Tot.

703 42 4
                                    

POV Rick:

- ,, Hey! Rick!'' , zischte mir Glenn herüber und zeigte auf eine Seitenstraße, in der sich Jody mit einem Haufen Untoter abplagte.

-,, Verdammt! '', rief ich aus. Wo zur Hölle steckte Daryl? Aus den Augenwinkeln heraus sah ich,  wie Glenn sich kampfbereit machte. Wir konnten aber kaum kopflos in diese Meute hinein rennen und hoffen,  dass wir heile wieder heraus kämen.  Wir bräuchten einen Plan.

-,, Glenn! Noch nicht!'', rief ich ihm zu.

Mittlerweile versuchte sich Jody zu dem Range Rover durch zu schlagen, der vor einem Supermarkt parkte, durch den sich Dutzende von Walkers ihren Weg durch bahnten.

-,, Glenn! Hör zu! Du versuchst die Meute bei Jody auf dich zu lenken und bringst sie dazu, dir zu folgen! Ich helfe Jody zum Wagen und finde heraus wo Daryl steckt!  Du gehst kein Risiko ein! Wenns zu gefährlich wird, drehst du um und wartest beim Wagen'', sprach ich leise auf ihn ein.

Ich merkte schnell, dass er diesen Plan nicht gut hieß, doch er signalisierte mir mit einem Kopfnicken, dass er verstanden hatte.  Es war die einzigste Lösung, dir mir momentan einfiel. Wir durften keine Zeit verschwenden. Auf mein Kommando hin, sprintete er los und begann wie wild mit seinen Armen herum zu fuchteln und gleichzeitig Schimpfwörter zu schreien. Schnell konnte er einen Teil der Gruppe auf sich lenken und bewegte sie weg vom Supermarkt.

Leise versuchte ich geduckt möglichst lange getarnt zu bleiben.  Ich hielt mich hinter Barrikaden und durchsuchten Pkw's bis ich Jodys Schnaufen hören konnte. Mit meiner gezückten Axt sprang ich aus meinem Versteck und schlug das scharfe Beil in den Schädel eines verrotteten Walker, der Jody von hinten attackierte.

-,, Rick!'' , rief Jody erleichtert aus, als sie mich erkannte.

-,, Daryl ist im Lagerraum des Supermarktes gefangen!'', stieß sie keuchend aus.

Ich deutete auf den Wagen und signalisierte ihr, einzusteigen. Als wir beide im Range Rover saßen und die Walker mit stetiger Entschlossenheit auf  die Autoscheiben einschlugen,  startete Jody den Motor.

-,, Wie ist dein Plan?'', fragte ich sie grimmig.

Sie antwortete mir nicht. Im Gegenteil - sie brachte den Wagen in Bewegung und fing an, wie eine wild gewordene auf die Autohupe zu drücken.

-,, Also ist das dein Plan'', beantwortete ich meine Frage und wurde mitten im Satz unterbrochen, als die Heckscheibe hinter mir zerbrach und drei Beißer sich durch die Öffnung hindurch zwangen.

-,, Jody!  Tritt aufs Gas!'', schrie ich und versuchte vom Beifahrersitz auf die hinteren Sitze zu springen. Hintereinander zertrümmerte ich jedem einzelnen den Kopf,  der mit seinem faulen Gebiss nach mir schnappte und stieß die leblosen Körper aus dem Wagen heraus.

POV Jody:

Shit! Shit! Shit! Die ganze Straße war überfüllt von diesen Mistviechern. Ich konnte nicht mal erkennen,  was fünf Meter vor mir lag, geschweige denn was sich links und rechts vor mir auftat. Meine Hand klebte schon regelrecht an der Hupe und ich bemerkte, wie sich die Masse aus dem Supermarkt auf uns zu bewegte. Ich blickte kurz nach hinten und sah, wie sich Rick mit den Biestern abmühte.

-,, Rick!  Festhalten!'', schrie ich und bog scharf rechts ein. Nach geschlagenen 15 Minuten und einer riesigen Horde hinter uns, erreichten wir den Highway. Rick hatte sich in der Zwischenzeit wieder neben mich auf den Beifahrersitz gesetzt und achtete darauf, möglichst viele von ihnen, mit seiner Axt durch das Fenster hindurch, zu töten.

-,, Ich hoffe es geht Daryl gut'', sprach ich fürsorglich und schaute kurz in den Rückspiegel. Es wurde deutlich kühler und die Nacht brach langsam herein.

-,, Der passt schon auf sich auf'', beruhigte mich Rick.

,, Ich verstehe aber immer noch nicht, wie ihr diese große Herde übersehen konntet'', warf mir Rick nun vor.

-,, Ich hab Daryl davor gewarnt, aber er hat nicht auf mich hören wollen. Er ist ein Sturkopf durch und durch! Du müsstest es doch am besten wissen. Als wir angekommen sind, war die Stadt jedoch wie leer gefegt! Keine Menschenseele und nicht einer von diesen Beißern. Sie haben uns beide im Lagerraum des Supermarktes überrascht. ''

-,, Und wie hast du es heraus geschafft?'', fragte mich Rick.

-,, Ich hab mich durch ein Fenster gequetscht. Kennst du dich hier aus?'' fragte ich und wechselte das Thema.

Wir befanden uns mittlerweile auf einem leeren Highway und parkten unter einer Brücke, während die Herde langsam weiter zog und uns nicht mehr beachtete. Den Motor ausgeschaltet und in unseren Sitzen versteckt, beobachteten wir, wie Dutzende von Walker mit schlurfenden Schritten und röchelnden Geräuschen stetig weiter wanderten.

-,, Ein wenig. Aber lass uns noch abwarten, bis wir weiter fahren'', antwortete er mir leise.

Es verging eine weitere halbe Stunde, bis wir uns sicher sein konnten, diese Plage überstanden zu haben. Ich wechselte mit Rick die Plätze und er übernahm ab nun die Kontrolle über den Wagen. Ich betete zu allen Göttern, dass Daryl in Sicherheit war.

POV Glenn:

Wo zum Teufel steckten die beiden? Haben sie sich irgendwo verfahren? Ich hatte mich vor einer halben Stunde auf ein Dach begeben und konnte den Supermarkt, sowie die umliegenden Straßen und Gebäudekomplexe gut überblicken. Die Zahl der Walker hatte sich dank Jody und Rick um ein vielfaches reduziert. Trotz allem wanderten noch unzählige Beißer umher und stellten ein großes Risiko dar. Außerdem gab es keine Anzeichen von Daryl außer seinem Motorrad, das vor dem Supermarkt parkte. Ob er sich nun dort befand oder nicht , konnte ich von hier aus schwer feststellen. Ich rang mit mir selbst und wog die Situation ab, ob es sich lohnen würde, einen kurzen Blick zu erhaschen , als ich von der Ferne Motorengeräusche vernahm.

Kurz darauf erblickte ich unseren Range Rover und kletterte vom Dach hinunter.

POV Jody:

Es hatte eine Weile gedauert bis wir den Supermarkt erreicht hatten, doch im selben Augenblick,  als der Wagen hielt, sprang ich heraus und zog meine Machete heraus. Ich machte einen großen Bogen um die herum wandernden Walker und betrat lautlos den Laden.  Dicht hinter mir gefolgt Rick und Glenn, der aus dem Nichts auftauchte. Im Raum befanden sich sieben Beißer, die wir gemeinsam beseitigten. Ich war aufgeregt und nervös zugleich. Daryl konnte nichts passiert sein. Es durfte ihm einfach nichts passiert sein, redete ich mir ein während ich den Flur durchquerte und mein Herz einen Sprung machte. Das konnte nicht sein! Die Tür stand offen und das Neonlicht flackerte. Eine große Laache voller Blut breitete sich langsam aus und zierte den ganzen Betonboden.

-,, Daryl?!'', stieß ich hysterisch aus dem Flur heraus.

Glenn und Rick drückten mich beiseite und betraten den Raum.

-,, Scheiße...'', hörte ich Glenn leise fluchen.

Ich verlor den Boden unter meinen Füßen und brach in mich zusammen. Ich begann zu weinen und verfluchte mich innerlich, nicht bei ihm gewesen zu sein. Ich war Schuld. Schon wieder!

I Will Take Revenge ( The Walking Dead FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt