Kapitel 38 - Es geht weiter

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"There's nothing like us,

There's nothing like you and me

Together through the Storm..."

sang ich vor mich hin als ich die Schule betrat. Es sollte mich beruhigen. Zudem erinnerte es mich an Luke.

Ein Gefühl der Sicherheit konnte mir jetzt nicht schaden. Im Gegenteil!

Ich betrat den Klassenraum und sah bereits Elisa dort sitzen. Sie sah aus wie ich mich fühlte.

"Hey, wie geht's?", fragte ich mitfühlend.

Sie zuckte ihre Schultern. "Geht schon."

Ich setzte mich neben sie. "Ich hab Angst, dass er hier auftaucht.", murmelte ich leise.

Sie nickte verständnisvoll. "Ich auch."

Der Unterricht begann und wieder einmal konnte ich mich nicht konzentrieren. Elisa sah auch nicht so aus als würde sie dem Unterricht sonderlich folgen.

Den nächsten Kurs hatten wir wieder gemeinsam und wir gingen erst kurz vorm Klingelzeichen rein, aus Angst dort Ben sitzen zu sehen. Denn diesen Kurs hatten wir gemeinsam mit ihm.

Normalerweise.

Aber als wir den Raum betraten war sein Platz leer und wir atmeten erleichtert auf.

"Er taucht heute nicht mehr auf, ganz sicher.", lächelte Elisa und die Anspannung fiel von ihr ab.

Meine auch.

Den restlichen Schultag fühlten wir uns besser und machten uns keine Sorgen mehr.

"Luke holt uns heute ab.", eröffnete ich Elisa beim Essen in der Cantine.

"Okay.", nickte sie und ich verschwieg das Nicolas mit bei sein würde. Das sollte eine Überraschung bleiben.

"Wollen wir die letzte Stunde schwänzen?", fragte mich Elisa.

"Ich weiß nicht, ich soll hier aber auf Luke warten...", erwiderte ich.

"Wir können ja zum Café und er holt uns von dort ab?", schlug sie vor und ich nickte.

Warum eigentlich nicht?

Wir schwänzten also wirklich und Elisa lief übermütig vor. Sie freute sich anscheinend.

"Warte, ich muss Luke kurz noch simsen.", rief ich ihr hinterher.

Amy: Wir laufen zum Café, holst du uns von dort ab?  :*

Luke: Wo seid ihr gerade?!?!

Amy: Wir laufen gerade dahin. Warum? O.o

Luke: Verdammt, Amy, lauft zurück zur Schule!  Ben ist doch freigelassen worden!

Ich komm sofort zu euch!!!

Scheiße. Er war wieder frei? Und warum klang er so besorgt?!

"Eli, wir müssen sofort wieder zurück! Ben ist nicht mehr auf der Wache!", rief ich zitternd.

Sie blieb erschrocken stehen. "Was?"

Plötzlich realisierte ich das sie mitten auf der Straße stand.

Und es näherte sich ein Auto.

Zu meinem Entsetzen verlangsamte es seine Geschwindigkeit nicht.

"Eli, komm her!", brüllte ich doch sie sah verwirrt zu Seite und erblickte mit großen Augen das Auto.

Ich wollte zu ihr und sie wegziehen, anscheinend war sie gelähmt vor Schock, doch es war zu spät.

Das Auto erwischte sie und sie wurde durch die Luft gewirbelt, bis sie schließlich hart auf dem Boden landete.

"Neeeiiin!", brüllte ich verzweifelt und erhaschte noch einen letzten Blick auf das Auto.

Im Auto drinnen saß ein vergnügter Ben und lachte. Doch ebenso schnell wie er da war, war er auch wieder weg.

Ich rannte schnell zu Elisa und hielt mir entsetzt eine Hand vor dem Mund.

Sie lag blutüberströmt auf der Straße. Ihre Augen waren geschlossen.

"Eli?!", rief ich verzweifelt und versuchte ihren Puls zu fühlen, doch er war nur sehr schwach.

Zitternd rief ich einen Krankenwagen und wandte mich wieder Elisa zu. Sie war bewusstlos und sah komisch verrenkt aus.

Übelkeit stieg in mir auf, aber ich ignorierte es.

"Eli!?", weinte ich und schüttelte sie sanft, doch sie rührte sich nicht, da sie ja bewusstlos war.

So saß ich weinend vor ihr mitten auf der Straße bis der Krankenwagen kam und mich ein Sanitäter zur Seite zog.

"Es wird alles gut, wir kümmern uns jetzt um sie.", versuchte er mich zu beruhigen, doch ich ignorierte ihn und sah nur auf Elisa. Sie wurde auf eine Trage gehoben und in den Krankenwagen geschoben.

Plötzlich umarmte mich jemand von hinten und als ich mich umdrehte sah ich, dass es Luke war.

"Er hat sie überfahren!", schluchzte ich und er zog mich an sich.

"Wir haben leider keine Beweise.", murmelte er finster.

Der Krankenwagen fuhr weg und jetzt waren nur noch Luke und ich übrig.

Weinend lag ich in seinen Armen.

Plötzlich vibrierte mein Handy.

Ben: Elisa war erst der Anfang...

Erschrocken starrte ich aufs Handy und gab es wortlos an Luke weiter.

Auch er weitete seine Augen und gab es mir wieder.

Stumm sahen wir uns an.

Wer war als nächstes dran?

Bad Boys do it betterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt