Neece 2

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"Hatten wir Sex?", fragte die männliche Präsenz neben mir. Er gähnte verschlafen, während ich meine wegen Schlafmangels brennenden Augenlider versuchte aufzureissen.

"Yo, keine Ahnung, aber da", ich zeigte auf den Boden, "liegt ein benutztes Kondom."

"Scheiße", kam schmunzelnd von ihm zurück.

"Wasn?", hakte ich locker nach.

"Nix. Ich war nur noch nie so besoffen.", erklärte er lachend.

"Ah. Ich würde ja jetzt gerne sagen 'Ich auch nicht' aber dann müsste ich lügen", antwortete ich während ich mir meine Brille aufzog.

"Wieso? Wieviel Mal biste schon?"

"Keine Ahnung, ich zähl da nicht mit, aber du bist der achte. Ich schlepp ned jedesmal nen Neuen ab, freu dich.", neckte ich ihn,"Ich wüsste nicht, warum die Leute mich anziehend finden sollten. Ich meine ich kenne keinen Typen der auf Mukkis steht, aber irgendwie scheint's doch noch welche zu geben haha.", gab ich hinzu, während ich über ihn drüberstieg um Klamotten vom Boden auf zufischen und mich anzuziehen.

"Joah kann sein. Hörst du das öfter?"

"Ja ständig. Und vorallem: Zu männlich", erzählte ich ihm während ich mir mein Oberteil überstreifte.

"Okay. Krass."

"Ahja stimmt ja auch, also ich mein halt. Titten gibts bei mir wenig. Und ich glaub wenn ichn Typ wäre hätte ich auch kein Bock drauf eine zu ficken, die so aussieht als hätte sie mehr Testosteron als man selbst oder nicht?", gab ich selbstironisch von mir.

"Also ich find nicht dass du so krass aufgepumpt aussiehst, weil ich meine beim Sex spannst du ja auch ned immer an oder?", antwortete er gelassen und schaute mich an.

"Ja stimmt auch wieder.", stimmte ich ihm zu, während ich über ihn drüberstieg um aus dem Bett zu kommen. "Naja, war cool, man sieht sich bestimmt noch irgendwann mal.... eeeehh....."

"James.", half er mir grinsend auf die sprünge.

"Ja genau. Uuuh du heisst wie mein Ex. Geil!"

Als ich fertig angezogen war, stellte ich mich vor ihn an die Bettkante. "Joah. Ich find raus wa? Bleib liegen man. Coole Sache. Auch wenn ich mich nicht mal mehr im geringsten dran erinnern kann, wie der Sex war. Chillig.", fing ich an zu reden und boxte dem nackten, zugedeckten James vor mir, freundschaftlich auf die Schulter.

"Ich mich auch nicht.", stimmte er mir zu. "Du findest raus?"

"Jup!", gab ich freudig zurück, verabschiedete mich von ihm und lief aus dem Hotelzimmer.

Auf der Straße bog ich noch beim Bäcker ein und holte mir einen Kaffee und etwas zu essen. Es war erst 10 Uhr morgens, aber ich hatte schon 21 Nachrichten in 5 Chats, als ich auf mein Handy schaute. Und dazu nur noch 20% Akku. Das hieß ich hatte mindestens noch drei Stunden Zeit bevor es ausging.

So lang hatte ich aber garnicht vorgeplant. Ich las mir also die 21 Nachrichten durch von verschiedenen Menschen, die mich erst nett, dann besorgt und dann wütend fragten, wo ich war oder wss los sei. Echt mal Leute, mitlerweile könnte man's auch mal gecheckt haben beim achten Dude nach Jacob, dass ich höchstwahrscheinlich nicht gestört werden wollte. Vielleicht war ich auch einfach zu besoffen um zu antworten.

"Nix, komm gleich nach Hause.", sendete ich als Broadcast raus und steckte mein Handy weg. Eine Weile lief ich noch herum, und genoss das sonnige, frische Frühlingswetter. Wir hatten März, und die ersten Blüten fingen an zu blühen. Die ersten Bäume wurden grün, und alles erwachte langsam zum Leben. Naja, so weit es halt geht wenn man in Hannover ist, wa?