18.Kapitel - Letztes Kapitel

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Hermine

Mittlerweile war Hermine schon wieder zwei Wochen im St. Mungo, hatte ihren Bericht abgegeben und kümmerte sich nun wieder um die stationären Patienten. Ihre Chefin war sehr zufrieden mit dem Bericht und ihrer Arbeit bei Lucius, aber nur weil es Hermine beruflich gut ging, hieß das nicht, dass es ihr seelisch auch gut ging. Ständig musste sie an Snapes Worte und an Lucius denken. Sie vermisste ihn. Sehr. Die drei Monate mit ihm waren die schönsten gewesen, die sie je erlebt hatte... ja, Lucius hatte Mist gebaut, aber sie musste zugeben, dass sie Snape glaubte. Und dass sie Lucius zurück wollte. Aber konnte sie einfach so bei ihm auftauchen? Was, wenn er sich schon längst damit abgefunden hatte, dass sie nicht mehr zusammen waren? Hatte er vielleicht schon eine Neue? Bei diesem Gedanken wurde ihr ziemlich schlecht, sie konnte es nicht ertragen, sich vorzustellen, wie er irgendeine andere Frau küsste... ihr sagte, dass er sie liebte...

Und dieses Gefühl sagte ihr, dass sie irgendetwas tun musste. Deshalb hob sie an einem Samstagabend die Kontaktsperre auf, wartete aber nicht darauf, dass Lucius es merkte und auf sie zukam, sondern apparierte direkt vors Malfoy Manor. Sie war extrem aufgeregt, ihr Herz raste wie damals, als sie nach dem Gespräch mit Ginny beschlossen hatte, sich ihren Gefühlen hinzugeben. Hoffentlich war Lucius überhaupt zuhause!

Sie ging die Einfahrt entlang, langsam und mit zitternden Beinen. Wie würde ihr Wiedersehen ablaufen? Würde er sie zurückweisen? Vielleicht war er zu sehr verletzt darüber, dass sie ihn einfach weggeschickt, verhext und eine Kontaktsperre eingerichtet hatte...

Und dann sah sie ihn. Er lief auf dem parkähnlichen Gelände umher, ruhelos, wie es schien. Irgendwann blieb er stehen und stützte sich auf eine Mauer. Er war so in seine Gedanken vertieft, dass er sie nicht wahrnahm. Je näher Hermine kam, desto deutlicher sah sie, dass es ihm nicht gut ging - seine langen blonden Haare waren stumpf und fettig, nicht glänzend wie sonst, er hatte sich nicht mehr rasiert und trug ein fleckiges Hemd und eine einfache schwarze Hose.

„Lucius", sagte Hermine leise, als sie in Hörweite war.

Er hob ruckartig seinen Kopf und starrte sie an, als sei sie ein Geist. „Her...Hermine", krächzte er schließlich. „Was machst du hier?"

„Ich... ich vermisse dich", gestand sie leise. „Und... es tut mir leid, dass ich dir nicht zugehört habe. Dass ich dir diesen Fluch aufgehetzt habe."

„Ich... hatte es verdient. Salazar, Hermine, es tut mir so leid!" Lucius kam um die Mauer herum und zog Hermine in seine Arme. Beide erschauerten bei diesem Kontakt, es war so lange her gewesen, dass sie sich umarmt hatten. Sie konnte seinen Herzschlag unter ihrer Hand spüren, es schlug sehr schnell. Eine Weile standen sie einfach nur so da, eng umschlungen und ohne etwas zu sagen.

„Lass uns reingehen, es wird langsam kühl", sagte Lucius schließlich und Hermine nickte. Hand in Hand gingen sie ins Manor.

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Lucius

Endlich war die Arbeit für heute erledigt. Er schickte den letzten Brief weg und stand dann auf, um aus seinem Arbeitszimmer zu gehen. Doch kaum hatte er es verlassen, prasselten die Gedanken an Hermine wieder auf ihn ein. Er konnte die junge Frau einfach nicht vergessen. Severus hatte inzwischen mit ihr geredet und laut seiner Aussage hatten seine Worte etwas bewirkt, doch sie hatte sich bisher nicht bei ihm gemeldet. So langsam verlor Lucius die Hoffnung auf eine Versöhnung, es waren zwei Wochen seit dem Gespräch zwischen Severus und Hermine  vergangen und er glaubte nicht, dass da noch etwas kommen würde.

Bei dem Gedanken, Hermine nie wieder zu sehen, wurde ihm ganz schwummrig. Er musste an die frische Luft. Hastig ging er nach draußen in den Garten im Bereich der Einfahrt und begann, auf und ab zu laufen. Er fühlte sich komplett hilflos, er glaubte, alles getan zu haben, was im Rahmen des Möglichen und Akzeptablen war, um sie zurückzubekommen, aber es war vermutlich alles umsonst gewesen. Irgendwie konnte er es ja auch nachvollziehen, er hatte mit diesem schrecklichen Raum alles kaputt gemacht. Es war alles seine Schuld. Er verstand, dass Hermine nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Nun musste er sich überlegen, wie er sie vergessen konnte, wie er über diesen Verlust hinweg kommen sollte.... erst hatte er Draco verloren und jetzt auch noch Hermine...

"Lucius", hörte er plötzlich diese eine Stimme sagen, die er so unendlich vermisste... Lucius sah auf und tatsächlich, da stand sie - Hermine. War... war das real? Oder träumte er gerade? Sein Herz fing an zu rasen.

„Her...Hermine", krächzte er schließlich. „Was machst du hier?"

„Ich... ich vermisse dich", sagte sie leise. Salazar, wie unglaublich schön sie aussah. „Und... es tut mir leid, dass ich dir nicht zugehört habe. Dass ich dir diesen Fluch aufgehetzt habe."

„Ich... hatte es verdient. Salazar, Hermine, es tut mir so leid!" Lucius kam um die Mauer, auf die er sich vorhin gestützt hatte, herum und zog Hermine zu sich heran. Er konnte sich einfach nicht zurückhalten, musste sie in seinen Armen spüren, um festzustellen, ob sie wirklich da war. Die ganze Situation erschien ihm immer noch wie ein Traum.

„Lass uns reingehen, es wird langsam kühl", sagte Lucius schließlich, Hermine war einverstanden und daher nahm er ihre Hand, um sie ins Manor zu führen. Sie gingen in den Salon und ließen sich auf dem Sofa nieder, dann sahen sie sich eine Weile an, ohne etwas zu sagen.

"Ich... ich kann nicht glauben, dass du... gekommen bist", sagte der Blonde schließlich.

"Ich dachte bis vor kurzem auch ehrlich gesagt nicht, dass ich das tun werde", erwiderte sie. "Aber seit ich mit Snape... Severus... wie auch immer, geredet habe, habe ich das Gefühl, dass ich auch nicht ganz fair zu dir war. Ich habe dir nicht zugehört, habe dich weggeschickt und einen Fluch auf dich gejagt."

„Du hast nichts falsch gemacht, Hermine, deine Reaktion ist absolut verständlich. Dieser Raum... ich glaube, ich wäre an deiner Stelle auch geflüchtet. Weißt du, ich war 25, als ich angefangen habe, ihn einzurichten. Damals war ich extrem draufgängerisch und wollte mir beweisen, dass ich trotz Ehefrau noch beliebt bei den Frauen war. Ich habe den Raum mittlerweile zerstört, es ist nichts mehr davon übrig, denn ich brauche diese Bestätigung nicht mehr. Seit... seit du in meinem Leben ist, brauche ich sie nicht mehr. Ich brauche... nur dich. Und das werde ich dir in Zukunft auch beweisen, wenn du... also wenn du diese Beziehung fortsetzen möchtest."

Tränen traten in Hermines Augen, ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Das möchte ich, Lucius, ich brauche dich auch und... ich liebe dich."

„Ich dich auch, Hermine."

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Ihr Lieben!

An dieser Stelle geht meine erste Lumione Geschichte zu Ende. Vielen lieben Dank an alle, die diese Fanfiction gelesen, bewertet und kommentiert haben 💋😊 Es hat mir wirklich Spaß gemacht, sie zu schreiben und ich denke, ich werde mich noch öfters Lumione / Lucius allgemein Geschichten schreiben, als nächstes werde ich aber meinen Snamione Oneshot zu einer Geschichte ausbauen. Wer mag, kann ja dort vorbei schauen😊

LG Theresa

Lucius Malfoy's Misery - LumioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt