• Two: You're a good Liar, you know? •

1.8K 98 13
                                    

Ich sah ihn einfach nur an. Ich konnte meiner Kehle kein einziges Wort entlocken. Er war größer geworden, muskulöser. In seinen Augen befand sich noch das gleiche Braun wie vor zwei Jahren. Ich musste mich anstrengen um mich davon lösen zu können. Ihm schien es jedoch nicht anders zu gehen. Allerdings hatte er sich scheinbar besser unter Kontrolle als ich. "Hör zu, Lily. Ich hab keine Zeit für ein Schwätzchen. Nikki bekommt da drin grade meinen Sohn, also-.." Hatte ich mich verhört oder hatte er tatsächlich den Namen Nikki benutzt? "Warte warte warte, Nikki?" "Du hast schon richtig gehört. Wenn du jetzt so freundlich wärst und mich in Ruhe lässt. Das hast du ja die letzten zwei Jahre auch ganz gut hinbekommen." Und damit verschwand er.

Ich lehnte mich an die Wand an und atmete scharf aus. Es ging nicht in meinen Kopf rein, wie ich ihm so egal werden konnte und vor allem wie Nikki mich hintergangen hatte. Sie war meine beste Freundin und dann bekommt sie einfach so mit meiner ersten großen Liebe ein Kind? Ich war schrecklich enttäuscht von ihr. Auch wenn ich gegangen bin ist das definitiv ziemlich verwerflich. Wie konnte er all das hinter sich lassen? Habe ich ihm denn gar nichts bedeutet?

Kopfschüttelnd ging ich zurück an meinen Arbeitsplatz und versuchte mich zu konzentrieren. Es wollte beim besten Willen nicht klappen. Ich ließ meinen Kopf in meine Hände fallen und seufzte. Aus irgendeinem -mir unerklärlichen- Grund fing ich schrecklich an zu weinen. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Plötzlich strich eine Hand beruhigend meinen Rücken auf und ab. "Was ist denn passiert?" Ich erkannte Aarons stimme sofort. Ich antwortete nicht. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich schluchzte mehrere Male während Aaron mich in den Arm nahm. "W-Was machst du eigentlich h-hier?" Weinte ich. Ich blinzelte einige Tränen weg und hob meinen Kopf um ihn anzusehen. "Du hast dein Essen vergessen und ich dachte ich bring es dir vorbei. Aber ich hätte bei Weitem nicht erwartet dich so hier vorzufinden." Ich stieß ein kleines Lachen aus. Darum liebte ich Aaron. Er brachte mich einfach immer zum lachen. Doch das tat auch Justin. Manchmal wollte ich diese Stimme in meinem Kopf einfach ihr Schandmaul stopfen. Vermutlich weil ich einfach nicht wahr haben wollte, wie Recht sie eigentlich hatte.

"Dankeschön. Ich hatte gerade nur einen schlechten Moment. Mir geht's gut, ehrlich." Selbstverständlich war das eine Lüge. Eine Lüge die von größerem Ausmaß nicht hätte sein können. "Wirklich? Du weißt du kannst mir alles erzählen." "Ja, Aaron mir geht es gut. Und jetzt fahr wieder nach Hause und genieß' deine Freizeit." Ich lachte wischte die Tränen aus meinem Gesicht und schob ihn in Richtung Eingang. "Bis später, ich liebe dich." Er drückte mir einen langen Kuss auf die Lippen, der mich für einen Moment vergessen ließ, was hier eigentlich gerade geschehen war. "Ich liebe dich auch. Warte nicht auf mich." Und dann war er verschwunden.

"Du bist eine gute Lügnerin, weißt du?" Ich schreckte zusammen und drehte mich blitzschnell um. Justin stand mit verschränkten Armen vor mir. Ich blickte ihn ausdruckslos an. "Anscheinend warst du darin schon immer gut." Fügte er hinzu. "Justin, worauf willst du hinaus?" Seufzte ich. Es versetzte mir Stiche ins Herz, dass er mir soetwas unterstellte. "Ich muss ehrlich gestehen, du hast dir tatsächlich nichts anmerken lassen, als du einfach so verschwunden bist. Ohne ein weiteres Lebenszeichen von dir." Ich hörte den Hass und die Verachtung deutlich aus seiner Stimme heraus. Es reichte mir. Das er dachte ich hätte ihn angelogen, ging definitiv zu weit.

"Du denkst also, mir ist das leicht gefallen? Dich einfach so zu verlassen? Falls es dich interessiert, ich habe wochenlang in meinem Zimmer gesessen und geweint. Aber du scheinst ja ganz gut zurecht gekommen zu sein. Mit meiner besten Freundin an deiner Seite." Justin schnaubte verächtlich. "Soll das ein Witz sein? Nikki war für mich da. Es kann durchaus passieren, dass man sich in Menschen verliebt die einem gut tun." Nun war ich diejenige die ein Schnauben ausstieß. "Ich fasse es nicht. Sie war für dich da, natürlich. Aber immerhin hattest du jemanden der für dich da war." Ich schenkte ihm noch einen Blick, den ich selbst nicht deuten konnte. Allerdings war mir mehr als bewusst, dass meine Augen nur so vor Enttäuschung strotzen mussten. Ob sie nun Justin oder mir selbst galt, weiß ich nicht.

Ich setzte mich wieder hinter den Empfangstresen und widmete mich meiner Arbeit. Ich beobachtete, wie Justin mit einem Arzt redete und plötzlich schrecklich geschockt aussah, dann aber lächelte und nickte. Ich begann mich zu fragen, wie es wohl Alex damit ergangen sein muss, dass Nikki plötzlich mit Justin zusammen war, denn für mich schien es damals so, als hätte er sie wirklich sehr gemocht. Ich wollte mir noch einen Kaffee holen und lief dabei an Justin vorbei der plötzlich und unerwartet meinen Namen rief. Ich blieb stehen und drehte mich langsam um.

"Was? Wie oft willst du mir noch sagen, dass ich einen Fehler begangen habe? Danke aber das habe ich selbst in der Sekunde begriffen als ich die Entscheidung getroffen habe." Ich wollte weiter gehen doch Justin stand auf und hielt mich an meinem Oberarm fest. "Sag mir warum du gegangen bist, Lily." Forderte er. Ich konnte es ihm nicht sagen. Ich hatte zu große Angst, dass Demitri es herausfinden würde und einen von uns umbringt. "I-Ich kann nicht, Justin. Es tut mir leid. Aber ich kann dir sagen, dass es das Beste war. Nicht, weil ich dich nicht geliebt habe, sondern gerade weil ich dich geliebt habe. Herzlichen Glückwunsch übrigens. Ihr könnt stolz auf euren Sohn sein. Mach's gut, Justin." 

Ich entzog seiner Hand meinen Arm und verschwand mit gesenktem Kopf mach dem ich ihn noch einmal traurig angelächelt hatte.  Ich hörte noch, wie er meinen Namen rief doch ich tat mein Bestes um ihn zu ignorieren. Es war keine Arbeit mehr zu tun, also nahm ich einfach mein Handy hervor und scrollte ein bisschen durch mein Twitter Dashboard. Es jacket mich in den Fingern nachzusehen, was auf Nikki's Twitter so los war. Schneller als ich mich aufhalten konnte, gab ich ihren Namen ein. Ich scrollte ein wenig nach unten.

@Nikki_Morgan: Tolle Babyparty. Freue mich auf den kleinen Racker. Dankeschön @justinbieber @greta_havering @chazsomerz @ryanbutler @alex_havering

Alex schien es wohl doch nicht so weh getan zu haben, wie ich es mir gedacht hatte. Sie schienen alle glücklich zu sein. Vor allem Justin. Und das ist immerhin das, was ich von ihm verlangt habe als ich ihn verlassen habe.

______________________________

So..Wer von euch hat das erwartet? :D

Schreibt mir doch in die Kommentare, was ihr davon haltet. Ich kann euch sagen, es kommt nichts so wie ihr es erwarten werdet. Ich hoffe zumindest, dass ihr das nicht erwartet :D

Das war's erstmal von mir,  wir lesen uns im nächsten Kapitel :)

MUCH LOVE ~ Adriana_Lover ♥

Behind The Broken HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt