Folge 10: So kann ich nicht arbeiten!

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Val's POV

Ich hatte Montage schon immer gehasst und dafür gab es auch alle möglichen Gründe. Und heute kam ein ganz spezieller, extra für diesen Montag entstandener Grund dazu: Ein Meeting mit Min Yoongi.

Juhu.

Nicht.

Unmotiviert warf ich einen Blick auf die Uhr, die über der Tür des großen Gemeinschaftsbüro hing. Zehn vor zehn. Ich musste mich jetzt wohl oder übel auf den Weg zum Besprechungsraum machen, wenn ich nicht zu spät kommen wollte.

Kurz dachte ich darüber nach, ob es nicht angenehmer wäre mich aus dem Fenster zu stürzen, aber das war keine Alternative. Wenn ich mich umbringe, würde Hana mich umbringen.

Also raffte ich meinen Kram zusammen und stand auf. Ich werde es schon überleben.

Vor ein paar Jahren, als Yoongi noch mein Bias war, hätte ich bestimmt einiges gegeben, um in dieser Situation zu sein. Doch jetzt wollte ich einfach jedesmal genervt stöhnen und die Augen verdrehen, wenn ich ihn auch nur sah.

Dieser Typ macht mich noch verrückt. Ständig zieht er mich mit irgendwas auf, kommandiert mich herum oder ärgert mich. So unverschämt.

Ich hatte nicht von ihm erwartet, dass er sich so verhalten würde, aber wie man (oder frau) sich in Menschen täuschen kann.

Andererseits, Taehyung war das beste Beispiel, dass Menschen sich in bestimmten Situationen ganz anderes verhielten als normalerweise. Seine Personalität auf der Bühne und hier in seiner Alltagsumgebung- da zwischen lagen Welten.

Ich verabschiedete mich von meinem Tischnachbar und verließ dann das Büro. Es war nicht so weit zu dem Meetingsraum, aber da hier ja alles mögliche passieren kann (von verrückten Fans bis zu verrückten Bandmitgliedern hatte ich hier schon alles erlebt) ging ich lieber auf Nummer sicher und war früher da. Und ich könnte mir auf dem Weg vielleicht noch einen Kaffee holen, da ich herausgefunden hatte, das es hier in einem Seitenflur eine Maschine gab.

Vielen Dank auch, Hana.

Hätte mir das nicht mal jemand erzählen können, bevor ich wie eine verrückte zu diesem Café hier gegenüber hin und zurück gesprintet war?

Scheinbar nicht.

Ich bog in den Flur ein und sah, wie Jae (oder Minho? Argh!) hektisch vor der Kaffeemaschine auf und ab tigerte.

„Nun mach schon, du scheißteil! Wenn ich nicht schneller als Val bin, wird Hana mich nie...", murmelte er, doch den Rest konnte ich nicht mehr verstehen.

Es hätte mich aber schon interessiert, was Hana dann nie... machen würde.

„Hallo, Jae.", grüßte ich ihn und stellte mich ebenfalls neben die Kaffeemaschine.

Er zuckte zusammen und blickte mich so erschrocken an, das sein Mund aufklappte und er die Augen aufriss.

Da hab ich wohl den richtigen Namen geraten.

Das hat er jetzt davon. Soll er ruhig denken, ich hätte alles gehört.

„Äh... Annyeong.", nuschelte er und vermied jeglichen Augenkontakt.

Heute war er scheinbar nicht so großkotzig aufgelegt wie sonst. Vielleicht kann man ja sogar normal mit ihm reden? Versuchen wir's.

„Und, wie läuft's so mit eurem Projekt? Schon Fortschritte gemacht?", erkundigte ich mich höflich und blickte ihn abwartend an.

Ja, vielleicht bin ich auch einfach zu neugierig, als das ich widerstehen könnte ihn ein bisschen auszufragen.

Die Maschine piepte laut.

Taxi thief -yoongi x oc Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt