Familienzuwachs

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POV Jody:

- „ Also, willst du dich uns anschließen?", fragte mich Glenn lächelnd und legte seinen linken Arm um Maggies Schultern.

Ich hatte wirklich seit Tagen nichts mehr gegessen und würde es auch nicht länger aushalten können. Das Angebot war sehr verlockend. Aber konnte ich diesen fremden Menschen vertrauen? Ich müsste ihnen vollkommen vertrauen, wenn sie mir die Augen verbinden würden. Kann ich das zulassen? Ich blickte nochmals hinauf in den Himmel und erkannte einen einzelnen Weißkopfseeadler. Das Lieblingstier meines kleinen Bruders. Plötzlich musste ich anfangen zu lachen. Einfach so. Sollte das ein Zeichen sein, Bruderherz? ... Der Adler zog mehrere Runden über der Lichtung und verschwand wieder. Danke Jeremy, ich liebe dich. Maggie und Glenn schauten mich während dessen verwirrt an.

- „ Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich mitkommen", sagte ich plötzlich und lächelte beide an.

- „ Na geht doch" , sagte Glenn und erwiderte mein Lächeln.

Beide setzten sich in Bewegung und ich folgte ihnen mit ein paar Schritten Abstand. Bald darauf verließen wir den Wald und gelangten auf eine gepflasterten Straße, auf der ein silberner Rang Rover parkte. Bevor ich jedoch die Autotür öffnen konnte, verdeckte mir Maggie meine Augen mit einem schwarzen Tuch und knotete es an meinem Hinterkopf fest. Danach band sie mir meine Hände mit einem rauen Seil zusammen und schnürte mir beinahe die Adern damit ab.

- „ Tut mir Leid, wir dürfen nichts riskieren", flüsterte mir Maggie in mein rechtes Ohr.

Ein wenig hilflos setzte ich mich nun in den Wagen und hörte nur noch wie jemand die Tür auf meiner Seite zuschlug. Gleich darauf öffneten sich die Fahrer- und Beifahrertür und die beiden stiegen ein. Der Motor wurde gestartet und ich hoffte, dass ich keinen Fehler machte. Ich merkte nur noch wie der Wagen losfuhr. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt der Wagen plötzlich abrupt an und ich hörte mehrere Schüsse in der Nähe.

- „ Verdammt!", hörte ich Maggie fluchen und die Tür lautstark öffnen.

Schnell entfernten sich ihre Schritte. Durch die nun offene Tür hörten sich die Schüsse noch näher an. Ich konnte verschiedene Stimmen vernehmen als mir jemand das Tuch von den Augen riss. Glenn zückte sein Taschenmesser und löste das Seil an meinen Händen.

- „ Wir brauchen deine Hilfe Jody. Bitte!", vernahm ich von Glenn. Er öffnete mit dieser Bitte ruckartig die Autotür und eilte einem Mann zur Hilfe herbei.

Schnell analysierte ich die Situation. Ich befand mich vor einem Eingangstor eines riesigen Gefängnis, dass von zwei Zäunen umgeben war. Der erste Ring des Zauns war jedoch beschädigt und aus ihm strömten unzählige Zombies in den Innenhof. Vereinzelte Personen versuchten den Zombieeinstrom entgegen zu wirken. Unter ihnen auch Maggie und Glenn, aber auch ein kleiner Junge mit einem Cowboyhut, ein Mann mit einer Armbrust und ein weiterer Mann mit einem Revolver, aber auch eine Frau mit einem Katana. In der Nähe befand sich ein Wachturm, aus dem zwei Frauen mit Snipergewehren schossen, die ich aus der Ferne aber nicht wirklich weiter erkennen konnte. Somit stieg ich aus dem Wagen, zog meine Machete vom Rucksack ab, und ließ diesen im Wagen liegen. Glenn hat lieb gefragt, da sag ich doch nicht „Nein".

- „ Dann wollen wir mal", murmelte ich und sprintete zu dem großen Loch am Zaun vor, vor dem sich nun alle versammelt haben, um die Walkers zurück zu drängen.

Ich ließ alle anderen hinter mir und zielte mit der Machete auf den Schädel eines Walkers. Holte Schwung und spaltete ihm somit seinen Kopf in zwei Hälften. Die geschliffene Klinge ließ sich problemlos wieder herausziehen und trennte gleich darauf den Kopf eines weiteren Zombies von seinem restlichen Oberkörper, der sich links von mir befand. Ich wirbelte herum und stieß die Spitze der Machete in das rechte Auge eines anderen Walkers, der auf mich zukam und durchbohrte ihm somit das Gesicht. Plötzlich versetzte sich mein Körper in einen Kampfmodus und ich bemerkte plötzlich den großen Adrenalinschub in meinen Venen. Alle Geräusche um mich herum verstummten und ich hörte nur noch meinen Atem und meinen Herzschlag. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass der kleine Junge mit dem Cowboyhut Probleme mit zwei Beißern hatte. Die Entfernung zwischen mir und ihm war viel zu groß, um ihn mit einem Sprint zu erreichen und die Untoten mit meiner Machete zu töten, also lief ich los und zückte meine beiden Berettas 92FS im Lauf und erledigte beide Zombies mit gezielten Kopfschüssen. Ich steckte die beiden Waffen wieder in mein Holster zurück. Ich weiß nicht wie lange ich neben der Spur war, doch jemand riss mich aus meiner Trance, in dem er mich an meiner rechten Schulter rüttelte.

I Will Take Revenge ( The Walking Dead FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt