Kapitel 25 - Geständnisse

893 39 0
                                    

Wir saßen im Auto. Ab und zu sah Luke prüfend zu mir, weil ich so still war. Aber ich dachte nur nach. Über das was gerade geschehen war.

"Ich weiß, du willst es mir aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht erzählen was passiert ist, aber vielleicht fühlst du dich danach besser.", sagte er sanft und ich konnte die Besorgnis aus seinen Worten heraushören.

"Jenny spinnt einfach.", erwiderte ich.

Er lachte. "Ja, sie kann echt anstrengend sein."

"Und echt biestig.", fügte ich finster hinzu.

"Warum war sie denn so zickig?"

Ich zuckte meine Schultern. "Keine Ahnung, sie ist der Meinung ich bin der Grund warum ihr nicht mehr zusammen seid."

Luke sagte nichts. Ich sah zu ihm und er sah sturr geradeaus auf die Straße.

"Ich bin doch nicht der Grund, oder?", fragte ich leise.

Er sah mich an und ich sah die Verwirrung in seinem Blick. Es quälte ihn.

"Ich weiß es nicht. Eigentlich hatte Nancy mich dazu gedrängt, aber du spielst auch eine Rolle in der Geschichte. Dadurch das wir mehr Zeit verbracht haben, hab ich sie vernachlässigt. Und als du herausgefunden hattest, dass ich ne Freundin hab und du dann so wütend rausgestürmt bist, da fand ich es sei das einzig richtige die Dinge in Ordnung zu bringen.", erklärte er.

"Also mit ihr Schluss zu machen?"

Er schwieg kurz, anscheinend dachte er nach. "Ja. Ich wollte nicht mehr das du sauer bist, weil ich ne Freundin habe, an der mir eh nichts liegt. Ich dachte, so verzeihst du mir eher."

"Ja das macht Sinn.", murmelte ich. "An wem liegt dir eigentlich was?"

Er sah mich nur an und sagte nichts.

Okay. Keine Antwort ist auch ne Antwort, oder?

Doch ein paar Minuten darauf hielt er irgendwo am Straßenrand.

"Luke...?", fing ich an.

"Ich sollte ehrlich zu dir sein.", unterbrach er mich.

Mit großen Augen sah ich ihn an. Was kam denn jetzt?  Und warum pochte mein Herz plötzlich schneller?

Er schloss seine Augen und atmete einmal tief und aus, dann blickte er direkt in meine Augen.

Sofort schlug mein Herz noch schneller.

"Die einzige Person, an der mir was liegt bist du.", sagte er und lächelte leicht. "Und ehrlich gesagt, ist diese Freundschaftssache zum kotzen. Nicht falsch verstehen, aber ich denke ich kann das einfach nicht mehr länger durchziehen."

"Ja, ich kann das auch nicht mehr.", erwiderte ich und schluckte.

Er sprach weiter: "Du hast was an dir was mich so fasziniert, oder eher gesagt so fesselt. Das war bei keinem anderen Mädchen bisher so. Alle anderen haben mich nur genervt und ich wollte sie so schnell wie möglich wieder loswerden. Aber bei dir...am liebsten würde ich jede verdammte Sekunde bei dir sein."

"Wow.", machte ich staunend und gerührt. "Seit wann denkst du so?"

"Seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe.", sagte er sanft.

Ich weiß, jedes andere Mädchen wäre jetzt dahingeschmolzen und hätte sich an ihn gekuschelt (sofern das im Auto möglich ist) und ihm ihre Liebe gestanden.

Tja, und ich? Ich fing an zu lachen.

"Was ist so lustig?", er hob seine Augenbrauen.

"Weil das so eine Ironie des Schicksals ist.", lachte ich. "Ich hab dich beim ersten Mal nicht gemocht. Überhaupt Typen wie dich."

Luke grinste nun ebenfalls. "Ich weiß. Du warst echt sauer, dass ich Elisa mitrauchen lassen habe."

Ich nickte. "Ja, das war ich echt. Du warst irgendwie abstoßend und anziehend zugleich."

"Und du warst echt fesselnd.", entgegnete er. "Du hast mich angesehen und in deinen Augen spiegelte sich der blinde Hass. Obwohl wir uns zuvor noch nie begegnet sind."

"Warum war ich so fesselnd?", fragte ich neugierig.

"Ganz einfach, weil du nicht gleich wie alle anderen Mädchen mich angeschmachtet hast. Das war echt mal ne interessante Abwechslung."

Wir lachten, doch dann wurde ich wieder ernst. "Wie geht's jetzt weiter? Freundschaft wollen wir beide nicht, also was machen wir jetzt?"

"Ich bin dafür das wir erstmal das von letztem Samstag wiederholen.", murmelte er verführerisch und beugte sich zu mir.

Stumm sahen wir uns in die Augen und die Spannung knisterte extrem.

In meinem Bauch flogen tausend Schmetterlinge aufeinmal und mein Herz drohte vor dem Stillstand.

Dann küsste er mich.

Ich schloss meine Augen und es war als würde in mir drinnen ein Feuerwerk explodieren.

Er zog mich näher zu sich und presste seine Lippen leidenschaftlicher gegen meine.

Ich hoffte, dass es niemals wieder aufhören würde, doch irgendwann löste er sich von mir und sah auf sein Handy.

"Wie wärs mit Kino?", grinste er.

"Gute Idee.", stimmte ich zu und ordnete meine Frisur. "Welcher Film?"

"Egal."

Ich grinste ebenfalls. Mir war klar, dass es hier weniger um den Film ging als um zweistündiges Rumgeknutsche.

"Dann los.", sagte ich und er startete den Wagen. 

Ich glaube, ich hatte mich noch nie so sehr auf Kino gefreut.

Bad Boys do it betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt