Taxi thief -yoongi x oc

Folge 5: Der Taxi-Dieb

Val's POV

Heute stand leider keine Limousine vor meiner Haustür.

Eine kühle Brise blies mir ein paar lose Haarsträhnen aus dem Gesicht und ruinierte meine Frisur nun vollends, als ich ins Treppenhaus hinaustrat.

Müde schlürfte ich einfach an meinem Kaffee und schloss hinter mir meine Zimmertür ab. Es war mein erster Tag bei BigHit und eigentlich hätte ich ja aufgeregt sein sollen, aber... am liebsten würde ich einfach nur weiterschlafen.

Zu meiner schwarzen Lieblingshose trug ich ein graues Shirt, das mit dem Text „Taekook is lifeu. Fight me." bedruckt war und einen langen Wollmantel. Der Winter war allmählich im Abmarsch und die Temperaturen sanken morgens bereits unter null.

Dahee und ich hatten gestern Abend auf der Party noch lange mit den Jungs von BTS gequatscht und es war echt lustig. Aber auch echt spät, was der offenkundige Grund für meine Müdigkeit war.

Langsam schlurfte ich die Treppe hinunter. Am liebsten hätte ich mich einfach auf den Hintern gesetzt und wäre die Treppe runtergerutscht, so wie früher, als ich und mein älterer Bruder noch jünger waren. Und mehr verrückten Kram angestellt hatten. Als unsere Eltern noch nicht geschieden waren.

Ich gähnte laut. Jetzt stell dich mal nicht so an, Val. Du bist einfach nur ein Morgenmuffel. Das ist ja auch der Grund warum Yoongi dein Bias ist.

„War.", korrigierte ich mich laut, während ich die Haustür aufstieß und ins kalte Seoul hinaustrat. Es herrschte schon reger Werkverkehr. Es herrschte immer Werkverkehr. Ich lief seufzend über den Bürgersteig und winkte mir ein Taxi heran. Als endlich eins kam war ich schon fast wieder eingeschlafen.

Schlagartig wach wurde ich jedoch, als sich plötzlich ein Mann an mir vorbeidrängelte und vor mir ins Taxi einstieg. Fassungslos starrte ich ihn an, wie er sich anschnallte und dem Fahrer eine Adresse nannte. Sein schwarzer Mantel breitete sich über die Sitze und er hatte einen ebenso schwarzen Mundschutz, der sein halbes Gesicht verbarg.

Ich schnappte vor Wut nach luft, das konnte doch nicht wahr sein! Ich holte tief Luft. 21...22...23..

„SAG MAL GEHT'S NOCH DU VOLLIDIOT??!! DAS IST MEIN TAXI!", brüllte ich ihn an und gestikulierte wütend mit meinen Händen in der Luft. Dabei hatte ich leider vergessen, dass ich meinen Kaffee noch in der Hand hielt.

Und jetzt hielt ich ihn nicht mal mehr in der Hand, nein, jetzt befand er sich auf dem Bürgersteig.

„Au!", fluchte der Mann, als ein Tropfen auf seiner Hand landete mit der er gerade die Autotür zu machen wollte. Er wischte ihn schnell an seiner schwarzen Jeans an -die scheinbar auch nicht unversehrt geblieben und braun gesprenkelt war -und warf mir einen angenervten Blick zu, bevor er die Tür extra laut zu knallte und das Taxi davonbrauste. Aish.

Ich atmete ein paar mal durch, um mich äußerlich zu beruhigen. Doch innerlich kochte ich vor Wut und verfluchte den Typen von eben so sehr, das selbst mein Chauffeur von gestern ne Bibel rausgeholt und zu beten begonnen hätte.

Meinen Kaffeebecher pfefferte ich angepisst in die nächste Mülltonne bevor ich mir ein anderes Taxi rief. Glücklicherweise kam ich nicht zu spät, denn heute wurden die Praktikanten den Bangtan Boys nochmal offiziell vorgestellt.

Gerade rechtzeitig schlüpfte ich in den Aufenthaltsraum in dem sich schon andere Männer und Frauen meines Alters befanden.

„Val! Hier rüber!"

Ich blickte mich überrascht um. Ah, Dahee winkte mir vom Fenster aus zu. Ich lief schnell zu ihr herüber und umarmte sie kurz zur Begrüßung.

„Annyeong, unnie.", wisperte ich ihr zu.