Folge 18: Das Kätzchen auf meiner Fußmatte

343 27 17
                                    


Val's POV

Es ist eine allseits anerkannte Wahrheit, dass die Wahrscheinlichkeit ein BTS-Mitglied vor seiner Wohnungstür sitzen zu haben, so etwa... 0,00000001% beträgt.

Im Allgemeinen.

Da ich neuerdings die Jungs allerdings persönlich kannte, hatte ich mir erlaubt, diese Wendung als zwar durchaus möglich, wenn auch überaus unwahrscheinlich zu betrachten und sie auf der Liste meiner möglichen Besucher etwas herabzustufen.

Min Yoongi war so auf Platz 42 (denn seien wir mal ganz ehrlich, die Möglichkeit, dass meine Groß- Großtante Hilda mit einer Portion Ramen auf meiner Fußmatte rumgammeln könnte, erschien mir dann doch... plausibler.)

Und doch lehnte er da, Kapuze über die verwuschelten Haare geschoben und seine Augen geschlossen.

Wäre mir vor Verblüffung nicht mein Schlüsselbund aus der Hand gefallen und hätte es daraufhin nicht ein lautes Geräusch gegeben, ich wette mit euch, Yoongi hätte weitergeschlafen.

Jetzt schlug er jedoch verdutzt die Augen auf und starrte mich an als wäre ich ein UFO. Oder eine merkwürdige Halluzination. Oder als wären mir plötzlich zwei zusätzliche Arme gewachsen (die jetzt wirklich praktisch wären, denn in der Hand in welcher ich den Schlüssel gehalten hatte, befanden sich zufällig noch die Träger meiner Einkaufstüte).

Er schien langsam wacher zu werden und sich von der plötzlichen Unterbrechung zu erholen. Nach einer Weile -von der ich keine Ahnung hatte wie lang sie schon andauerte- räusperte er sich.

Ich zuckte ertappt zusammen. Wie lang hatte ich ihn bitte stumm (und dumm, haha... ha. Nicht lustig?) angestarrt? Hoffentlich war das nicht nur für mich eine etwas merkwürdige Situation.

Aber hey, ich bin hier nicht diejenige, die ihn aufgespürt und dann auf eine baldige Ankunft meinerseits gewartet hatte.

Oh man.

„Hey."

Kaum merklich hob ich eine Augenbraue. Da pflanzt er sich einfach so ohne jeglichen Grund auf die Matte vor meiner Wohnungstür und alles was er sagt ist...hey?! Zu allem Überfluss spürte ich wie mir die Röte in die Wangen schoss. Das kann doch jetzt nicht wahr sein!

„Selber hey.", entgegnete ich und bückte mich seufzend, um den Schlüssel aufzuheben. Und um meine Verlegenheit zu überspielen. Schlagfertiger war ich auch schon mal gewesen.

Er beobachtete mich nur dabei und erwiderte erstmal nichts. Wäre das hier eine Fanfiction, dann hätte er ihn mir bestimmt längst aufgehoben. Oder wir hätten beide danach gegriffen und unsere Hände hätten sich „zufällig" berührt. Und dann hätten wir uns sehr tief in die Augen geblic-

Ich unterbrach meine Gedanken schnell selbst und öffnete den Mund, um irgendwas zu sagen. Bevor es -mal wieder- ausartete.

„Wie komme ich zu der Ehre, dass ausgerechnet du mir einen Besuch abstattest? Und woher zur Hölle weißt du bitteschön wo ich wohne?"

Yoongi atmete merklich auf, als hätte er die Luft angehalten. Und dann tat er etwas, was mich, um es mal so auszudrücken, "total von den Socken" haute:

Er lächelte.

Wäre mein Sofa hinter mir gewesen, dann hätte ich diesen Augenblick genutzt um mich darauf dramatisch in Ohnmacht fallen zu lassen.

Wie gut, dass das Treppenhaus absolut sofa-frei war und damit wohl meinen Ruf als normale Person rettete.

„Ich schulde dir, glaube ich, noch ein Essen. Du erinnerst dich ja bestimmt noch an den Abend bei Jaemin.", er gab sich echt Mühe selbstsicher zu klingen, aber das darauffolgende Schulterzucken machte es wieder zunichte. Süß. Irgendwie.

Taxi thief -yoongi x oc Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt