I Will Take Revenge ( The Walking Dead FF )

Vernunft

POV Jody

-"Ich werde diesen Mann eigenhändig umbringen. Aber davor werde ich ihn einen qualvollen Tod sterben lassen!", brach ich  schluchzend hervor und ich merkte, wie sich Daryl verkrampfte. Aus dem Gebüsch hinter Daryl, kämpften sich nun einige Walker heraus, die keiner von den Umstehenden bemerkt hatte. Ich hielt immer noch meine Waffe in den Händen und zielte  auf - an Daryl vorbei- einen der Walker. Mir war bewusst, dass ich mich in Rage geredet habe und für alle Umstehenden wie eine Verrückte ausschauen musste. Mir war auch bewusst, dass Daryl rein garnichts mit diesem Abschaum zu tun hatte. Der Name dieses Mannes weckte meinen Hass. Aber auch die Verzweiflung,die ich an dem Tag am eigenen Leib spüren musste. Zu wissen,dass du machtlos bist und die ganze Welt gegen dich spielt ist ein zerstörerisches Gefühl.

Der Walker bewegte sich nun mit mehr Elan auf Daryl zu und ich war überrascht, dass er nicht merkte, dass er im nächsten Moment gebissen werden könnte. Ich ließ einen Schuss ab, und beobachtete mit Erstaunen, wie Daryl seine Augen schloss.Idiot! Dachte er wirklich, ich könnt ihn erschießen ?! Mit wenigen Schritten war ich bei ihm, als er irritiert realiesieren musste, dass ich ihn nicht erschossen hatte. Ich packte seine Hand und zog ihn zu mir.

-"Du Idiot!",fauchte ich ihn an und zerrte ihn nun in die Stadt hinein. Ich blickte Bryan kurz an und nickte ihm zu. "Kümmer dich doch erst um die Walker, bevor du  versuchst, Daryl einzusperren!" Wie auf Kommando bewegte sich der chaotische Haufen vor den Stadttoren, die kurz davor, ihre Waffen kreuz und quer gerichtet hatten. Nun waren sie mit den Beißern beschäftigt und ich konnte mich seelenruhig um Daryl kümmern. Wir liefen die Hauptstraße entlang und ich merkte, wie der Stadt nun langsam Leben eingehaucht wurde. Einige Haustüren öffneten sich stürmisch und Männer sowie Frauen rannten Richtung Stadttor ; ignorierten uns komplett. Ich fühlte mich schuldig, Bryan jetzt allein gelassen zu haben, aber ich musste mit Daryl sprechen. Ich blieb mitten auf der Straße stehen und drehte mich um. Blickte ihn wütend an, doch ließ seine Hand nicht los.

-"Ich hab nichts mit dem Governor zu tun!", antwortete ich energisch und wischte mir mit der anderen Hand die Tränen vom Gesicht. Es war mir auf einmal peinlich mit verrotzter Nase vor ihm zu stehen und meinen Standpunkt klar zu verdeutlichen ."Er hat meine Familie brutal ermordet und ich will Rache! Deshalb war ich in Woddburry. Ich hab Sachen gesehen, die ich ihm nicht verzeihen kann.Ich bin wütend auf ihn und auf mich... So sehr wie ich ihn hasse,so hasse ich mich selbst nur noch weitaus mehr.Ich kann den Gedanken nicht ertragen,dass er womöglich noch lebt und sich am Tod von Unschuldigen amüsiert. Was ist mit dir?", fragte ich außer mir. Ich merkte, wie Daryl nun langsam verstand.

-"...Es tut mir Leid,Jody. Ich hätte nicht so...Ich dachte... Aber ich dachte du wärst mit dem Governor befreundet",stieß er säuerlich aus. Er atmete tief ein und antwortete:" Ich kenne den Govenor, weil wir in der Nacht, als alles eskaliert ist,Maggie und Glenn befreit haben. Es ist kompliziert und eine lange Geschichte. Wir hatten Verluste und mussten viel einstecken. Er hat Maggie und Glenn gefoltert.Jedenfalls hat mir das Glenn erzählt. Aber Maggie hat einen weitaus größeren Schaden erlitten.Ich hab dich in dieser Nacht gesehen und dachte, du würdest auf der anderen Seite,gegen uns kämpfen", antwortete er hart .

Ich blickte ihn erschrocken an. Er hatte Mag und Glenn gefoltert? Was genau ist passiert, wollte ich fragen, doch ich sah seine verschlossene Miene und ließ es dabei.Ich konnte dem Drang nicht ankämpfen und umarmte ihn plötzlich. Ich klammerte mich regelrecht an ihn. Ich war überaus glücklich, dass er nicht mein Feind war.Er erwiderte meine Umamrung langsam und streichelte mir vorsichtig meinen Rücken. Ich fühlte unglaubliche Erleichterung. Obwohl noch nichts ausgesprochen wurden ist, haben wir alles bereinigt. Vielleicht würden wir uns irgendwann gegenseitig erzählen, was genau passiert ist. Und plötzlich hatte ich den Drang, ihm sagen zu müssen, dass er wichtig für mich war. Dass er wahrscheinlich der einzige für mich war. Doch bevor ich etwas sagen konnte, unterbrach ein markerfüllter Schrei die Stille und ich blickte zu Daryl hoch, bevor wir uns beide in Richtung des schrillen Schreies aufmachten. Im Lauf merkte ich, wie Daryl seine Armbrust in die Hand nahm und einen Pfeil einspannte.

POV Daryl:

Ich fühlte unglaubliche Ruhe, da ich nun wusste, dass Jody rein garnichts mit diesem Arsch zu tun hatte. Somit verschwanden auch meine Befürchtungen und meine verzweifelten Bemühungen,  Jody von mir zu stoßen. Verdammt, ich war heilfroh, dass sie zu uns gehörte. Auch wenn sie mir nicht erzählen konnte, was genau passiert ist, versuchte ich mir einzureden, dass jetzt alles geklärt war. Ich merkte schnell, dass mir die Puste ausging und Jody sich 10 Meter vor mir mit einem Walker abplagte. Als ich jedoch zu ihr stoßen wollte, um ihr zu helfen, hatte sie ihm den finalen Stoß gegeben. Sie war gut. Das musste man ihr lassen. Doch ich hatte das Gefühl, dass sie mir noch etwas sagen wollte, bevor wir diesen Schrei gehört hatten. Vielleicht habe ich mir das auch eingebildet, da meine Sinne nicht wirklich hundertprozentig mitspielten. Mein Atem ging schneller und mir wurde schlecht. Ich hatte die letzten Tage zu viel Aufregung gehabt, doch ich wollte nicht wie ein alter Mann vor Jody wirken. Also reckte ich mich und breitete meine Schultern aus. Jody beobachtete mich aus den Augenwinkeln und lächelte in sich hinein. Was ich dafür geben könnte, zu wissen, was sie in diesem Moment über mich dachte. Was sie überhaupt dachte.

-"Was?", rief ich ihr zu.

-"Na? Machst du schon schlapp alter Mann?", rief sie zurück und erschrak als einer meiner Pfeile an ihr vorbei sausten und den Kopf eines Walkers durchlöcherte.

-"Diejenige, die hier schlapp macht, bist du", antwortete ich und zwinkerte ihr zu.