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Als ich in seine Wohnung durfte, suchte ich direkt das Schlafzimmer auf und pflanzte mich wie ein Seestern aufs Bett.

"Also ich hab leider keine Matratze oder sowas... Das heisst du müsstest auf der Couch schlafen.", meinte er vorsichtig, als wäre es sehr wichtig mich zu nicht zu verärgern. Ich schien wohl besoffen für ihm uneinschätzbar zu sein.
"Mach mal das Licht aus und komm her.", forderte ich ihn auf, während ich zur Seit rollte und aufs Bett klopfte. "Ich will nicht quer über den ganzen Raum schreien, um mit dir zu labern."

Zögernd machte er das Licht aus und bewegte sich tatsächlich aufs Bett.
Als er an der Bettkante saß, riss ich ihn zu mir herunter und kuschelte ihn fest von hinten während ich "Haaaaaaa! Jetzt kannst du nicht mehr wegrennnen" rief.

Er erschreckte sich, zuckte zusammen und hörte auf zu atmen. Sein Körper spannte sich an, während ich ihn festhielt.
Als ich das bemerkte, war 'Besoffen-Neece' für einen Moment lang weg und erkannte den "Ernst der Lage".
Naja, so weit es eben möglich war. Denn verstehen konnte ich es ja immernoch nicht, weil der mir ja nichts sagt.

Ich ließ etwas locker, woraufhin er zwar atmete aber immernoch zusammengekauert und angespannt vor mir lag. Ich rückte dichter ran und fing an beruhigend über seine, sehr muskulöse Brust, vor allem weil er wirklich alles angespannt hat, zu streicheln.
Als ich mich an seinen Rücken kuschelte, merkte wie er langsam entspannte.
"Bin ich wirklich so schlimm?", wollte ich wissen.
"Ich tu dir nichts Tim.", raunte ich ihm liebevoll zu. "Ich bin nur sehr kuschelig, wenn ich gesoffen hab."
Nach dem sich seine Atmung beruhigt hatte, fing er an zu sprechen:
"Hast toll getanzt heute.", sprach er leise. Vollkommen off-topic aber besser als garnichts.
"Du warst da?!", fragte ich ungläubig.
"Ja.", sagte er, "Ich wollte eigentlich noch mit dir reden, aber hab mich dann doch nicht getraut."

"Warum nicht?!"

"Keine Ahnung, du bist dann mit deinem Freund hinter der Bühne verschwunden, und ich wollte euch nicht stören."

Ich musste etwas lachen. "AAAAAAAAAAAAAHHHH! Er ist nicht mein Freeeeeeeuuuund, nur ein guter Freund.", klagte ich laut. "Warum denkt das immer jeder?!"

"Willst du mich verarschen? So wie ihr auf der Bühne abgegangen seid, wer soll da nicht denken, dass da was läuft", gab Tim etwas aufgebracht wieder zurück, als er sich kurz nach hinten drehte um mich ungläubig anzuschauen.

"Danke.", raunte ich ihm zu und küsste seinen Nacken, woraufhin er nach Luft schnappte. "Aber man könnte doch genau so von uns jetzt behaupten, dass da was läuft. Aber da läuft doch auch nichts außer dass ich besoffen bin oder?", fragte ich schelmisch grinsend nach, was er natürlich nicht sehen konnte.

Keine Antwort von ihm außer ein Schulterzucken.
"Guck du hast jetzt schon fast zehn Minuten kuscheln überstanden, zu deiner Belohnung, werd ich dich jetzt loslassen. Yeeeeeey. ", sagte ich freudig

"Nein!", platzte es aus ihm heraus
"Ich meine... ja wenn du willst, mach ruhig."

"Aaaaha. Da will also jemand gekuschelt werden.", sprach ich wie eine Oma zu ihrem Enkel, eine besoffene Oma, und drückte ihn noch fester.

"Siehst du. So schlimm bin ich doch garnicht. Brauchst nicht immer weg zu rennen. Und jetzt mal ohne Vodka, ohne alles Beschwippste: Du kannst immer zu mir kommen und dich knuddeln lassen ja? Und du kannst dich immer auskotzen bei mir. Also auch wörtlich, weil im Endeffekt mach ich das ja auch grade. Nur dass ich nicht kotze. Weil du bist Tim, und ich bin Neece, und wir haben beide einsilbige Vornamen, und einsilbige-Namen-Menschen halten zusammen. Alles klar? Und außerdem dachte ich wir wären Freunde. Und mit Freunden habe ich sowieso keine Berührungsängste. Aber naja", ich gab ihn nochmal einen Kuss, aber dieses mal auf die Wange, und vergrub meinen Kopf anschließend in seinem Nacken, "Gute Nacht Lieblingstim", meinte ich noch verschlafen, und schlief ein als ich ihn leise "Gute Nacht, habe murmeln hören.

Neece 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt