POV Jody:
Ich schlug langsam die Augen auf und merkte, dass ich mich auf einem Bett befand. Einem Hochbett, um genauer zu sein. Und nicht grade einem sehr gemütlichen. Aber ich musste zugeben,dass ich mich vollkommen ausgeruht fühlte. Meine Augen fuhren orientierungslos am Bett entlang. Langsam drehte ich meinen Kopf auf die rechte Seite und erblickte kalte, glatte Betonwand; als ich den Kopf jedoch nach links drehte, starrte mich ein sehr feindseliger Daryl an, der auf einem Hocker saß. Was wollte er denn von mir? Ich habe ja schon mitbekommen dürfen, dass er mich nicht mochte und mir sehr misstraute. Aber was, um alles in der Welt, hatte er hier zu suchen? Außerdem wollte ich nach dem Aufwachen, nicht direkt als erstes auf sein grimmiges Gesicht stoßen. Ich stand auf - darauf bedacht mir nicht den Kopf am Bett über mir zu stoßen - und streckte mich kurz ausgiebig. Auch Daryl erhob sich nun von seinem Hocker. Ich merkte, wie er mit seine Armbrust auf mich zielte.
- „ Na? Hast du mich schön beim Schlafen beobachtet? Hab ich gar nicht gemerkt! Ich hab ja so gut geschlafen! Und du?", fragte ich ihn ironisch und versuchte grinsend, ein wenig Smalltalk zu führen.
Er war ziemlich angepisst. Das war kaum zu übersehen. Er gab nur ein gräßliches Grunzen von sich und drehte mir den Rücken zu.
- „ Folge mir", befohl er mir und mit diesen Worten verließ er den kleinen Raum, der sich als Zelle entpuppte.
Bin ich etwa sein Hampelmann? Er hätte mich auch freundlicher auffordern können. Aber ich war wirklich neugierig, ihn besser kennen zu lernen. Hinter einer harten Schale verbirgt sich meist ein weicher Kern.
Fragt mich bitte nicht, wie ich auf diesen dummen Gedanken gekommen bin. So, wie er mich feindselig ansah - als würde er mir jeden Moment einen seiner Pfeile in mein Bein schießen, um mich etwas zu quälen - versuchte ich den Gedanken so schnell wie möglich zu vergessen. Schnell zog ich mir meine Stiefel an, die vor dem Bett lagen. - Moment! Wo waren meine Waffen? Mein Waffengürtel? Meine Messer? Ich stelle die komplette Zelle auf den Kopf, aber fand keiner meiner Sachen. Was hatte das zu bedeuten? Ich sprintete nach draußen und stieß auf Daryl, der ungeduldig auf mich wartete. Wir befanden uns nun in einem weiträumigen Flur. Mit einem schnellen Blick entdeckte ich eine weitere Etage, die durch eine Treppe erreicht werden konnte. Insgesamt sah ich acht bewohnbare Zellen. Vier oben und vier unten. Unzählige weitere Zellen, die aber nicht benutzt wurden sind und dem entsprechend auch so aussahen, befanden sich weiter hinter. Ich war noch ein wenig geschwächt, doch meine Sinne waren aufs äußerste geschärft. Ohne meine Waffen würde ich mich nicht sicher fühlen.
- „ Wo sind meine Waffen?", fragte ich Daryl ziemlich bissig.
Nun grinste er mich an, was mich überraschte. Sein Lächeln sah bezaubernd aus und stand ihm viel besser, als dieser grimmige Ausdruck, den er jeden Tag trug. Er ging weiter und ich folgte ihm.
- „ Vielleicht sag ichs dir ... Vielleicht auch nicht", sprach er geheimnisvoll und betrat nun einen größeren Raum, der als Vorraum für die Zellen beansprucht wurde.
- „ Was soll das denn jetzt heißen?! Ich find das garnicht witzig! ... ", verstummte aber schnell, als ich die anderen bemerkte.
Ich sah, wie Carol, Glenn, Maggie, ein junges blondes Mädchen und ein älterer Mann gemeinsam an einem Tisch saßen. Rick lehnte sich an einer Wand; sein Sohn an einem kleinen Treppengelände. Auch die Frau mit dem Katana und den braunen Dreadlocks lehnte sich an einer Wand an. Ich merkte schnell, dass Sasha fehlte. Hinter mir hörte ich nun weitere Schritte und ein dunkelhäutiger Mann betrat atemlos den Raum.
- „ Bob, wie geht es Tyreese? ", fragte Rick den Neuankömmling.
- „ Besser", antwortete er kurz und bündig. „Sasha kümmert sich gerade um ihn. Habe ich irgendwas verpasst?"
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I Will Take Revenge ( The Walking Dead FF )
Fanfic- Sie verlor ihre Liebsten. Verlor ihr Herz. Verlor alles, was sie zusammen hielt. Nicht durch den Biss von wandelnden Untoten, sondern von der Herzlosigkeit einer Gruppe. Ihre Vergangenheit ist gezeichnet mit Verlusten und Narben - die nicht einmal...