„Du willst also die Cheng-Familie umbringen?", fragte ich noch einmal nach.
„Ja", antwortete er ruhig und mit ernster Stimme. Ihm schien es also ernst zu sein.
„Ich dachte du hältst nichts vom töten?"
„Das war bevor Cheng meine gesamte Familie hinrichtete, weil ich die Organisation verlassen hatte."
Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus und mit großen Augen sah ich ihn an. Es war meine Schuld gewesen. Erwin wollte nicht, dass man mich umbringt und hatte die Organisation verlassen. Und deswegen musste er den höchsten Preis von allen bezahlen. Mit dem Tod seiner Liebsten. Die Schuldgefühle plagten mich mit jeder weiteren Sekunde.
„Es.. es tut mir leid."
„Nein, entschuldige dich bitte nicht. Es ist allein die Schuld der Cheng-Familie. Und um meine Familie zu rächen, würde ich über Leichen gehen."
Ich zog die Augenbrauen zusammen. Die Cheng-Familie wollten meinen Tod; hatten das Schloss und somit unschuldige Personen angegriffen; hatten Erwins Familie zu Unrecht ermordet und außerdem konnte man den seelischen Schmerz den Kai durch meinen Tod ertragen musste nicht einmal wieder gut machen.
„Ich bin dabei. Sie haben es verdient. Erkläre mir den Plan."
„Der Plan kann nur an einem bestimmten Tag ausgeführt werden, also erst in einpaar Monaten."
„Wann genau?"
„Am Tag der Hochzeit von Prinz Kai und Skylor Cheng."
Ich erstarrte. Eine Hochzeit zwischen dieser miesen Schlange und Kai?
Mein Herz zog sich bei dem Gedanken zusammen und am liebsten würde ich gleich zu Kai laufen und ihm sagen, dass das alles nur ein bizarrer Plan war und ich noch lebte. Ich schüttelte den Kopf. Um Kai musste ich mich später kümmern. Der Plan war viel wichtiger.„Erzähl mir alles über den Plan."
-
Mittlerweile waren 5 Monate vergangen seitdem Erwin mir seinen Plan erklärt hatte. Ich war körperlich wieder auf meiner Höhe und wurde somit in Waffenkunde und Selbstverteidigung unterrichtet. Es gehörte alles zum Plan und des weiteren war es Erwin wichtig zu wissen, dass ich mich verteidigen konnte. Jedoch war mein Lehrer in beiden Techniken niemand anderes als Dave Cameron O'Hell.
In den letzten Monaten war er immer an meiner Seite gewesen und hatte mich bei meiner Erholung unterstützt. Jedoch hatte er non-stop mit mir geflirtet und hatte schon mehrmals den Versuch gewagt mich zu küssen. Doch es kam nie dazu.
Obwohl mein Herz immer noch für Kai schlug, ging mir Dave nicht mehr aus dem Kopf. Und seine ständigen perversen Neckereien machten das ganze auch nicht besser. Abgesehen davon war ich auch nur ein Jugendlicher mit bestimmten Bedürfnissen. Dave machte es mir also nicht ganz leicht.
Es war 15Uhr und ich stand mit der Pistole in den Händen vor der Zielscheibe und schoss. Ich trug ein eng anliegendes, olivgrünes Shirt und dazu eine schwarze Hose, wie bei jedem Training.
Nach dem Schuss senkte ich die Waffe und starrte die Zielscheibe an. Ich hatte genau ins schwarze getroffen.
Dave, welcher einige Meter neben mir stand und mich dabei beobachtete, klatschte kurz mit den Händen.
„Wow Lloyd ich bin beeindruckt. Seit einem Monat hast du bei jedem Training immer ins Schwarze getroffen."
Ich fuhr mit der Hand durch mein blondes Haar und nickte. Auch wenn es nicht so wirkte, war es anstrengend zu schießen. Beim Gedanken daran, dass das keine Schießscheibe, sondern ein Mensch hätte sein können, fing ich an zu schwitzen. Doch der Gedanke daran, dass das vor mir ein Mitglied der Cheng-Familie sein könnte, gab mir wieder Kraft für den nächsten Schuss.
Mit einem lüsternen Grinsen näherte sich Dave mir und positionierte sich hinter mich.
„Aber ich habe noch einen kleinen Verbesserungsvorschlag."
Er drückte seine Brust an meinen Rücken und legte die Hände auf meine und hielt sie mit der Pistole nach vorne auf die Zielscheibe gerichtet.
„Wenn du die Arme so hältst", er streckte meine Arme weiter nach vorne aus. „Dann kannst du besser schießen."
„Dave ich dachte du seist beeindruckt? Und dass ich seit einem Monat immer ins Schwarze getroffen habe, beweist doch nur, dass ich es perfekt beherrsche. Du wolltest doch nur einen Grund haben mir nah zu sein", gab ich stumpf von mir.
Wir beide senkten die Waffe und ich legte sie auf den Tisch bevor ich mich zu ihm drehte.
„Und wenn es so wäre Lloyd? Du weißt, dass ich dich sehr gerne habe. Schon seit Monaten spielen wir dieses kleine Spiel. Aber ich kann es nicht mehr länger. Ich möchte dich umarmen, dich küssen und mit dir schlafen. Ich will dein Herz, deine Seele und deinen Körper. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich gerade den Drang unterdrücken muss dich zu küssen."
„Vielleicht verstehe ich dich sogar", murmelte ich.
Dave sah mich überrascht an. Und dann tat er es wie die unzähligen Male davor auch. Er legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich zu sich und näherte sein Gesicht meinem. Was sich von all den anderen unzähligen Malen unterschied, war, dass er statt zurückzutreten seine Lippen auf meine legte.
Vielleicht war es falsch. Vielleicht hätte ich es auch besser sein lassen sollen. Aber ein Teil von mir wollte den Kuss auch. Ich presste meine Lippen auf seine und erwiderte den Kuss. Langsam liefen wir einpaar Schritte rückwärts bis mein Rücken gegen die Wand knallte. Was mit einem kleinen Kuss begann, wurde immer leidenschaftlicher. Seine Zunge strich über meine Unterlippe und ich gewährte ihm Einlass. Während unsere Zungen miteinander spielten, wanderte seine Hand unter mein Shirt und berührte mich überall. Auf der Hüfte, am Rücken, an der Brust. Das machte mich nur noch mehr an und ich konnte ein kleines Stöhnen nicht unterdrücken.
Wäre diese Situation vor 5 Monaten gewesen, so wäre ich wahrscheinlich rot geworden, aber jetzt nicht mehr. Ich hatte mich verändert. Man könnte sagen, dass der alte Lloyd am Abend des Balles gestorben war und seitdem ein neuer geboren wurde.
Dave schien mein Stöhnen als Zustimmung aufzufassen und wanderte mit der Hand in meine Hose. Als er mein Stück berührte, zierte eine Gänsehaut meinen Körper.
„Dave", murmelte ich zwischen unseren Küssen.
Langsam rieb er mit der Hand an meinem kleinen Freund und verschaffte mir augenblicklich einen Steifen. Mit jedem Kuss und jeder Berührung stieg mein Lust exponentiell.
Ich wollte ihn.
Hier und jetzt.
DU LIEST GERADE
King ♔ | greenflame✔️
FanfictionNach dem tragischen Ereignis flüchtete Kai in die Welt der Einsamkeit. Doch lange hielt dieser Zustand nicht an. Schon langsam musste er wieder in die Rolle des Prinzen schlüpfen und seine Pflichten übernehmen. Und das Erste war die geplante Krönung...