Wenn die Maske fällt

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POV Jody:

-,, Ich will deine Hände sehen!'', schrie er mir von hinten zu.

Ich konnte ihn nicht sehen, also hob ich langsam meine Arme hoch in die Luft und drehte mich vorsichtig um. Meine beiden Waffen waren im Waffenholster. Wenn etwas passieren würde, müsste ich schnell reagieren. Das könnte ja ein Spaß werden, dachte ich mir und starrte den Mann feindselig an.

,, Ganz ruhig Püppchen! Nicht so böse!'' rief der Fremde mir lachend zu.

Im schwachen Mondlicht konnte ich erkennen, wie er eine Schrotflinte in den Händen hielt und auf mich zielte. Ein Schuss und ich wäre also Goudakäse. Von allen Richtungen bemerkte ich nun leises Geraschel und drei weitere Männer kamen zum Vorschein. Als sie mich sahen, pfiffen sie laut und schauten mich lüstern an. Ich befand mich auf einer kleinen Lichtung und wurde nun von allen Seiten umzingelt. Flucht unmöglich. Scheiße!

-,, Auf die Knie!'' befahl mir einer der Männer grob und drückte mich mit seiner kräftigen Hand runter.

-,, Ist wohl ne ganz Stille hier'', sprach der Nächste aus und bückte sich zu mir herüber.

-,, Mit dir werden wir ganz viel Spaß haben'', säuselte er und strich mir vereinzelte Strähnen aus dem Gesicht.

-,, Fick dich, du fettes Arschloch'', stieß ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und erhielt sofort eine heftige Ohrfeige von ihm. Er packte mich grob am Hals und drückte zu- nahm mir die Luft zum Atmen weg. Die drei anderen lachten schallend und kamen nun näher auf mich zu.

Ich könnte sie niemals allein erledigen, denn dafür waren sie schlichtweg zu stark. Meine linke Gesichtshälfte schmerzte und ich verfluchte alle Männer innerlich und wünschte ihnen den Tod an den Hals.

-,, Sei bloß nicht so Vorlaut, du dreckige Schlampe!'', flüsterte er mir in mein Ohr und drückte mich zu Boden, während er mit seiner anderen Hand an seinem Gürtel herum fuchtelte.

Das konnte doch nicht sein ernst sein?! Scheiße! Ich versuchte mich aufzubäumen, doch er setzte sich plötzlich rittlings auf meinen Rücken und nagelte meine Arme am Boden fest.

-,, Lass mich los! Sonst knall ich dir deine Eier ab!'', schrie ich nun hysterisch und am Rande der Verzweiflung.

-,, Es reicht!'', sprach plötzlich ein weiterer Mann von ihnen aus, der vor mir erschien und ich erstarrte bei seiner Stimme. Das konnte doch nicht sein! Als ich meinen Kopf leicht anhob, sah ich im Mondlicht, das mir so bekannte markante Gesicht. Die dunkelgrünen Augen, die schmalen Lippen und das hervorstechende Kinn. Doch eine tiefe Narbe zierte das einst wunderschöne Gesicht, welches in der Vergangenheit ruhen sollte.

-,, Bryan?!'', fragte ich fassungslos und versuchte mich mit großer Mühe hochzudrücken, doch der Ekel über mir wog anscheinend eine Tonne!

Bryan, mein Exfreund sollte wirklich in diesem Moment vor mir stehen?! Das musste ein Traum sein!

Der Mann- der Bryan so sehr ähnelte- stand wie angewurzelt vor mir und zog hektisch eine Taschenlampe heraus, die er nun auf mich richtete. Das grelle Licht blendete mich und tauchte alles um mich herum in einen weißen Schleier.

-,, Lass sie sofort los, Reynold!'', rief Bryan dem unfreundlichen Mann zu.

-,, Und was, wenn nicht? '', fragte dieser barsch und stand langsam von mir auf, nur um sich zwischen Bryan und mir zu stellen. Ich stand ebenfalls auf, doch ihr Komplize mit der Schrotflinte hatte sich rechts von mir positioniert und verfolgte jede einzelne Bewegung von mir. Ich musste einen passenden Moment abwarten.

-,, Sie gehört uns allen. Komm schon! Mein Schwanz hat schon zu lang eine Pause gemacht! Kumpel!'', sagte er lachend und vergrub seine Hand in meinen Haaren.

-,, Lass mich los du Hurensohn oder du wirst es noch bitter bereuen'!', ermahnte ich ihn und versuchte mich von ihm weg zu drücken - meine Augen immer noch an den Mann mit der Schrotflinte gerichtet.

Plötzlich zog mich Reynold zu sich hoch und stellte sich hinter mich. Meine beiden Hände hielt er nur mit seiner rechten riesigen Pranke fest, seine Linke schob er unter mein Oberteil und arbeitete sich hoch zu meinen Brüsten vor. Ich krümmte mich und versuchte ihn abzuwehren,

als etwas an meiner rechten Gesichtshälfte entlang sauste und ein Pfeil Reynolds Kopf durchbohrte. Reynold ging zu Boden und ich wusste, wem ich es zu verdanken hatte.

Ich war überglücklich und mein Herz schien zu explodieren. Meine Gefühle spielten Amok und reagierten nicht auf meinen Verstand, der ihnen zurief nun endlich Ruhe zu geben.

-,, Bryan! Sag deinen Männern sie sollen die Waffen senken'', rief ich ihm zu und zog meine Pistolen. Daryl kam aus dem Gebüsch hervor, die Armbrust auf Bryan zielend. Der Mann mit der Schrottflinte zielte nun auf Daryl und wurde langsam nervös. Der Dritte zog hektisch sein Jagdgewehr und richtete es auf mich und der vierte verfolgte mich mit seinem Sturmgewehr. Nur Bryan stand noch wie angewurzelt vor mir und konnte es anscheinend nicht fassen.

-,, Jody!? Ich dachte du wärst tot. Oh mein Gott Jody! Ich hab dich so sehr vermisst!'' rief mir Bryan zu und lief auf mich zu- er schien überaus glücklich zu sein, mich zu sehen.

War es ihm entgangen, dass wir beide eine Waffe besaßen und einer seiner Männer damit getötet haben? Diese Situation war viel zu kurios, um sie ernst nehmen zu können. Als Bryan Anstalten machte mich zu umarmen stellte sich Daryl sofort dazwischen und funkelte ihn böse an.

-,, Anscheinend hast du Jody nicht gehört: Waffen runter!'' befahl ihm Daryl und zielte mit seiner Armbrust auf sein Herz.

Bryans Gesichtszüge verhärteten sich und er wurde langsam wütend.

-,, Geh mir aus dem Weg!'', spuckte Bryan jetzt aus.

POV Daryl:

Dieser Typ war ja die Pest! Er sollte sich bloß verpissen bevor ich noch ordentlich wütend wurde und ihm mit meinem Pfeil durchbohren würde.

-,, Geh mir aus dem Weg!'' , stieß er hochnässig aus und kam mir immer näher.

-,, Zwing mich dazu!''

Bevor es jedoch zu einer Schlägerei ausarten konnte unterbrach ein ohrenbetäubender Gewehrschuss die Stille. Alle Anwesenden drehten ihre Köpfe zum Verursacher. Der Kerl mit dem Jagdgewehr, der zuvor auf Jody gezielt hatte, schoss nun auf vereinzelte Walker. Dieser 'Bryan' hatte es in der Unruhe geschafft, sich zu Jody zu schlängeln und hielt ihre rechte Hand. Das gefiel mir überhaupt nicht! Doch bevor ich etwas erwidern konnte zog dieser Mistkerl sie hinter sich weg.

-,, Bryan! Lass mich los! Wohin bringst du mich?!'',hörte ich Jody ihn fragen und während dessen an seinem Arm zerren.

-,, Wir müssen von hier verschwinden! Sie kommen immer näher! Der Schuss hat sie aufgeschreckt!'', antwortete ihr Bryan kurz zu und zog sie immer weiter in den Wald hinein.

Wohin brachte er sie verdammt nochmal? !

I Will Take Revenge ( The Walking Dead FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt