what you can't escape

I am the splinter underneath your skin.

I am a monster."

"Du kannst gut singen.", meinte Anne. "Danke. Ich versuche so gut wie möglich zu sein.", antwortete ich lächelnd. Sie lachte und fragte: "Kennst du dieses Lied?

So gather ye demons

It seems it's your day

I sin but I've paid more than ten thousand graves

And though we're the damned

We're so far from alone

We'll bury the hatchet inside of their skulls." Ich blickte sie lange an. " Ja, ich kenne es. Woher kennst du dieses Lied?", fragte ich sehr überrascht. "Bitte, lass sie es nicht gewesen sein, die mir damals gesungen hat." Ich flehte geistig, aber ließ mir nichts anmerken. "Ich habe es irgendwo mal gehört und fande es so schön.", sagte sie lächelnd. "Man, man, man. Einfach mal hoffen.", dachte ich, während der Transporter weitertuckerte.

Mitten in der Nacht kamen wir in Death Valley an. Ich spürte, wie mein Körper langsam wieder aufwachte. "Man war das ein Tripp. Und mit dem Ding müssen wir nachhause? Da lauf ich ja lieber!", sagte Nightwing zu mir. "Das wird nicht möglich sein. Nur wenige überleben diese Hölle. Und der Rest kommt halb wahnsinnig zurück.", flüsterte Anne. Ich blickte in die brennende Stadt. "Das sollen die Rebellen getan haben? Die sind doch nicht so gut ausgerüstet.", wunderte ich mich. "Du glaubst, dass war wer anderes?", fragten Nightwing und Anne. "Das ist nur eine Vermutung.", sagte ich leise. "Komm. Egal. Wir finden das raus. Lass uns erstmal noch ne Runde schlafen.", meinte Nightwing gähnend. "Gute Idee.", stimmte ihm Anne zu. Wir schlugen unser großes Zelt auf und legten uns nochmal für ein paar Stunden schlafen.

"Klick, klack", hörte ich und spürte, wie mir eine Pistole an den Kopf gehalten wurde. "Wach auf, Aschmann. Heute ist dein letzter Tag.", hörte ich eine Stimme lachen. " So muss ich immer geweckt werden, dann hab ich gleich ein Workout!", sagte ich und schnappte mir die Hand von dem Angreifer und brach sie, damit er die Waffe fallen ließ. Der Druck der Waffe ließ nach und ich warf den Unbekannten von mir runter und hielt ihm die Waffe gegen den Kopf. "Morgen Sweatheart.", sagte ich lächelnd, bevor ich abdrückte und die anderen weckte. "Wow, was ist den hier los?", fragte Nightwing überrascht. "Wenn muss ich erschießen?", fragte Anne. "Niemanden mehr. Es hat sich erledigt. Das war nur einer der Typen von heute früh. Scheinbar gibt es hier keine Gesetze mehr.", antwortete ich leise und bedacht. Unauffällig wie möglich zog ich die Leiche aus dem Zelt und warf sie in eine Schlucht hinunter. Danach ging ich zurück, um einen Auftrag anzunehmen. Ich dachte jedenfalls, dass es sowas gab, statt dessen sagte mir der Truppenbefehlshaber, dass wir uns selber Ziele suchen sollten. "Eigentlich ist das gut für mich. So kann ich leichter Kontakt zu den Rebellen aufbauen." Zu mir kamen Anne und Night, mit Rouge in Begleitung. " Was machen wir? Sinnlos auf andere schießen?", fragte Anne, die ein Sturmgewehr bei sich hatte. "Entweder das oder wir gehen in diese Stadt dort hinten." Ich zeigte auf einen Ort, der zehn Kilometer von uns entfernt war. "Ohne mich.", erwiderte Rouge, "Das die Hochburg der Rebellen. Da kommen wir nie rein oder raus." Er verschwand ohne ein weiteres Wort zu sagen. "Ich komm mit. Lass uns in die 'Stadt ohne Wiederkehr' gehen.", meinte Night lachend, "Bist du dabei Anne?" "Worauf du dich verlassen kannst.", antwortete sie lächelnd.

Wir wanderten, ohne unsere Waffen, Richtung Lemontie. "Erzähl mal was aus deinem Leben.", schlug Anne mir mit einem Zwinkern vor. "Mach das. Wir wissen bisher noch nicht viel über dich.", fügte Nightwing hinzu. "Nagut, wenn ihr unbedingt wollt.", fing ich an, "Ich wurde vor 22 Jahren in der kleinen Stadt Fürstenfeldbruck geboren, als Einzelkind. Meine Eltern waren Frisurin und Koch. In den ersten neun Jahren meines Lebens hatte ich die schönste Zeit, doch dann ging es bergabwärts. Ich musste die Schule wechseln. Dort wurde ich allen geärgert oder ignoriert. Nur ein Mädchen namens Sabrina interessierte sich für mich. Wir wurden schnell Freunde und unternahmen viel zusammen. Doch eines Tages passierte etwas unvorhergesehenes. Ich wollte einem kleinen Jungen seinen Ball vom Dach holen, rutschte aus und schlug hart auf den Boden auf. Ich war 3 Minuten tot und dort traf ich zum ersten Mal Mors." Sie blickten mich verdutzt an, als hätten sie einen Geist gesehen. "Du kennst Mors?", konnte ich auf ihren Gesichtern lesen. "Es war Zufall. Ich tat einige Monate etwas mit ihm, und dann verschwand er spurlos. Ich wurde wieder zum Opfer, bis er eines Tages kam, um mich auszubilden." Ich dachte immer, mehr als baff würde nicht gehen, aber meine Begleiter konnten es toppen. Ihre Kinnladen waren wie bei einem Bagger am Boden, ihre Augen groß wie Essteller. "Seit ihr so überrascht?", fragte ich, die Antwort eigentlich wissend. "Warte. Wow, wow, wow, Großer. Ich war ein guter Freund von Mors und ich weiß nur von einem Schüler, den er jeh hatte. Doch Raven ist tot. Vor fünf Jahren gestorben. Also, wer bist du wirklich?!", fragte Nightwing mit einem ernsten Ton. "Puhh, wie soll ich das erklären? Also, ich gebe es zu. Ich bin Raven. Frag mich bitte nicht, wieso ich wieder lebe. Ich weiß es selber nicht.", versuchte ich zu sagen, als mich Night stürmisch umarmte. " Du alter Hund. Wie hast du das geschafft?", weinte er vor Freude. Ich umarmte ihn. "Nicht weinen. Nicht wegen mir.", meinte ich flüsternd. Mir fiel auf, dass Anne lächelnd da stand. Nightwing ließ mich los und ging lächelnd voran, während ich neben Anne weiter her ging. "Du wusstest es die ganze Zeit, oder?" Sie sagte nicht und lächelte nur. "War es sie, die das Lied damals gesungen hat? Es könnte sein, aber die Stimme. Nein die Stimme war anders. Sie hatte nicht gesungen."

Wir gingen ganz entspannt, als auf einmal der Boden explodierte. "Was zur Hölle?!", schrie ich. "Atilleriefeuer!", rief Anne, "LAUFT EINFACH!" Nightwing lief los und verwandelte sich in einen Blitz. Anne verwandelte sich in Sand u d floss vor mir weg. Und ich? Ich stand irritiert da, weil ich mich an nicht erinnerte. "Fuck, fuck, fuck. Einfach laufen, nur schnell weg von hier.", schoss es mir durch den Kopf. In dem Versuch, den ganzen Geschossen auszuweichen, hörte ich etwas, dass sich sehr nach einem Truppentransporter anhörte. Nur viel lauter. Mein Blick suchte nach der Maschinerie, die den Krach erzeugte. Dort bewegte eine Art Raupenfahrzeug, die eine drehbaren Aufsatz hatte, der mit einem großkalibrigen Schussrohr ausgestattet war. Er rollte direkt auf mich zu und durch einen Lautsprecher hörte ich eine Stimme: "Sofort hinknien oder wir eröffnen das Feuer!" "Hab ihr das nicht schon?", schrie ich. Eine Luke ging auf und eine vermummte Gestalt stieg aus. "Halt einfach die Klappe!", schnauzte sie mich an und schlug mir mit dem Schaft ihres Gewehrs gegen den Kopf, sodass ich bewusstlos umfiel.

Die Rebellen des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt