f o u r t e e n

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Kai PoV

„Was zum Teufel soll das Cheng? Lass sofort Lloyd aus dem Kerker!", fing ich an zu schimpfen, als ich mit schweren Schritten auf ihn zu marschierte.

Er war in einer Unterhaltung mit eines seiner Leute gewesen. Bei meinem Aufruf brach er seine Unterhaltung ab und der andere verschwand mit schnellen Schritten.

Chengs kühle Augen durchstachen mich intensiv, doch ich ließ nicht klein bei und erwiderte den Blick.

„Mein König welch eine Ehre zu se-", fing er gekünstelt an mir Honig um die Lippen zu schmieren.

„Du kannst das gleich sein lassen Cheng! Mir wurde soeben mitgeteilt, dass du in meinem Gefängnis jemanden eingesperrt hast ohne jegliche Erlaubnis! Und zu dem dann auch noch Lloyd Garmadon!", meine Stimme hob sich mit jedem Wort.

„Ja, das ist nur ein vorübergehender Zustand. Selbstverständlich werde ich den Gefangenen für seine Strafe in meinen Gefängnis eskortieren lassen."

„Nein, du wirst ihn unverzüglich entlassen!"

Cheng schien bei meinen Worten kurz zu überlegen und dennoch sagte er das, was ich nicht hören wollte.

„Nein."

Ich konnte ihn nur aus einer Mischung von Entsetzen, Überraschung und Wut anblicken.

„Wie, nein? Ich bin dein verdammter König und du wirst das machen, was ich dir sage!"

„Das ist eine Angelegenheit meines Clans! Du hast kein Recht dich in diese Angelegenheit einzumischen, insofern es dich oder die Sicherheit des Volkes betrifft! Er kommt nicht einmal aus England und demnach darfst du dich nicht einmischen. Sie haben meine Tochter entführt und dafür werde ich sie bestrafen!"

Ich knirschte mit den Zähnen. Dieser Kerl..

„Meister Cheng!", erklang die Stimme eines Wachmannes.

„Was ist?", er drehte sich um und sah ihn genervt an, weil unsere hitzige Diskussion unterbrochen wurde.

„Es wurde gesehen, wie ein blonder Mann Lloyd Garmadon einen Besuch abgestattet hatte!
Unseren Quellen zufolge handelt es sich bei dem Mann um den, von Ihnen gesuchten, Erwin!"

„Wie zum Teufel konnte er sich Zugang zum Schloss verschaffen?!"

„Du sprichst Wohl von MEINEM Schloss?", korrigierte ich ihn kühl. Es war eines, dass er ein Arsch war. Aber mein Schloss für sich zu nutzen, war ein anderes.
Ich würde mir mein Schloss und meine Macht nicht von diesem billigem Chinesen (A/N: no racism)  nehmen lassen!

„Wachen", ich wandte mich an die zwei hinter mir. „Verstärkt die Bewachung des Schlosses. Unsere Sicherheit muss vor Eindringlingen gewährleistet sein!"

„Jawohl, mein König!", sagten sie synchron und marschierten fort.

Mein Blick wandte sich wieder an Cheng, der gedankenversunken in die Ferne blickte und leise mit sich selbst diskutierte.

Erbost sah ich ihn noch einmal an bevor ich mich auch umdrehte und zu meinen Beratern ging. Ich brauchte dringend einen Plan, um Lloyd wieder zu befreien. Aber solange er nicht der Familie angehörte, gab es keine Möglichkeit mich einzumischen.

Moment mal..

Eine Idee machte sich in meinem Kopf breit. Ob ich das auch umsetzen konnte?

Dramatisch öffnete ich die Tür und sprach mit lauter und klarer Stimme: „Es gibt etwas zu besprechen!"

Einige meiner Berater waren schon am Tisch versammelt und verbeugten sich bei meinem Auftreten  kurz.

„Ja mein König", sagte mein erster Berater. „Es gibt vieles zu besprechen."

Ich nickte ihm stimmend zu und ließ die Tür ins Schloss fallen.

-

Lloyd PoV

Ich schlief ein. Wachte wieder auf. Schlief wieder ein. Und immer so weiter. Das war meine jetzige Routine gewesen. Dadurch, dass es hier unten kein Fenster gab, konnte ich gar nicht einschätzen, wie spät es war. Oder ob es überhaupt Tag oder Nacht war.
Ich wusste nicht, seit wann Erwin schon weg war. Aber Cheng würde sicherlich nicht lange auf sich warten lassen.

Ich musste unbedingt hier raus. Wo war Kai? War er etwa immer noch ohnmächtig? Wenn nicht, dann hätte er doch sicherlich schon längst versucht mich hier rauszuholen. Oder etwa nicht? Ich konnte es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er mich hier unten gefangen halten wollte. Aber andererseits konnte ich ihn auch - falls es so sein sollte - verstehen, denn ich hatte ihn auch quasi im Stich gelassen, als ich bei Erwin für über ein halbes Jahr war. Und was ich am meisten bereute, war, dass ich ihn mit Dave betrogen hatte. Die Einsamkeit dort hatte mein Gewissen in den Hintergrund gestellt. Der Gedanke daran, wieder einen Partner zu haben, hatte mir die Sinne benebelt.

Jetzt wo ich so einsam im feuchten und dunklen Kerker saß, hatte ich reichlich Zeit über all meine Fehler nachzudenken, die ich begangen hatte.

Die Tür öffnete sich und Cheng kam schnellen Schrittes auf meine Zelle zu.
Ich machte mir nicht einmal die Mühe mich zu bewegen.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass der Verantwortliche Erwin hier war."

Ach, er hatte es also endlich herausgefunden.

„Ja, er wird die deine Tochter nicht geben", sagte ich monoton und emotionslos. Die Stunden oder auch Tage in diesem Kerker hatten mich immer stumpfer werden lassen. Mittlerweile hatte ich keine Lust auf nichts. Wahrscheinlich, weil ich mich schon mit dem Gedanken abgefunden hatte hier zu verrecken.

„So ist das also. Ich hatte dir gesagt, dass ich dich andernfalls umbringen würde. Mach dich schon mal darauf gefasst, Lloyd Montgomery Garmadon. Denn morgen wirst du öffentlich hingerichtet."

King ♔ | greenflame✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt